Sie bieten auf einen eigenhändigen, signierten Brief von Luise Ulrike von Preußen (1720-1782), Schwester von König Friedrich II. von Preußen und Witwe von König Adolf Friedrich von Schweden (1710-1771).


Sprache: französisch.


Datiert "Swarttö" (=Schloss Svartsjö, Witwensitz von Luise Ulrike), den 15. Oktober 1772.


U.a. über ihre Gefühlslage nach ihrer Rückkehr aus Berlin, wo sich nach achtundzwanzigjähriger Abwesenheit nach dem Tod ihres Mannes auf Drängen ihres Bruders für acht Monate aufgehalten hatte. Trotz ihres gelegentlich zu Bitterkeit neigenden Wesens wurde sie mit Aufmerksamkeiten überschüttet.


Gerichtet an eine befreundete Gräfin, denn Luise Ulrike signiert mit "ma chere Comtesse votre bonne {???} amie Ulrique."


Auszüge: "Je quittau Berlin le coeur Penetrée de doulleur, ne voyant que des Malheurs affreux qui m'attendoit prevoyant que pour des Eviter il falloit des resolution fortes et vigoureuse [...]. je me retrouve ici dans un Pais nouveaux car il est inconcevable de s'imaginer le changement qui {???} opperé per tout le monde [...]."


Umfang: etwas über 2 von 4 Seiten beschrieben (23 x 18,7 cm); ohne Umschlag.


Zustand: Brief gefaltet; Papier fleckig, am unteren Rand sehr stark, dort auch wasserfleckig und mit Randschäden. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: 2207 Ostb Autographe Autogramm Autograph Adel Schweden


Über Luise Ulrike von Preußen, ihrem Ehemann und dem Schloss Svartsjö (Quelle: wikipedia):

Luise Ulrike von Preußen (* 24. Juli 1720 in Berlin; † 16. Juli 1782 auf Schloss Svartsjö in Schweden) war preußische Prinzessin und Königin von Schweden.

Leben: Luise Ulrike von Preußen wurde am 24. Juli 1720 als Tochter von Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover in Berlin geboren. Sie war die fünfte von sechs Schwestern Friedrichs II. von Preußen und gehörte später als Königin von Schweden zu seinen einflussreichsten Geschwistern. Im Gegensatz zu den ältesten Kindern des Soldatenkönigs zeigte die als überaus lebhaft geschilderte Prinzessin schon früh ein Interesse für alles Militärische und erntete damit die Sympathie des Vaters, während sie von ihrer Mutter als die einzige Tochter bezeichnet wurde, der sie „nie etwas habe abschlagen können“.

Kronprinzessin und Königin von Schweden: Im Alter von vierundzwanzig Jahren heiratete Luise Ulrike (schwedisch: Lovisa Ulrika) auf Wunsch ihres Bruders Friedrich II. am 29. August 1744 den schwedischen Kronprinzen Adolf Friedrich aus dem Hause Holstein-Gottorp, der im Jahre 1751 zum König von Schweden gewählt wurde und als König Adolf Friedrich den Thron bestieg. In ihrem Schloss in Drottningholm hielt die geistvolle und kultivierte Monarchin einen glänzenden Hof, der deutlich unter dem Einfluss des kunstsinnigen Bruders sowie des damals maßgeblichen Frankreich stand. Dennoch fiel es der von Zeitgenossen gelegentlich als herrschsüchtig charakterisierten Luise Ulrike schwer, sich mit ihrer neuen Umgebung und deren Bewohnern zu identifizieren. Bereits 1747 hatte Friedrich II. ein Bündnis mit Schweden geschlossen, dem er im Falle einer Bedrohung durch Russland zu Hilfe kommen wollte. Auch an seinen eigenen Kriegserfahrungen ließ er die Schwester durch einen umfangreichen Briefwechsel, dessen Tonfall eine innige Beziehung verrät, teilhaben.

Missglückter Staatsstreich: Nach der Thronbesteigung ihres Gatten im Jahre 1751 bildete sich um sie und den König eine Hofpartei, anfänglich aus den nächsten Freunden des Paares innerhalb der hohen Aristokratie sowie einigen Personen aus literarischen und künstlerischen Kreisen, die aufgrund des starken Kunstinteresses der Königin gewonnen werden konnten. Später schlossen sich auch mehrere Offiziere und Staatsdiener an, die sich mit den etablierten Parteien verworfen hatten oder die sich persönliche Vorteile erhofften. Die Hofpartei war nicht vergleichbar mit den zwei etablierten Parteien, den Hüten und Mützen. Es bestand keine tiefere Verflechtung mit einem der Stände, und es gab kein politisches oder wirtschaftliches Programm. Es existierten lediglich eine prinzipielle Ablehnung der parlamentarischen Verfassung und das Bestreben, die Königsmacht zu stärken.

Beim Ständereichstag von 1751/1752 konnte die Hofpartei einige Vorteile für das Königspaar erzielen, ohne dass eine grundlegende Verschiebung der Machtverhältnisse zustande kam. Danach spitzte sich der Konflikt zwischen der Hofpartei und der im Parlament dominierenden und von dem 1755 zum Landmarschall gewählten Fredrik Axel von Fersen angeführten Hutpartei immer mehr zu. Er kulminierte 1756 in einem missglückten Staatsstreich von Luise Ulrikes engsten Verbündeten. Die Umsturzpläne wurden frühzeitig aufgedeckt, und mehrere Mitglieder der Hofpartei wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet oder zur Emigration gezwungen. Die Königin selbst erhielt eine ernste Ermahnung vom Parlament.

Die Königin wurde dann auch für die schwedische Operngeschichte aktiv und ließ das noch heute bestehende Schlosstheater Drottningholm bauen.

Letzte Jahre: Nach achtundzwanzigjähriger Abwesenheit kehrte Luise Ulrike auf Drängen des Bruders erstmals 1771, nach dem Tod ihres Mannes, wieder in ihre preußische Heimat zurück und wurde während eines achtmonatigen Aufenthalts, trotz ihres gelegentlich zu Bitterkeit neigenden Wesens, mit Aufmerksamkeiten überschüttet.

Das Verhältnis zu ihrem ältesten Sohn Gustav III., der kurz nach seiner Thronbesteigung einen gegen die Macht der Stände gerichteten Staatsstreich durchführte, blieb gespannt.

Nachkommen

Ulrike und Adolf Friedrich hatten folgende Kinder:

Gustav III. (* 24. Januar 1746; † 29. März 1792), König von Schweden

Karl XIII. (* 7. Oktober 1748; † 5. Februar 1818), König von Schweden

Friedrich Adolf (* 18. Juli 1750; † 12. Dezember 1803), Herzog von Ostergötland

Sophie Albertine (* 8. Oktober 1753; † 17. März 1829), Prinzessin von Schweden


Adolf Friedrich (* 14. Mai 1710 in Gottorf; † 12. Februar 1771 in Stockholm) war König von Schweden von 1751 bis 1771.

Leben: Adolf Friedrich war der zweite Sohn des evangelischen Fürstbischofs des Hochstifts Lübeck Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf und dessen Gemahlin Albertina Friederike von Baden-Durlach. Mit dem schwedischen Königshaus war er einerseits durch seinen Onkel Friedrich IV. verbunden, der ein Schwager des schwedischen Königs Karl XII. war, vor allem aber stammte seine Mutter über Friedrich VII. Magnus von Baden-Durlach (Vater) und Christine Magdalena von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (Großmutter) von Karl IX. ab.

Adolf wurde am 16. September 1727 durch die Wahl des Lübecker Domkapitels als Siebzehnjähriger Nachfolger seines früh verstorbenen Bruders Carl als Fürstbischof von Lübeck. Nach dem Tod seines Cousins Karl Friedrich von Holstein-Gottorf wurde er 1739 für dessen minderjährigen Sohn Karl Peter Ulrich, den späteren Zaren Peter III., Administrator von Holstein-Gottorf.

Er wurde am 23. Juni 1743 zum schwedischen Thronfolger gewählt, kurz nachdem Zarin Elisabeth seinen Neffen zu ihrem Nachfolger ernannt hatte. Nach dem Tode Friedrichs I. übernahm er 1751 das Regierungsamt. Die Krönung fand am 26. November desselben Jahres statt.

Um seine Popularität zu steigern, unternahm Adolf mehrere Reisen durch verschiedene Regionen Schwedens, doch zu einem Machtgewinn gegenüber dem einflussreichen Reichsrat führte das nicht. Daraufhin versuchten 1756 enge Vertraute von Adolfs Frau und Anhänger der Hofpartei einen königlichen Staatsstreich. Dieser missglückte aber und mehrere Verbündete des Königspaares wurden auf dem Schafott hingerichtet. Adolf blieb König, wenn auch mit äußerst geringem Einfluss. Die Zeit bis zu seinem Tod war durch innenpolitische Streitigkeiten unter den politischen Parteien Schwedens gekennzeichnet.

Adolf starb am 12. Februar 1771 nach einem Schlaganfall. Es wird vermutet, dass dies eine Folge von Verdauungsproblemen war. Nachdem er bei einem opulenten Mahl Hummer, Kaviar, Sauerkraut, geräucherte Heringe und Champagner zu sich genommen hatte, aß er zur Nachspeise 14 Portionen seines Lieblingsgerichts, in einem Topf heißer Milch eingelegter, mit Mandelmasse und Sahne gefüllter Semlor. Bei schwedischen Schulkindern ist er daher als der König bekannt, der sich zu Tode aß.

Johann Elias Ridinger radierte sein Reiterporträt, als Adolf Friedrich noch Kronprinz von Schweden und Erbprinz von Norwegen war.

Nachkommen

Am 29. August 1744 heiratete Adolf Friedrich Ulrike von Preußen, die ihm vier Kinder gebar:

Gustav III. (* 24. Januar 1746; † 29. März 1792), König von Schweden

Karl XIII. (* 7. Oktober 1748; † 5. Februar 1818), König von Schweden

Friedrich Adolf (* 18. Juli 1750; † 12. Dezember 1803), Herzog von Ostergötland

Sophie Albertine (* 8. Oktober 1753; † 17. März 1829), Prinzessin von Schweden

Adolf Friedrich hatte mehrere außereheliche Kinder.


Schloss Svartsjö ist ein Schloss im schwedischen Ort Svartsjö auf der Insel Färingsö im See Mälaren.

Frühere Bauwerke: Im Laufe der Jahre befanden sich in Svartsjö verschiedene königliche Gebäude. Schon im Mittelalter hatten die Herzöge Erik Magnusson und Valdermar Magnusson von Södermanland eine Residenz im Ort. Später ließ Gustav I. Wasa eine Renaissanceburg mit einem runden Zentralteil errichten, die von seinen Söhnen Erik XIV. und Johann III. erweitert wurde. 1580 war der Bau fertiggestellt, doch schon 1687 brannte die Burg ab. Das Baumaterial wurde nach Stockholm gebracht und zum Ausbau der Burg Tre Kronor benutzt. Heute sind nur noch Reste von Gustav Wasas Burg in Svartsjö vorhanden.

Der bestehende Schlossbau: Der heutige Mittelteil des Prunkbaus wurde zwischen 1734 und 1739 im Auftrag von König Friedrich als Jagdschloss für Königin Ulrike Eleonore nach Plänen des Architekten Carl Hårleman errichtet. Als erstes schwedisches Rokokoschloss nach französischem Vorbild war es stilprägend für die Herrenhausarchitektur des Landes im späteren 18. Jahrhundert. Bemerkenswert ist der Große Saal im Schloss, der als achteckiger Raum über zwei Etagen entstand.

Als Königin Luise Ulrike in den 1770er Jahren das Schloss zu ihrem Witwensitz machte, wurde das Gebäude mit zwei Anbauten an den Stirnseiten verlängert. Außerdem wurde dem Schloss eine Laterne mit Uhren aufgesetzt. Verantwortlicher Architekt war Carl Fredrik Adelcrantz.

Nutzung als Gefängnis: Nach Luise Ulrikes Tod 1782 verfiel der Bau im Laufe der nächsten hundert Jahre. Da in der Nähe ein Granitsteinbruch lag wurde das Gebäude 1891 für die Unterbringung von Zwangsarbeitern und Alkoholikern umgestaltet. Es wurde geprüft, ob die Gefangenen in der Landwirtschaft eingesetzt werden können und da die ersten Versuche hervorragende Ergebnisse aufwiesen, wurde die Beschäftigung im Steinbruch 1910 eingestellt. Mit dem Beginn der Einlieferung von Schwerverbrechern entstand in Svartsjö eine geschlossene Abteilung. Insgesamt gab es 337 Zellen, die mit Blechplatten und Gittern versehen waren. 1966 wurde das Gefängnis aufgelöst und die Abgrenzungsmauer sowie größere Wirtschaftsgebäude abgerissen. Heute existiert noch, neben dem eigentlichen Schloss, der Wohnsitz des Gefängnisdirektors im Schlosspark sowie etwa 20 Personalwohnungen in der Umgebung.

Restaurierung und Gegenwart: Nach einer erneuten Zeit des Verfalls wurde Schloss Svartsjö von 1994 bis 2003 unter Leitung des Architekturbüros Tallius Myhrman für 36 Millionen Kronen auf Staatskosten restauriert. Die Fassade erhielt wieder den hellgelben Anstrich, den Carl Hårleman (Architekt)|Carl Hårleman gewählt hatte, um französischen Sandstein vorzuspiegeln. Die Fenster erhielten eine gelbbraune Eichenfarbe. Da es Anzeichen für das ursprüngliche Vorhandensein von Tapeten gab, wurden zwölf Räume im Mittelteil mit typischen Tapeten aus der Entstehungszeit des Schlosses geschmückt. Diese entstanden nach Vorlagen aus dem nahen Schloss Drottningholm. Bei der Restaurierung wurde nicht versucht die "dunkle Epoche" des Gebäudes zu verstecken, im Gegenteil, es wurden beispielsweise in einem Raum Gefängniszellen rekonstruiert.

Das Schloss steht seit 1935 als Byggnadsminne unter Denkmalschutz. Es wird heute von der staatlichen Grundstücksverwaltung betrieben und ist der Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt ein Café und im Sommer ein Barockfestival.