Sie bieten auf einen Kleindruck (Predigt) und zwei Handschriften (u.a. Leichenpredigt und Kurzbiographie) über den Theologen Georg Christian Bartels (1781-1858), 1836 bis 1858 Abt von Riddagshausen.


In der Literatur ist das Todesjahr von Georg Christian Bartels falsch mit 1868 angegeben; vgl. aber die Todesnachricht im Frankfurter Journal vom 4. November 1858, S. 2: "Braunschweig, Ende Oct. Einer der hervorragensten Geistlichen unseres Landes und Vorkämpfer einer freien Auffassung des Protesantismus, der Abt des Klosters Riddagshausen, G. Chr. Bartels, ist in diesen Tagen gestorben." Auch ist im wikipedia-Artikel über das Kloster Riddagshausen fälschlich angegeben, Christian Bartels sei ab 1858 Abt gewesen und nicht bis 1858. Tatsächlich war die Stelle des Abts von 1858 bis 1875 vakant (vgl. Johannes Beste: Das Kloster Riddagshausen. Ein Geschichtsbild. Wolfenbüttel 1898, S. 54).


Sein Vater August Christian Bartels (1749-1826) war ebenfalls Abt des Klosters Riddagshausen gewesen.


1.) Druck "Predigt bei seiner funfzigjährigen Amts-Jubelfeier am 12. Trinitatis-Sonntage 1856 in der Klosterkirche zu Riddagshausen gehalten von Georg Christian Bartels, dem Abte dieses Klosters."

Braunschweig, Eduard Krampe 1856.

Umfang: 16 Seiten (19 x 12,5 cm); der Predigtext beginnt auf Seite 3.

Sehr selten! Nur zwei Exemplare im KVK verzeichnet (Stadtbibliothek Braunschweig sowie Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Wolfenbüttel).

Anm.: Georg Christian Bartels wurde 1806 Prediger an der Garnisonkirche Wolfenbüttel.


2.) Handschriftliche Leichenpredigt, gehalten vom Theologen Georg Karl Philipp Hessenmüller (1803-1862), Generalsuperintendent in Braunschweig.

Titel: "Worte am Grabe des Abtes Bartels am 23. October 1858, gesprochen von Hessenmüller.

Umfang: Titelseite + 6 Seiten Predigt (21 x 17 cm).

Erschien offenbar nicht in gedruckter Form.


3.) Handschrift (zwei beidseitig beschrieben Blätter) im Format 20,7 x 17,3 cm.

Das erste Blatt mit einer Kurzbiographie von Georg Christian Bartels (demnach ist er am 4. Dezember 1781 in Braunschweig geboren worden und starb am 20. Oktober 1858 ebd.); rückseitig eine Kurzbiographie seines Vaters August Christian Bartels.

Das zweite Blatt mit einem "Extrakte aus den Akten über das Cramersche Familienstipendium, zu dessen Bezuge die Descandenten des Abtes und Vicepräsidenten August Christian Bartels [...] berechtigt sind."

Gestiftet vom um 1600 gestorbenen Bürger Andreas Cramer in Seesen, der kinderlos starb. Berechtigt sind die Nachfahren seines Bruders Christoph Cramer, ebenfalls Bürger zu Seesen. Unter den Berechtigen werden Georg Christian Bartels und sein Vater genannt.


Zustand: Papier etwas fleckig; die Handschriften gefaltet. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Abt Bartels 23-10


Über den Vater August Christian Bartels sowie das Kloster Riddagshausen (Quelle: wikipedia):

August Christian Bartels (* 9. Dezember 1749 in Harderode; † 16. Dezember 1826 in Wolfenbüttel) war ein deutscher lutherischer Theologe und hoher Kirchenbeamter in Braunschweig.

Leben: Bartels war Pfarrersohn und studierte von 1769 bis 1773 in Halberstadt und Göttingen Theologie, wurde im Dezember 1773 Prediger an der Jacobikirche in Einbeck und 1778 durch Wahl der Gemeinde an der Martinikirche in Braunschweig, wo er sich einen Ruf als Kanzelredner erwarb, aber auch eine ausgedehnte Kontroverse mit seinem Kollegen Johann Wilhelm Wolfgang Breithaupt hatte, der die personhafte Existenz des Teufels vertrat und auch mit einer 1788 herausgegebenen Schrift Bartels nicht zum Einlenken bewegen konnte.

Daraufhin ernannte Herzog Karl Wilhelm Ferdinand ihn 1789 als Nachfolger des beliebten Abt Jerusalem zum Hofprediger und Abt des Klosters Riddagshausen. Außerdem wurde Bartels Erster geistlicher Rat im Konsistorium der Braunschweigischen Landeskirche in Wolfenbüttel, Direktor des Predigerseminars Riddagshausen, Propst des Kreuzklosters und des Aegidienklosters und Mitglied der Prälatenbank der Landstände des Herzogtums Braunschweig, später des landständischen Ausschusses und 1818 Vizepräsident des Konsistoriums.

Er bemühte sich nachhaltig um religiöse Aufklärung und Bildung der evangelischen Geistlichkeit, besonders durch Einführung der Synodalordnung (1801) und der Kirchen- und Schulvisitation, arbeitete für die Verbesserung des Schulwesens und arbeitete an der Landesverfassung mit.

Bartels’ ältester Sohn war der Mediziner Ernst Daniel August Bartels (1774–1838), sein jüngster Sohn (1781–1868) wurde wie sein Vater Abt des Klosters Riddagshausen und wie dessen Gegner Breithaupt Superintendent der Inspektion Querum und wurde gleichfalls als Prediger bekannt.

Werke

Bartels veröffentlichte unter anderem

Ueber den Werth und die Wirkung der Sittenlehre Jesu. Eine Apologie derselben gegen das s. g. einzig wahre System der christlichen Religion. (2 Teile, 1788/89).

F. R. A. Henke’s Predigten auf alle Sonntage und Feste im Jahre. 1787–89, als Mitherausgeber.

Die Verdienste der Universität Helmstedt um die Beförderung der christlichen Denkfreiheit in unserm Vaterlande. 1822.

sowie zahlreiche Predigten und Beiträge zu verschiedenen Zeitschriften.

Ehrungen: 1810 erteilte ihm die Universität Helmstedt den Doktortitel in Theologie.

Anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums am 21. Dezember 1823 stiftete die Geistlichkeit des Landes das Bartels’sche Stipendium für Studierende der Theologie. Jacob Ludwig Römer verfasste den Gesang am festlichen Male bei der Amtsjubelfeier des Herrn ... Abt Bartels den 21sten December 1823. 1824 erschien eine „Denkschrift für die Freunde und Verehrer des Abts und Vicepräsidenten Bartels“ von Ph. M. Bank.

In der Wolfenbütteler Hauptkirche wurde ein Bartels-Porträt des Malers Neumann aufgehängt.



Das Kloster Riddagshausen ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei in Braunschweig, zwischen Nußberg und Buchhorst. Hier ließen sich im Jahre 1145 Zisterziensermönche der Abtei Amelungsborn nieder. Das neu gegründete Tochterkloster Marienzelle nahm kurz darauf den Namen des benachbarten Dorfes Riddagshausen an. Die Gründung eines Klosters war seit 1143/44 durch Ludolf von Wenden vorbereitet worden, der in Personalunion Ministerialer Heinrichs des Löwen und Vogt von Braunschweig und Amelungsborn war. Riddagshausen ist heute ein Stadtteil Braunschweigs.

Ortschaft Riddagshausen: Der Ort wird im Jahre 1146 erstmals urkundlich als Ritdageshusen erwähnt, seit 1301 als Ridderhusen und erst ab 1605 als Riddagshausen. Im Jahr 1146 übertrug Heinrich der Löwe dem in Gründung befindlichen Kloster das Dorf Ritdageshusen mit all dessen Landbesitz und Arbeitskräften als Erstausstattung. Am Ortsnamen lässt sich erkennen, dass die Siedlung bereits zwei bis drei Jahrhunderte zuvor gegründet wurde. Gründer war offensichtlich ein Ricdagus oder Riddagus; dieser Vorname war hier noch bis zum 12. Jahrhundert anzutreffen. Die für sächsische Siedlungen typische Endung -husen für einen Ortsnamen war in dieser Gegend nur bis zum frühen 10. Jahrhundert gängig und wurde später durch Endungen wie -roth (-rode) oder, im 12. Jahrhundert -hagen abgelöst.

Seit 1934 ist Riddagshausen ein Stadtteil von Braunschweig.

Zisterzienserkloster: Päpstliche Bestätigung und Schutz besitzt das Kloster seit 1147. Wie Heinrich der Löwe, so förderte auch Bischof Rudolf III. (1136–1149) von Halberstadt die Ansiedlung der Zisterzienser in seinem Bistum. 1206[2] begann man, die Klosterkirche durch einen Neubau zu ersetzen. Schon im 13. Jahrhundert waren die Zisterzienser wirtschaftlich unabhängig. Anfang des 14. Jahrhunderts entstand außerhalb der Klosteranlage das Dorf Neuhof, das den heutigen Ortskern bildet. 1605 gab es in Neuhof zwei große Ackerhöfe, acht Kothöfe und ab 1683 auch ein Rittergut. 1822 wurde Neuhof mit der Klosterdomäne zu einer Kirchengemeinde vereinigt.

Klosterbesitz und Amt Riddagshausen: Neben den in Riddagshausen aufgegangenen Wüstungen gab es Klosterbesitz in zahlreichen Orten. Der Klosterbesitz, so Gäbler, wuchs schnell. Die Erwerbspolitik bediente sich „aller Mittel – Schenkung, Kauf, Tausch und kirchlicher Druck fehlte nicht“.

Einhundert Jahre nach der Gründung gehörten der Abtei etwa 100 Hufen, nach dreihundert Jahren waren es schon 500 Hufen. Der Grundbesitz lag weit verstreut bei Peine, Schöningen und in den Städten Braunschweig, Hildesheim und Magdeburg. Das Kerngebiet lag jedoch mit Riddagshausen, Neuhof, Mascherode, Klein Schöppenstedt, Gliesmarode, Querum und Hondelage nahe zusammen und bildete später den Hauptteil des Amtes Riddagshausen. Dazu kamen die Vogtei Meerdorf mit Meerdorf und Harvesse sowie Wobeck, Offleben und Unseburg. Nur Rautheim konnte wegen der Beharrlichkeit seiner Besitzer eine gewisse Eigenständigkeit bis zur französischen Besetzung Anfang des 19. Jahrhunderts behalten. Das Kloster hatte immer wieder Probleme mit seinen Nachbarn um Weiderechte, Rechte in den Wäldern oder um den Steinabbau im Nußberg.

Das Amt Riddagshausen war zunächst vor allem ein Amtsgericht oder hatte die Zuständigkeit dieses Gerichtes, wurde aber später auch als Gebietsbegriff benutzt. Dies Amt ging aber während der französischen Besetzung im „Landkanton Braunschweig im Osten“ im Département Oker auf.

In der Neuen Landschaftsordnung für das Herzogtum Braunschweig von 1832 wurden die Ämter Vechelde und Riddagshausen zu einem Wahlkreis zusammengeführt, darauffolgend am 1. Januar 1833 die beiden Ämter und die Stadt Braunschweig zur Kreisdirektion Braunschweig, dem Vorgänger des Landkreises Braunschweig, zusammengefasst.

Abteikirche

Geschichte und Architektur: Vorbild der Riddagshäuser Abteikirche war die Mutterabtei Cîteaux in Burgund, wo der Orden entstanden war. Die architektonische Konzeption folgte zunächst dem verbindlichen Prinzip asketischer Strenge. Der Schmuckreichtum anderer zeitgenössischer Bauten wurde nicht kopiert. Erst als begonnen wurde, das Mittelschiff einzuwölben, hatte sich in der Architektur der klassisch-gotische Stil durchgesetzt. Im weiteren Bauverlauf wurde zunehmend von der Idee einer puristischen Zisterzienserkirche abgewichen. Nach gut 60-jähriger Bauzeit wurde die Klosterkirche 1275 geweiht. Das Torhaus (in dem sich heute das Zisterziensermuseum befindet) war schon Ende des 12. Jahrhunderts entstanden, während die kleine Fremdenkapelle nebenan kurz vor der Klosterkirche fertiggestellt wurde.

Höhepunkte im Kirchenleben der folgenden Jahrhunderte waren der Besuch des Kardinals Nikolaus von Kues 1451 sowie die Gewährung bischöflicher Rechte (zum Beispiel Tragen von Mitra und Ring) an den Abt von Riddagshausen durch Papst Sixtus IV. Seit 1492 kam es immer wieder zu Zerstörungen durch Braunschweiger: Die Welfenherzöge schlugen bei ihren Belagerungen der Stadt Braunschweig ihr Feldlager bevorzugt in Riddagshausen auf, provozierten also die Braunschweiger. Die Reformation wurde 1542 begonnen und 1568 abgeschlossen.

1690 wurde im Kloster unter dem Abt Johann Lucas Pestorf auf Anweisung der Herzöge Anton Ulrich und Rudolf August als Seminarium Ministrorum Ecclesiae ein Predigerseminar gegründet.[7] Es war das erste und älteste seiner Art, mit dem „die praktisch-theologischen Qualitäten angehender Prediger verbessert“ werden sollten. Mit der Säkularisation des Klosters Riddagshausen im Jahre 1809 während der napoleonischen Besatzung wurde das Predigerseminar geschlossen. Erst 1837 wurde es, diesmal in der Herzogstadt Wolfenbüttel mit dem Sitz des Herzoglichen Konsistoriums, neu eröffnet. Dem Predigerseminar angeschlossen war eine Klosterbibliothek.

1856 bis 1883 wurde die Kirche durch Kreisbaumeister Ernst Wiehe renoviert, in den Jahren 1962 bis 1975 kam es zu weiteren Ausbesserungen und Neuausmalungen. Von der frühen Anlage sind die Kirche (1275), die Siechenkapelle (1305), ein Stück Klostermauer, der Zugang zum Kloster und das romanische Nordtor-Gebäude (1147) mit der Torkapelle und der Pförtnerzelle erhalten. Die Frauenkapelle von 1275 war für den Gottesdienst von Fremden und Frauen bestimmt.

Äbte des Klosters

I. Robert (1145 bis 3. Juni 1150)[12]

II. Konrad I. (1150–1164)

III. Reiner I. (1164–1168)

IV. Siegebodo (ab 1168–118.)

V. Amelung I. (118.–1187)

VI. Bertram (1187–1198)

VII. Wilbernus (1198–1202)

VIII. Amelung II. (1202–1208)

IX. Balduin I. (1208–1216)

X. Konrad II. (1216–1224)

XI. Arnold (1224–1247)

XII. Konrad III. (1247–1261)

XIII. Johannes I. (1261–1264)

XIV. Ludolf (1264–1278)

XV. Hermann I. (1278–1288)

XVI. Konrad IV. (1288–1291)[13]

XVII. Otto (1291–1303)

XVIII. Reiner II. (1303–1311)

XIX. Johannes II. (1311–1321)

XX. Herwig (1321–1332)

XXI. Dietrich I. (1332–1343)

XXII. Friedrich (1343–1347)

XXIII. Johannes III. (1347–1348)

XXIV. Eggeling (1348–1366)

XXV. Dietrich II. (1366–1372)

XXVI. Hermann II. (1372–1392)

XXVII. Heinrich I. (1392–1407)

XXVIII. Burkard I. (1407–1420)

XXIX. Hermann III. (1420–1435)

XXX. Heinrich II. (1435–1445)

XXXI. Balduin II. (1445–1451)

XXXII. Johannes IV. (1451–1454)

XXXIII. Johannes V. (1454–1456)

XXXIV. Matthias (1456–1473)

XXXV. Ebert (1473–1496)

XXXVI. Burkard II. (1496–1503)

XXXVII. Hermann IV. (1503–1531)

XXXVIII. Johannes VI. (1531–1535)

XXXIX. Lambertus von Balven (1535 bis 6. November 1553)

XL. Jodocus Oppermann (1553 bis 31. Oktober 1557)

XLI. Johannes Lorber (19. November 1557 bis 23. Oktober 1586)

XLII. Petrus Wiendruwe (30. November 1586 bis 24. Oktober 1614)

XLIII. Heinrich Scheele (9. Januar 1615 bis 14. Oktober 1622)

Reiner Schrader (ab 1623)

Peter Tuckermann (ab 1625)

Joachim Lütkemann (ab 1651 bzw. 1653)

Christoph Specht (ab 1655)

Brandanus Daetrius (ab 1662)

Justus Cellarius (ab 1688)

Johann Lucas Pestorf (ab 1689)

Christian Specht (ab 1693)

Gottlieb Treuer (ab 1706)

Philipp Ludwig Dreyßigmark (ab 1730)

Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (ab 1752)

August Christian Bartels (1789–1826)

Georg Bartels (ab 1858) -- KORREKT IST: 1836-1858 !!!

Heinrich Thiele (ab 1876)

Carl Rohde (ab 1891)