Sie bieten auf ein Militär-Dokument von 1851 aus Lörrach.


Mit gestochenem Briefkopf "Das Commando des Großh. Badischen 8. Infanterie-Bataillons."


Gerichtet an das Bezirksamt in Triberg im Schwarzwald.


Datiert Lörrach, den 28. März 1851.


Betrifft den Soldaten Joachim Hilser aus Rohrbach, der einen Antrag auf einen Reisepass gestellt hat. -- Gemeint ist Rohrbach im Schwarzwald, seit 1973 ein Stadtteil von Furtwangen.


Signiert vom Bataillons-Commandanten Walz, d.i. Friedrich Walz (geb. um 1794, gestorben am 21. Juli 1858 in Karlsruhe), der 1851 zum Oberstlieutenant und Garnisonscommandant in Lörrach befördert wurde. Am 23. Oktober 1852 wurde er unter Aufhebung seiner bisherigen Funktion als Rat in der militärischen Sektion zum Mitglied des Kriegsministeriums ernannt. In selber Funktion ist er dort 1857 als Oberst nachweisbar. Während der Badischen Revolution wurde er von Aufständigen im Mai 1849 misshandelt, konnte aber von seinen Gefolgsleuten gerettet werden. 1848 erhielt er den Orden des Zähringer Löwen (Kommandeur II. Klasse), 1857 mit Eichenlaub. Er war verheiratet mit Eleonore, geb. von Stetten-Bodenhof und hinterließ zwei Töchter.


Mit Anmerkung des Empfängers, dem Amtmann Leopold Rieder (1808-1881), datiert Triberg, den 31. März 1851, dass die Angelegenheit an das Bürgermeisteramt Rohrbach zur Erledigung weitergeleitet wird; an dieses ist das Schreiben auch adressiert.


Das Bürgermeistersamt von Rohrbach hat wiederum angemerkt, dass der Reisepass "auf 3 Monat bewilligt" wurde und an Joachim Hilser nach Rastatt in den Gasthof Tauschenhof gesendet wurde.


Format: 32,8 x 20,5 cm.


Zustand: Kräftiges Papier etwas fleckig, mit kleinen Eckknicken. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Dokumente Thü 24-03


Über den Triberger Amtmann Leopold Rieder (Quelle: wikipedia):

Leopold Rieder (* 14. November 1807 in Ettenheim; † 3. November 1881) war ein deutscher Verwaltungsbeamter. Leben: Leopold Rieder studierte Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1828 wurde er Mitglied des Corps Rhenania Freiburg. 1834 legte er die juristische Prüfung ab. Bis 1837 war er Rechtspraktikant beim Bezirksamt Ettenheim. 1837 wurde er Schriftverfasser in Kenzingen, 1838 Amtspraktikant in Hornberg und 1840 Amtsassessor beim Bezirksamt Säckingen. 1844 wurde er dort Amtmann. 1849 wurde er zum Amtsvorstand des Bezirksamts Triberg ernannt und 1853 zum Oberamtmann befördert. Von 1855 bis 1860 war er Amtsvorstand des Bezirksamts Tauberbischofsheim, von 1860 bis 1867 des Bezirksamts Waldshut und von 1867 bis 1880 des Bezirksamts Gengenbach. 1872 trat er dem Sekretariat des badischen Verwaltungsgerichtshofs bei. 1880 quittierte er den Staatsdienst.