Universum-Film AG / Verleih und Kinobetrieb
RM 600 Original Aktie / Berlin, September 1942
Selten / lochentwertet / DIN A 4
Faksimileunterschrift - Emil Georg von Stauß /
Vorstand + spätererhin Aufsichtsrat der Deutschen Bank AG
Betrieb aller Zweige des Filmgewerbes, insbesondere der
Filmfabrikation, des Film-Mietgeschäftes und des Film-Theatergeschäftes.
1917 wurde die Gesellschaft von einem Konsortium unter der Leitung der
Deutschen Bank mit geheimer Beteiligung des Deutschen Reiches als Medium
der Kriegspropaganda gegründet. In der Weimarer Republik entwickelte
sich die UFA nach Hollywood zum zweitgrößten Filmimperium der Welt und
vereinte Produktionsstätten, Verleihorganisationen und Lichtspielhäuser
in einem Unternehmen.
Bei der UFA entstanden in den 1920er Jahren die Klassiker
des deutschen Films wie "Der letzte Mann" (1924), "Metropolis" (1926)
oder "Der blaue Engel" (1930), der erste große Tonfilm in Deutschland.
Beliebte Filmstars der 1920er und 1930er Jahre wie Marlene Dietrich,
Zarah Leander, Lilian Harvey, Heinz Rühmann, Hans Albers, Heinrich
George oder Emil Jannings standen ebenso unter Vertrag bei der UFA wie
die Filmregisseure Ernst Lubitsch, Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz Lang
und Josef von Sternberg.
1927 übernahm Alfred Hugenberg die vom wirtschaftlichen Bankrott bedrohte UFA und integrierte
Werbeagenturen, Filmgesellschaften und zahlreichen
Zeitungsbeteiligungen. Die kapitalintensive Umstellung auf Tonfilme ab
1929 förderte einen Konzentrationsprozeß im Filmgewerbe, aus dem die UFA
dank der wirtschaftlichen Sanierung durch Hugenberg gestärkt
hervorging. Mit der UFA, Tobis und Terra existierten 1932 in Deutschland
nur noch drei große Filmgesellschaften.
Nach 1933 wurden zwar weiterhin Unterhaltungsfilme auch
für den internationalen Markt produziert, aber zunehmend musste sich die
UFA der NS-Propaganda unterwerfen. Hugenberg mußte die Filmgesellschaft
1937 auf Drängen von Joseph Goebbels verkaufen, die UFA ging in
Staatsbesitz über und wurde 1942 in den reichseigenen Konzern UFI
(Universum-Film GmbH) eingegliedert. Tochtergesellschaften
und Beteiligungen (1943): 1. AG für Film-Fabrikation (Afifa),
Berlin-Tempelhof. 2. Deutsche Filmvertriebs GmbH, Berlin. 3. Deutsche
Filmtheater GmbH, Berlin. 4. "Ufa" Theater-Betriebs-Gesellschaft mbH,
Berlin. 5. Rotophot Bromsilberdruck GmbH, Berlin. 6. Deutsche
Synchron-Film GmbH, Berlin u.v.a. Großaktionär (1943): Ufa-Film GmbH
(Ufi), Berlin (Majorität).
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