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Volkspark Rehberge und der Ausbau der angrenzenden Freiflächen
Denkschrift des Bezirksamtes Wedding 1927
Prospekt - Reklame - Schmuckblatt

1927
erstmals erschienen

Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck
Neuauflage um 1985
neu im Archiv - Verlag in Braunschweig

interessanter Zeitbeleg
sehr dekorativ
im Format 62 x 30 cm

Schon vor dem Ersten Weltkrieg plante die Stadt Berlin einen Volkspark in dem hinter den drei Friedhöfen an der Seestraße und der Afrikanischen Straße liegenden Teil der Jungfernheide; auf einem Teil des Geländes wollte die Firma Hagenbeck aus Stellingen bei Altona einen Tierpark errichten, was sich schließlich durch den Krieg zerschlug. Ein erster Schritt für diese Pläne war die Eingemeindung des „Gutsbezirks Plötzensee" nach Berlin. Dadurch war es möglich, in den Jahren 1923/24 den „Wassersportplatz Plötzensee" anzulegen. Im Jahre 1922 schuf das Bezirksamt Wedding unter der Leitung des Bezirksgarten­direktors Rudolf Germer zusammen mit dem Stadtgartendirektor Albert Brodersen den Entwurf für den großen Volkspark auf dem fiskalischen Jungfernheide-Gelände (auf dem farbigen Plan der Denkschrift mit A, B und C bezeichnet) mit einer Gesamtgröße von rund 300 Hektar, wovon sich schon ein Teil im Besitz der Stadt befand. Die Ankaufsverhandlungen für das noch benötigte Gelände von 160 Hektar der Jungfernheide schienen im Januar 1925 zum Abschluß gekommen zu sein, aber erst am 4. Februar 1926 wurde der Handel zwischen Berlin und dem Preußischen Fiskus perfekt und 161,04 Hektar bewaldetes und unbewaldetes Gelände gingen für über zwei Millionen Mark in den Besitz der Stadt über. Der Verkauf durch den Staat wurde mit „dem Druck der starken Arbeitslosigkeit" begründet; sie betrug Ende 1925 in Berlin 115730 Personen bei einer Bevölkerung von 4024286 Menschen und stieg bis Ende 1926 auf 228774 Personen an. Die Arbeiten für den neuen Volkspark begannen nach den fertig vorliegenden Plänen als Notstandsarbeiten bereits am 2. Februar 1926, also noch vor Unterzeichnung des Kaufvertrages. Der erste Bauabschnitt von 55 Hektar, im Plan der Denkschrift mit A gekennzeichnet, wurde im wesentlichen 1926/27 angelegt. Die Pläne hierzu erhielten nach dem Dienstantritt des neuen Stadtgartendirektors Erwin Barth am 1. März 1926 noch einige künstlerische Abänderungen, ebenso auch die Pläne für den zweiten Bauabschnitt des Parkes (in der Denkschrift mit B bezeichnet). Diese Veränderungen der ursprünglichen Pläne führten zu Differenzen zwischen dem Bezirksgartendirektor Germer und dem ihm übergeordneten Stadtgartendirektor Barth über die künstlerische Urheberschaft an der Parkgestaltung; sie waren wohl auch der Anlaß für die Anfertigung der vorliegenden Denkschrift. Naheliegenderweise wollte sich das Bezirksamt Wedding - in der Denkschrift vertreten durch ihre Unterzeichner, den Bezirksbürgermeister Carl Leid, den Baustadtrat Bock und den Gartendirektor Germer - nicht von anderer Seite in seine Planungen hineinreden lassen. Zum ersten Bauabschnitt gehörte das in den ersten Nachkriegsjahren abgeholzte, sandige Dünengelände, das einige Abbildungen der Denkschrift zeigen. Dieser Bauabschnitt war 1927, und der zweite, am 1. Juni 1927 begonnene, im Frühjahr 1928 fertiggestellt. Der Park umfaßte eine Gesamtfläche von 118 Hektar und erforderte einen Kostenaufwand von 2270000 Reichsmark. In den Park integriert ist auch die erste Dauerkleingartenkolonie Deutschlands mit 460 Parzellen von je 250 bis 300 Quadratmetern Größe. Die offizielle Eröffnung des Volksparks Rehberge war dann am 22. Juni 1929 mit einem großen Volksfest Er wurde damals als „schönster Volkspark Deutschlands" gelobt. Die Einzelheiten seiner Aufteilung als Erholungs­und Sportpark sind in den Erläuterungen zum Plan der Denkschrift genau verzeichnet. Die hier eingezeichneten Parkteile D und E sind der heutige „Goethepark". Mit diesem Namen - als Pendant zum benachbarten Schillerpark - wollte man ursprünglich den ganzen Volkspark bezeichnen, was sich aber langfristig nicht durchsetzen konnte. Der grün eingefärbte und mit C bezeichnete Bauabschnitt westlich einer geplanten „Berliner Straße" von Charlottenburg nach Reinickendorf, war zwar schon im Besitz der Stadt Berlin - er bildete den „bewaldeten" Teil der Jungfernheide im Kaufvertrag - aber vorläufig nicht umgestaltet worden. Seine Nutzung wurde später der Stadt entzogen, indem auf dem Gelände unter Einbeziehung des ehemaligen Luftschifferkasernements am Tegeler Weg (heute Kurt-Schumacher-Damm), im Plan rosa und mit K bezeichnet, von 1936 bis 1939 die Kasernen für das Luftwaffen-Flakregiment „General Göring" errichtet wurden; heute bilden sie das „Quartier Napoleon" der Französischen Schutzmacht. Auf der Kuppe des Parkgeländes, südlich oberhalb der Übungssportplätze, wurde am 27. Oktober 1930 der im Auftrage der städtischen Kunstdeputation angelegte „Rathenau-Hain" als Gedenkstätte für Emil und Walter Rahtenau eingeweiht. Sein Mittelpunkt war der von Georg Kolbe geschaffene Brunnen, der oberhalb einer achtstufigen Treppe stand, deren Wangen mit den ebenfalls von Kolbe modellierten Reliefbildnissen der beiden Rathenaus geschmückt waren. Der spiralförmige bronzene Brunnen, von dessen oberster Schale das Wasser in zartem Schleier niederfloß in das untere Becken, um dort kreisend zu verschwinden, erhielt im Volksmund bald den Namen „Steuerschraube". Im Sommer 1934 wurde er auf Verlangen nationalsozialistischer Organisationen abgebrochen. Sein Metall diente als Material für den Abguß von Reinhold Begas' Schillerdenkmal, das im März 1941 auf der Terrasse des Schillerparkes aufgestellt wurde. Unter dem Nazi-Regime wurden einige Veränderungen und Ergänzungen im Volkspark vorgenommen; so 1935 die Tribünenanlage an der Großen Wiese und die Übertragung von Wilhelm Haverkamps Ringergruppe aus dem Schillerpark an die Ostseite derselben, am 26. September 1936 die Einweihung der Freilichtbühne am Südosthang des ehemaligen „Leutnantsberges" sowie noch verschiedene andere Anlagen und Baulichkeiten. Von 1943 bis 1945 gab es auch hier zahlreiche Kriegsschäden, die in den ersten Nachkriegsjahren behoben werden konnten. 1954 erhielt der große Rundweg mit der Brücke den Namen „Carl-Leid-Weg" zur Erinnerung an den verdienten Bürgermeister der Jahre 1921 - 1933; 1979 erfolgte eine gartendenkmalpflegerische Überholung des Parkes und 1987 wurde - aus Anlaß der 750-Jahr-Feier Berlins - der Rathenau-Brunnen, in einer Rekonstruktion durch den Bildhauer Harald Haacke, wieder aufgestellt. Der Volkspark Rehberge wird heute umgrenzt von der Transvaalstraße im Süden, dem Dohnagestell im Westen, dem Schwarzen Graben im Nordwesten und Norden sowie der Swakopmunder, Windhuker und Afrikanischen Straße im Osten. Zu erreichen ist er von den Untergrundbahnstationen Seestraße, Rehberge und Afrikanische Straße.

ausgefaltet Format 62 x 30 cm
gefaltet auf Format 21 x 15 cm
sehr guter Zustand – very good condition

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