CODEX FABRIANUS
DEFINITIONUM FORENSIUM RERUM
IN SACRO SABAUDIAE
SENATU TRACTATARUM,
Ad ordinem titulorum codicis Iustinianei
quantum fieri potuit ad usum forensem accommodatus,
Et in novem libros distributus:
Auctore
Antonio Fabro
Opus omnibus iuris studiosis utilissimum,
sed Pragmaticis praecipue necestarium.
Postrema et posthuma editio, ad autographum et accuratam
Quae omnia ostendent numeri ipsi titulorum.
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Coloniae Allobrogum
Apud Petrum & Iacobum Choet
M. DC. XXVIII.
(1628)
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Antonius Faber (1557-1624) war Gerichtspräsident in Chambery nachdem er seine Rechtsstudien an der berühmten Univeristät zu Bourges beendet hatte. Der "Codex Fabrianus" ist aus Entscheidungen des Gerichtes zu Chambery hervorgegangen. Diese Richtersprüche faßte er in kurze und klare Rechtssätze ab und gliederte sie in der Ordnung des Codex Justinianus. Diese Methode hat in ganz Europa Nachahmer gefunden. Der "Codex Fabrianus" ist ein Klassiker der europäische Rechtsliteratur und fast in allen kontinentalen Ländern verlegt und benutzt. Sein Einfluß reichte über drei Jahrhunderte und war noch im 19.Jahrhundert spürbar. Auch für die Gestaltung von Rechtsprechungssammlungen in Deutschland wurde das berühmte Werk von FABER Vorbild: so für die späteren Auflagen der Rechtsprechungssamllung von Wismar, herausgegeben von David MEVIUS. Im Jahre 1606 wurde das Werk erstmals in Genf herausgegeben, dann in Frankfurt am Main, Lyon, Leipzig und schließlich letztmals in Turin im Jahre 1829. In Italien Afflictis, später in Deutschland Mevius sind die Garanten einer neuen Entwicklung in der Neuzeit, nämlich der Bearbeitung des forensischen Spruchmaterials. Die Entscheidungssammlungen erlangten mehr und mehr Gewicht. Im 17. und 18. Jahrhundert dominierte die Rechtspraxis über die Rechtslehre, erst mit Savigny kehrte das Primat der Rechtslehre wieder zurück. Doch diese Phase der europäischen Rechtsentwicklung hatte enorme Bedeutung für eine einheitliche Rechtsdogmatik. Die Rechtsanwendung war schließlich der Garant, dass das Jus Romanum nicht nur in den Gelehrtenstuben Bedeutung erlangte, die Rechtsprechung sorgte mit der Umsetzung, dass das römische Recht tief im europäischen Rechtsbewusstsein verankert worden ist. Faber hat mit seiner Entscheidungssammlung ein in jeder Hinsicht erstklassiges Werk geschaffen.