Sie bieten auf einen maschinenschriftlichen Brief (mit handschriftlichem Zusatz) des Rechtsanwalts Max Josef Allmayer-Beck (1906-1983), Bruder des bedeutenden Militärhistorikers Johann Christoph Allmayer-Beck (1918-2017).


Er ist auch als Max Vladimir Freiherr von Allmayer-Beck nachweisbar; sein vollständiger Name war Maximilian Vladimir Gustav Friedrich Maria Josef von Allmayer-Beck.


Datiert Wien, den 10. Oktober 1969.


Gerichtet an eine Gräfin, d.i. Clara Ledóchowska (* 26. Juni 1911 in Sarns), Sekretärin bei der österreichischen Botschaft am Heiligen Stuhl (Vatikan).


Betrifft seine bevorstehende Hochzeit mit der ein Drittel so alten Ines Revertera (* 1948), für die er sich einen päpstlichen Segen erbittet. Da die Hochzeitsreise nach Rom geht, bittet er auch um eine Papst-Audienz.


"Verzeihen Sie bitte, daß ich Ihnen nicht mit der Hand schreibe, aber meine Klaue ist für den Ungeübten nur schwer leserlich und ich möchte doch, daß Sie diesen Brief lesen können. Ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Bemühungen im Voraus und verbleibe mit den besten Empfehlungen und Handküssen Ihr stets sehr ergebener Max J. Allmayer-Beck."


Über Max Josef Allmayer-Beck: Dr. Maximilian Vladimir Gustav Friedrich Maria Josef von Allmayer-Beck wurde am 23. November 1906 in Wien als Sohn des Ministerialrats im österreichischen Handelsministerium Max Vladimir Allmayer-Beck (1876-1947) geboren, adoptierter Neffe von Max Wladimir von Beck (1854-1943), k.k. Ministerpräsident und Präsident des Rechnungshofs. In erster Ehe heiratete er Helene Wagenmann (1885-1973); in zweiter Ehe dann Ines Maria Revertera (* 6. Juni 1948), Tochter von Franz Carl Revertera (* 12. Juni 1919 in Helfenberg) und der Henriette, geb. von und zu Sprinzenstein und Neuhaus (* 9. Mai 1919), sowie Enkelin von Peter Revertera-Salandra (1893-1966), Politiker, Sicherheitsdirektor für Oberösterreich und Widerstandskämpfer. Ihre Tochter Theresia von Allmayer-Beck heiratete Ferdinand Calice, Sohn von Georg Franz Wilhelm Calice (1909-1978), einem Mitglied der Adelsfamilie der Grafen von Calice. Max Josef Allmayer-Beck starb 1983 in Aldrans als Rechtsanwalt i.R.


Umfang: eine A4-Seite; ohne Umschlag.


Zustand: Etwas fleckig und leicht knittrig. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Clara L. 80 Adel


Über den Bruder Johann Christoph Allmayer-Beck (Quelle: wikipedia):

Johann Christoph (Freiherr von) Allmayer-Beck (* 19. August 1918 in Baden bei Wien; † 28. April 2017 in Wien) war ein österreichischer Offizier, Militärhistoriker und -schriftsteller. Er galt als „Doyen der österreichischen Militärhistoriker“. Von 1965 bis 1983 war er Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien sowie Präsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte.

Leben

Herkunft: Allmayer-Beck war Sohn des Ministerialrats im österreichischen Handelsministerium, Max Vladimir Allmayer-Beck (1876–1947), adoptierter Neffe von Max Wladimir von Beck, k.k. Ministerpräsident und Präsident des Rechnungshofs. Er wurde als Freiherr geboren (bis 1919) und legte 1936 die Matura am katholischen Gymnasium Kalksburg im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing ab.

Militärischer Werdegang: Am 1. September 1936 trat er als Einjährig-Freiwilliger in das Niederösterreichische Leichte Artillerieregiment Nr. 1 des Bundesheeres in Wien ein. Ab dem 1. September 1937 besuchte er die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde er am 1. September 1938 als Oberfähnrich zum Artillerie-Regiment Nr. 21 der Wehrmacht in Mohrungen (Ostpreußen) ausgemustert. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs nahm er in seiner Einheit die Aufgaben eines Regimentsadjutanten und Batteriechefs wahr und war am Überfall auf Polen, Westfeldzug und Deutsch-Sowjetischen Krieg beteiligt. Im Sommer 1944 diente er unter Oberstleutnant Ulrich de Maizière im Stab der 10. Panzer-Grenadier-Division in Bessarabien. Allmayer-Beck besuchte die Kriegsakademie und war Taktiklehrer an der Artillerieschule in Großborn (Pommern). Er nahm an einer „Waffenschulreise“ zum Überblick über die einzelnen Waffengattungen teil, welche er im Jänner 1945 antrat – während dieser Reise wurde Hauptmann d.G. Allmayer-Beck im Mai 1945 bei Berchtesgaden von US-Soldaten gefangen genommen.

Archivar und Museumsdirektor: Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft studierte Allmayer-Beck von 1945 bis 1949 an den Universitäten Innsbruck und Wien Geschichte, Geographie und Kunstgeschichte, die Promotion zum Dr. phil. erfolgte 1949 bei Hugo Hantsch zum Thema „Erzherzog Franz Ferdinand und Baron Max Vladimir Beck“. Darüber hinaus absolvierte er von 1948 bis 1950 – als einer der wenigen Neuzeithistoriker – den 45. Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung (Staatsprüfung).

1950 wurde Allmayer-Beck Archivar im Wiener Kriegsarchiv, dessen stellvertretender Direktor er bis 1956 war, 1961 Leiter der Militärwissenschaftlichen Abteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung. Dort wirkte er am Aufbau der Reihe Für den Kommandanten mit. Von 1965 bis 1983 amtierte er als Wirklicher Hofrat und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, mit einer Dauer von 18 Jahren war er damit der bislang längstdienende Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums seit dessen Wiedereröffnung 1955.

Er war ferner Gastlehrer an der Landesverteidigungsakademie und Präsident des Militärvereins Alt Neustadt. In den 1970er Jahren belebte er die Österreichische Kommission für Militärgeschichte neu, der er bis 1998 als Präsident vorstand. Danach war er deren Ehrenpräsident. Außerdem war er u. a. Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs, des Wiener St. Johanns Clubs (Nachfolger der Vereinigung katholischer Edelleute unter der Patronanz des Malteserordens) und der Rotarier.

Militärhistorische Veröffentlichungen: Allmayer-Beck galt als eher konservativer Publizist. Sein Werk als Autor hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung der wissenschaftlich fundierten Militärgeschichtsschreibung in Österreich; er „wirkte [...] schulebildend auf Forscher und Offiziere“ (Kurt Peball).

Er war von 1964 bis 1982 Herausgeber der Militärhistorischen Schriftenreihe (Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst). Ferner war er Mitherausgeber (Werner Hahlweg, Charles B. Burdick, Hans Bleckwenn, Dermot Bradley, Othmar Hackl und Walter Schaufelberger) der 1973 begründeten Studien zur Militärgeschichte, Militärwissenschaft und Konfliktsforschung (Biblio Verlag). Zahlreiche biographische Artikel Allmayer-Becks erschienen in der Neuen Deutschen Biographie.

Auszeichnungen und Ehrungen

1972: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

1982: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

1998: „Goldenes Doktorat“ der Universität Wien

Ehrenvorsitz der „Gesellschaft der Freunde der Spanischen Hofreitschule“

Ehrenpräsident der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte

Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Heereskunde

Ehrenmitglied der Schweizerischen Vereinigung für Militärgeschichte und Militärwissenschaft