Sie bieten auf einen Adelsbrief von 1953 aus Meran (Südtirol).


Geschrieben von Anna-Sophie Gräfin von Spreti (* 23. Februar 1913 in München), Tochter des bayerischen Regierungsbeamten (Bezirksamtmann von Berchtesgaden, Kabinettschef Ludwigs III. und Regierungspräsident von Schwaben) Heinrich von Spreti (1868-1944) und der Maria von Spreti, geb. Deym von Stritez (1873-1963).


Gerichtet an die Gräfin Clara Ledóchowska (* 26. Juni 1911 in Sarns), Sekretärin bei der österreichischen Botschaft am Heiligen Stuhl (Vatikan).


Datiert Meran, Pension Teresa, den 5. Oktober 1953.


Auszüge: "Liebe Clara! Zur Zeit bin ich mit meiner Mutter in Meran. Es ist mein restlicher heuriger Urlaub. Wir bleiben noch bis zum 14. [...] In Palermo bei den Montgelas war es besonders nett. Ich fand nur, daß´Palermo gar keinen so südlichen Eindruck machte. Neapel kam mir eigentlich 'südlicher' vor, besonders was den 'Schmutz' betrifft. [...] In Taormina wohnten wir zuerst in einem Hotel u. dann bei den guten Missionsfranziskanerinnen, bei denen Du ja auch warst. [...] Die Klosterfrauen fand ich rührend. [...] Begeistert war ich von dem großen Park der Klosterfrauen. [...] Einmal habe ich auch gebadet, doch war es eiskalt. [...] Nun leb wohl für heute, wenn Du nach München kommst, dann besuche mich Gräfelfing, Im Tann 2a. Sie herzlich gegrüßt von Deiner Anna Sophie Spreti.""


Umfang: vier A5-Seiten; ohne Umschlag.


Zustand: Papier gebräunt, ansonsten gut. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Clara L. 85 Adel


Über ihren Vater (Quelle: wikipedia):

Heinrich Graf von Spreti (* 30. Mai 1868 in München; † 7. Januar 1944 in Voithenberghütte, Stadtteil von Furth im Wald) war ein bayerischer Beamter. Er war Bezirksamtmann von Berchtesgaden, Kabinettschef Ludwig III. und Regierungspräsident von Schwaben.

Leben: Die Familie Spreti gelangte zu Beginn des 18. Jahrhunderts an den Hof des Kurfürsten Max Emanuel. Ahnherr des bayerischen Familienzweigs ist der 1703 aus Ravenna eingewanderte Hieronymus von Spreti (1695–1772).

Heinrich Spreti, Sohn des Grafen Theodor von Spreti (1838–1908) und dessen Gattin Mathilde geb. von Kleinschrod (1844–1904), wurde 1868 in München geboren. Mathilde von Kleinschrod war die Tochter des bayerischen Justizministers Karl von Kleinschrod (1797–1866).

Er studierte bis 1893 an der Ludwig-Maximilians-Universität Rechtswissenschaften. Anschließend wechselte er in den bayerischen Staatsdienst. 1897 wurde Spreti Bezirksamtsassessor in Tirschenreuth und 1901 in Traunstein. Zwei Jahre später berief man ihn in das Staatsministerium des Innern. Von 1906 bis 1909 war er Bezirksamtmann von Berchtesgaden. Vom 13. November 1917 bis zum 8. November 1918 fungierte Heinrich von Spreti als letzter Kabinettschef König Ludwigs III. von Bayern. Von August 1918 bis 1923 wirkte er als Ministerialdirektor im Staatsministerium des Innern. Ab 1923 bekleidete er das Amt des Regierungspräsidenten von Schwaben und ging 1933 regulär in Pension.

Graf Spreti war Ehrenmitglied der K.St.V. Rheno-Bavaria München. Er hatte Maria Anna Deym von Stritez (1873–1963) geheiratet.