Messemodell 2013 - märklin 37567 in der Holzkassette - schwarz/rot Ce 6/8 II 14201


Vorbild

Die Reihe Ce 6/8 II der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind elektrische Gebirgs-Güterzuglokomotiven für hochgespannte Wechselspannung mit elektrischer Nutzbremse, die lange Zeit vorwiegend auf der Gotthardbahn eingesetzt wurden und ursprünglich braun, später dann SBB-grün waren.

Bei einer größeren Anzahl von Ce 6/8 II wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit später von 65 km/h auf 75 km/h erhöht, dementsprechend änderte sich die Bezeichnung in Reihe Be 6/8 II.

Mit Stand 2015 sind sieben Lokomotiven erhalten geblieben, darunter die Ce 6/8 II 14253 die von der Stiftung Historisches Erbe der SBB (SBB Historic) betreut wird.

Die Ce 6/8 II bekam mit den wenig später in Betrieb gesetzten Ce 6/8 III ähnlicher Bauart, den De 6/6 sowie den Ge 6/6 I der Rhätischen Bahn (RhB) den über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannten Spitznamen Krokodil, in schweizerdeutscher Kurzform Kroki.

Geschichte

Am 30. Juni 1917 hatten die Schweizerischen Bundesbahnen die vier Probelokomotiven Be 4/6 12301, Be 4/6 12302, Ce 6/8 I 14201 und Be 3/5 12201 bestellt. Diese vier Lokomotiven sollten dann nach ihrer Ablieferung ausgiebig erprobt werden.

Infolge Zeitdruck durch die fortschreitende Elektrifikation der Gotthard Bahnstrecke, bestellten die Schweizerischen Bundesbahnen im Frühling 1918, 10 Monate vor Ablieferung der vier Probelokomotiven, neben den schweren Gebirgs-Reisezuglokomotiven Be 4/6 mit Stangenantrieb die keine elektrische Bremse hatten und den schweren Gebirgs-Reisezuglokomotiven Be 4/7 mit Einzelachsantrieb und elektrischer Bremse zehn schwere Gebirgs-Güterzuglokomotiven Ce 6/8 II mit Stangenantrieb und elektrischer Bremse.

Die ersten Ce 6/8 II nahmen noch 1919 kurzzeitig als Fc 6/8 bezeichnet den Betrieb auf. Die ersten wurden 1968 ausrangiert. Die für den Rangierfahrzeuge modifizierte Krokodile, welche am Ende ihrer Einsatzzeit in den Hafenbahnhöfen von Basel tätig waren, fuhren bis 1986.

Konstruktion

Bei den Lokomotiven, bei denen die Geschwindigkeit von 65 km/h auf 75 km/h erhöht wurde, wurden auch die Triebmotoren ausgetauscht. Sie hatten nun eine Stundenleistung von 3640 PS (2700 PS) bei 45 km/h.

Die ursprünglich als Ce 6/6 12201 geplante Probelokomotive wurde aus Gewichtsgründen als Ce 6/8 I 14201 realisiert. Sie gilt bezüglich des Fahrgestelles und der elektrischen Ausrüstung mit der elektrischen Wiederstandsbremse als Vorbild der späteren Ce 6/8 II und Ce 6/8 III.

Stangenantrieb über zwischengeschalteten Dreieckrahmen

Die Ce 6/8 II hat einen Antrieb bei der die Triebachsen aufwändig über einen zwischengeschalteten Dreieckrahmen antreibt. Dieser Dreieckrahmen verbindet die gemeinsame Zwischenwelle der beiden Motoren, die erste Antriebsachse und eine Blindwelle. An diesem Dreieckrahmen ist auch eine etwas längere Stange befestigt, die die zweite Antriebsachse antreibt. Von dieser aus erfolgte der Antrieb der dritten Antriebsachse über eine etwas kürzere Stange (Antriebsachsen beidseitig jeweils von Vorne Richtung Fahrzeugmitte gesehen).

Im Grunde genommen ist dies nicht andres als eine Hälfte des Antriebes der 1913 in Serie abgelieferten BLS-Reihe Be 5/7 mit 2500 PS. Sie war zu dieser Zeit bereits mehrere Jahre erfolgreich im Einsatz. Dies nachdem anfängliche Resonanz-Schwingungen im Stangenantreibe durch eine einfache Massnahme, durch Dreiecke die im Leerraum zwischen den Schenkel ausgegossen sind, nachhaltig behoben werden konnten.

Offensichtlich hatte der Schrägstangenantrieb der Probelokomotiven Ce 6/8 I oder Ce 6/6 121 der Berner Alpenbahn-Gesellschaft Bern–Lötschberg–Simplon (BLS) mit 2000 PS von 1910 noch nicht das Vertrauen der damaligen Entscheidungsträger. Mit der Erprobung der Ce 6/8 I zeigte sich, dass die Bedenken nicht gerechtfertigt waren, und dass deren Schrägstangenantrieb bezüglich Kosten und Wartungsaufwand demjenigen der Ce 6/8 II überlegen war. Dies Erkenntnisse führten dann zu den Serienlokomotiven Ce 6/8 III, den Ge 6/6 der RhB, den De 6/6 (Seetalkrokodil) und den erfolgreichen Rangierlokomotiven Ee 3/4 und E 3/3 mit dem gleichen Schrägstangenantrieb. Diese Rangierlokomotiven wurden erst 2015 durch Neubaulokomotiven von Stadler abgelöst.

Nummerierung

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