Sie bieten auf sieben Briefe von 1866/67 aus Göttingen.


Umfang: ins. 32 beschriebene Seiten im Format 22,5 x 14 cm; jeweils ohne Umschlag.


Geschrieben von Auguste Wendt, geb. Renneberg (1805-1894), Ehefrau bzw. Witwe des Oberregierungsrats und Oberamtmanns Ernst Wilhelm Ferdinand Wendt (1787-1866) in Bleckede.


Sie wohnte damals bei ihrer Tochter Theodore "Theo" Blumenbach, geb. Wendt (1835-1909), Ehefrau des Göttinger Amts-Assessors und späteren Landrats (in Springe) Gustav Blumenbach (1823-1885). Erwähnt ist mehrmals dessen Mutter Helene Blumenbach, geb. Cleve (1797-1875).


Gerichtet an ihre Tochter Marie Rudorff, geb. Wendt (* 1827), 2. Ehefrau und Witwe des Juristen Valdec Gustav Adolph Rudorff (1807-1857).


Die Briefe sind datiert 26. Februar 1866, 10. März, 1. April und 20. Mai 1867; drei Briefe ohne Jahresangabe (aber sicherlich auch aus dieser Zeit): 29. März, 16. April und Samstag Nachmittag.


Auszüge:

26. (und 28.) Februar 1866: "Für Deinen lieben so ausführlichen Brief beste liebe Marie, meinen innigsten Dank [...]; des lieben Papas unverändertes ziemlich gutes Befinden erfreute mich sehr [...]. Theo ist schon einige Zeit mal aufgewesen, liegt bei Tage auf dem Sopha [...]. Gestern habe ich meinen ersten Ausgang gemacht, am Morgen war ich mit Gustav bei der Mama Blumenbach, aber wie sehr hat mich ihr Anblick erschreckt und tief betrübt, ich konnte es gar nicht faßen, daß es dieselbe Frau sei, welche ich vor 3 Jahren zuletzt sah, in vollkommender Geistesfrische [...]. Gustav fand sie allerdings auch leidender wie sonst, er ist ein so treuer Sohn, es besucht sie täglich gewöhnlich in den Abendstunden vor dem Thee." --- Das Ende dieses Briefs fehlend!


10. März 1867: "Daß auch Dir und der kleinen Emma die Trennung von unserm lieben Bleckede nicht leicht sein würde, war vorauszusehen. [...] das Verlassen unseres lieben Amthauses ist uns doch recht schwer geworden, es stimmt mich doch stets recht wehmütig, wenn ich daran denke, daß Emma und ich jetzt kein Daheim haben, doch darf ich nicht undankar sein, ich habe es ja so gut, bin wie Du sagst, liebe Marie, stet ein gern gesehener Gast bei meinen lieben Kindern, hier habe ich große Freude an den lieben Großkindern. Hanfried und Helene besuchen fleißig die Schule [...]. sei herzlichst grgüßt und geküßt von Deiner treuen Mama A. Wendt."


29. März: "Daß ich nun vielleicht Ernst Rudorff in Lauenstein sehen werde freut mich sehr, wenn ihr mein Dortsein nur angenehm sein wird. [...] Herzliche Grüße von Gustav Theo und den Kindern [...], Eure Mama."


Über die Verfasserin und ihre Töchter: Dorette Auguste Christiane Wilhelmine Wendt, geb. Renneberg wurde am 25. Januar 1805 in Gifhorn als Tochter des Postverwalters Anton Wilhelm Ludwig Renneberg und der Christine Marie Elisabeth, geb. Mertens geboren und starb am 18. Oktober 1894 im Alter von 89 Jahren in Hannover.

Sie heiratete den Oberregierungsrat und Oberamtmann in Bleckede Ernst Wilhelm Ferdinand Wendt (* 24. Oktober 1787 in Magdeburg als Sohn des Kaufmanns Adolf Gottlieb Wendt und der Katharine Elisabeth, geb. Trittel, gest. 21. Oktober 1866 in Blekede).

Töchter von ihr waren:

1.) Marie Rudorff, geb. Wendt (* 24. Januar 1827 in Hannover), zweite Ehefrau und Witwe des Juristen Valdec Gustav Adolph Rudorff, geboren am 21. März 1807 als Sohn von Friedrich August Rudorff (1768-1835) aus Zeven und der Christina Elisabeth, geb. Heldberg (1778-1843) aus Bremen, gest. 2. September 1857 in Lauenstein; die Heirat fand am 26. August 1855 in Hannover statt. Ihr Ehemann war ein Bruder des Juristen und Vertreters des „antiquarischen“ Flügels der Schüler Savignys Adolf August Friedrich Rudorff (1803-1873), Vater des Komponisten und Naturschützers Ernst Rudorff (1840-1916).


2.) Theodore Wilhelmine Henriette Blumenbach, geb. Wendt (* 25. Juni 1835 in Bleckede; gest. 7. Februar 1909 in Wunstorf), die am 25. September 1855 den Landrat Gustav Friedrich Anton Blumenbach (* 17. August 1823 in Hannover als Sohn des bedeutenden hannoverschen Juristen, Politikers und Geheimen Regierungsrats Georg Heinrich Wilhelm Blumenbach, 1780-1855, und der Helene , geb. Cleve, 1797-1875, gest. 27. Oktober 1885 in Springe) geheiratet hatte. Ihr Ehemann war ein Bruder des Hannoverschen Offiziers und Malers Robert Blumenbach (1822-1914). Ein Sohn von ihr war Johann Friedrich Ferdinand "Hanfried" Blumenbach (* 9. Juli 1856 in Hannover, gest. 25. September 1937 in Hamburg), Rat am hanseatischen Oberlandesgericht zu Hamburg und Gemeindeältester.


Zustand: Papier leicht gebräunt, ohne Umschläge. Das Ende des ersten Briefs fehlend. Bitte beachten Sie auch die Bilder!


Parallel biete ich weitere Briefe (aus anderen Orten) von Auguste Wendt an!

Interner Vermerk: Mappe Sonnecken Wendt beige