Sie bieten auf einen maschinenschriftlichen Adelsbrief von 1969 aus Salzburg.


Geschrieben von Dorothea Gräfin Clary und Aldringen (geb. am 30. Oktober 1892 in Wien, gest. am 29. April 1976 in Salzburg), als Ordensschwester (Eucharistieschwester) mit dem Namen Schwester Maria Pia CSSE, Tochter des Politikers Manfred von Clary und Aldringen (1852-1928), langjähriger Statthalter der Steiermark und kurzzeitiger Ministerpräsident von Cisleithanien, der österreichischen Reichshälfte des Habsburgerreiches.


Datiert Salzburg, den 7. August 1969.


Gerichtet an eine Clara, d.i. die Gräfin Clara Ledóchowska (* 26. Juni 1911 in Sarns), Sekretärin bei der österreichischen Botschaft am Heiligen Stuhl (Vatikan).


Betrifft ihre Novizenmeisterin Sr. M. Ancilla, die nach einer Operation im Krankenhaus liegt und für die Maria Pia von Clary und Aldringen eine Kleider-Reliquie des Papstes erbittet.


Eigenhändig signiert "in der Liebe des eucharistischen Heilandes Deine Sr. Maria Pia Clary."


Format: A5; ohne Umschlag.


Zustand: Leicht gebräunt. Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Clara L. 100 Autogramm Adel Religion


Über den Orden und ihren Vater (Quelle: wikipedia & NDB):

Die Eucharistieschwestern, auch Eucharistinnen, eigentlich Kongregation der Schwestern von der Heiligsten Eucharistie von Leitmeritz, kurz Kongregation der Schwestern von der Hl. Eucharistie, lateinisch Congregatio Sororum Sanctae Eucharistiae, Ordenskürzel CSSE, sind ein kleiner römisch-katholischer Frauenorden. Sie sind im Kloster Herrnau in der Stadt Salzburg beheimatet.

Geschichte des Ordens: Die Gründerin der Kongregation war Gräfin Ada Chotek, Ordensname Sr. Maria Annuntiata (1890–1939), welche die Schule am Sacré Coeur Riedenburg in Bregenz besucht hat. Ihr Vater Karl Maria Paul Anton Boguslaw Chotek von Chotkow und Wognin (1853–1926) war ein Cousin von Sophie Chotek, Fürstin von Hohenberg, der Ehefrau des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand. 1930 begründete sie in Velké Březno (ehemals Großpriesen, heute Tschechien) in Nordböhmen eine Frauengemeinschaft. Hierbei unterstützte sie der damals bekannte Jesuitenpater Karl Maria von Andlau (1865–1935). In dem Buch „Antwort der Liebe, Leben und Werk von Mutter Maria Annuntiata Chotek“ (Haus Königstein-Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien, 1997) sieht der Autor Rudolf Grulich in Pater Andlau „fast einen Mitbegründer der Kongregation, da er mit aufopfernder Liebe das Werk förderte, der Gründerin mit dem reichen Schatz seiner Erfahrungen zur Seite stand und manche Schwierigkeiten überwinden half.“ 1937 wurde diese als Kongregation der Schwestern von der Heiligsten Eucharistie von Leitmeritz (Litoměřice, Sitz des Bistums Leitmeritz) approbiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Orden 1946 die Tschechoslowakei verlassen, und der seinerzeitige Salzburger Erzbischof Andreas Rohracher gab ihnen Zuflucht. Nach einigen Zwischenstationen ließen sich die Eucharistie-Schwestern 1948 im Kapellhaus der Diözese Salzburg in der Sigmund-Haffner-Gasse 20 nieder.

Von 1957 bis 1961 wurde die Gottessiedlung zur hl. Erentrudis in Herrnau in Salzburg erbaut, womit der Orden ein neues Klostergebäude mit Kapelle erhielt. Nach den Plänen von Robert Kramreiter und den Malereien von Max Weiler ist sie ein bedeutendes Baudenkmal.

Ordensleben: Die Eucharistieschwestern arbeiteten seit ihrer Gründung in Seelsorge und karitativem Dienst „auf der schmutzigen Dorfstraße“. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde die Wegweisung (Statuten) der Ordensgemeinschaft im Sinne des Konzilsdekretes Perfectae caritatis „Über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens“ neu gestaltet.

Heute sind die Eucharistinnen in den Pfarren Liefering, Puch bei Hallein, Rif (bei Hallein) und Waidring (in Triol) tätig und leisten Seelsorge, Trauerbegleitung und Krankenhilfe. Neben dem Leben als Ordensschwester – klösterlich oder an den Pfarren – betreibt die Gemeinschaft auch eine offenere Gemeinschaft Brot und Leben. und – 1989 wiederbelebt – die Eucharistische Gebetsgemeinschaft.


Manfred Graf von Clary und Aldringen (* 30. Mai 1852 in Wien; † 12. Februar 1928 auf Schloss Herrnau in Salzburg) war ein Politiker Österreich-Ungarns, langjähriger Statthalter der Steiermark und kurzzeitiger Ministerpräsident von Cisleithanien, der österreichischen Reichshälfte des Habsburgerreiches.

Leben: Manfred entstammte als Sohn von Edmund von Clary und Aldringen (1813–1894) dem böhmischen Fürstengeschlecht Clary und Aldringen. Er studierte Rechtswissenschaft an der Universität Wien, trat 1877 in den Staatsdienst und wurde 1888 Bezirkshauptmann des Bezirks Wiener Neustadt. Am 22. Februar 1896 zum Landespräsidenten von Österreichisch-Schlesien ernannt, gelang es ihm die Reibungen zwischen den Nationalitäten im Kronland zu verringern.

Clary war von 1. Dezember 1898 bis 1918 der letzte k.k. Statthalter der Steiermark. Er war außerdem jahrelanges Mitglied des Herrenhauses des Wiener Reichsrats.

Von 2. Oktober 1899 bis 21. Dezember 1899 unterbrach Clary-Aldringen seine Statthalterschaft und amtierte als Ministerpräsident in Wien. Gleichzeitig war er auch Ackerbauminister. Seine Regierungszeit war gekennzeichnet durch fortgesetzte Obstruktion im Plenum des Reichsrats. Protestierten bis 1899 die deutschnationalen Parteien gegen die badenische Sprachenverordnung, so traten an ihre Stelle die tschechischen Mandatare, nachdem Clary am 14. Oktober 1899 die Sprachenverordnung wieder aufgehoben hatte. Seine Regierung war ein reines Beamtenkabinett, von vornherein nicht auf Dauer ausgelegt, mit der Auflage die Sprachenverordnung zurückzunehmen.

Als Statthalter der Steiermark modernisierte Clary die Verwaltung, gründete den Steirischen Notfallfond, setzte sich erfolgreich für die Bekämpfung der Tuberkulose ein und war im Ersten Weltkrieg auch Präsident des Roten Kreuzes im Kronland.


Clary und Aldringen, Manfred Alexander Robert Johann Adalbert Graf von,

österreichischer Staatsmann, * 30.5.1852 Wien, † 12.2.1928 Schloß Hernau bei Salzburg. ((römisch)-katholisch)

Genealogie: Das Geschlecht C. ist seit dem 30jährigen Krieg in Böhmen ansässig; →Hieronymus (1610–71), kaiserlicher Gen.-Feldwachtmeister (s. ADB IV), wurde in den Grafenstand erhoben, erwarb die Herrschaft Teplitz (mit dem bekannten Badeort als Mittelpunkt), heiratete 1637 Anna Maria Altringer († 1665), Wwe des Obersten Müller v. Ruffach, Schw des kaiserl. FM Joh. Gf. v. Aldringen († 1634 [s. NDB I]) u. erhielt die Erlaubnis, Namen u. Wappen der Aldringen neben seinen zu führen; 1767 wurde →Franz Wenzel (1706–1788) als WGR u. Burggraf in den Fürstenstand erhoben, seit 1775 bekleidete er das Amt des Vizekanzlers der böhmisch-österr. Hofkanzlei;

V Fürst →Edmund (1813–94), trat als Mitgl. des Herrenhauses 1889 mit einem offenen Brief z. Versöhnung an die Deutschen u. Tschechen heran, S des Fürsten Karl Jos. (1771–1831, s. Wurzbach) u. der Gfn. Chotek v. Chotkowa u. Wognin;

M Elis. Alex. (1825–78), T des →Karl Ludw. Gf. Ficquelmont (1777–1857), k. k. Gen. der Kav., Staatsminister u. Gesandter (s. ADB VII), u. der Dorothea Reichsgräfin v. Tiesenhausen; Tante Mathilde Gfn. v. Clary und Aldringen (1806–96, ⚭ 1832 →Wilh. Fürst v. Radziwill [1797–1870], preußischer Gen. [s. ADB XXVII]);

Wien 1884 Franziska (1859–1938), T des Ladislaus Gf. Pejácsevich de Veröcze, Obersthofmeister der Erzherzogin Maria Annunziata, Ritter des Goldenen Vließes, u. der Marie Gfn. Czernin v. Chudenitz;

1 S, 2 T.

Biographie: C. studierte in Wien Jura, widmete sich ab 1877 dem Verwaltungsdienst, wurde 1888 zum Bezirkshauptmann von Wiener Neustadt und nach einer kürzeren Dienstzeit in Kärnten 1897 zum Landespräsidenten im dreisprachigen Schlesien ernannt. In dieser hohen Stellung gelang es ihm, viele Reibungen zwischen Deutschen, Tschechen und Polen durch seine Objektivität abzugleichen und insbesondere das Schulwesen aller Schichten der schlesischen Bevölkerung zu fördern. Am 1.12.1898 berief Kaiser →Franz Joseph C. zum Statthalter von Steiermark, wo der großen deutschen Mehrheit in Ober- und Mittelsteier eine selbstbewußt gewordene slowenische Volksgruppe im Unterland gegenüberstand. Wenn in Schlesien der evangelische und jüdische Einschlag nicht zu übersehen war, so bot das obersteirische Montangebiet die Grundlage für eine schon vor der Jahrhundertwende nennenswerte Arbeiterbewegung. 20 Jahre lang hat C. die Erfüllung seiner Lebensarbeit in der Förderung der Steiermark erblickt, und seiner Initiative waren Einrichtungen zu verdanken, die auch außerhalb von ihr vorbildlich geworden sind, so der Steirische Notstandsfonds, Musteranstalten zur Bekämpfung von Lungen- und Knochentuberkulose (zum Beispiel die „Stolzalpe“), der Steirische Heimatschutzverein und die bäuerliche Fortbildungsschule Sankt Martin. Ganz gegen Ende seiner Dienstzeit errichtete C. das erste sozialpolitische Referat, das überhaupt bei einer Statthalterei bestand. Persönlich unbedingter Anhänger der konstitutionellen Monarchie und einer gesetzmäßigen, modernen Verwaltung, bemühte er sich mit Erfolg um Ausweitung des Kurienwahlrechts für den Landtag auf bisher davon ausgeschlossene Schichten; er bekannte sich zum Primat deutscher Kultur, ohne das Eigenleben der Nichtdeutschen gering zu achten. In die eigentliche Staatspolitik aber griff C. nur einmal, und zwar kurz nach Antritt seines Amtes in der Steiermark auf persönlichen Wunsch des Kaisers, ein, um nach den politisch verheerenden Badeni-Unruhen von 1897 und dem Versagen der nachfolgenden Regierungen Gautsch und Franz|Thun als Leiter und Ackerbauminister eines provisorischen Ministeriums das Parlament arbeitsfähig zu machen und durch Versöhnung der Deutschösterreicher mit der Krone dem künftigen Kabinett (Koerber) den Weg zu bereiten. Das kurzfristige Ministerium C. (2.10.-21.12.1899) mit dem Justizminister Kindinger als dem umstrittensten Mitglied hob sofort die Badenischen Sprachenverordnungen auf, die zu einer Staatskrise geführt hatten, auch in ihrer von Gautsch verbesserten Form (14.10.). C. hielt sich an sein Wort, den viel umstrittenen Notstandsparagraphen 14 der österreichischen Verfassung auch dann nicht anzuwenden, als nun die Tschechen mit der Obstruktion gegen die Staatsnotwendigkeiten begannen. Er trat still zurück, nachdem mit der Beseitigung des Zeitungsstempels und der Straßen- und Wassermauten einige dauernde legislatorische Erfolge errungen worden waren. - Merkwürdigerweise wurde C. auch das Ende seiner langen, ehrenvollen Beamtenlaufbahn durch die Begleiterscheinungen der Politik vergällt. Hatte er sich während des Weltkriegs 1914/18 noch redlich bemüht, die Lasten der steirischen Bevölkerung zu mildern oder wenigstens gerecht aufzuteilen, so erfolgte sein Rücktritt vom Statthalteramt, den das dicht bevorstehende Ende der Monarchie ohnedies fällig gemacht hätte, am 25.10.1918 als Übergabe der Geschäfte an zwei von den politischen Parteien namhaft gemachte „Wirtschaftskommissäre“ unter Begleitumständen, die C. nie mehr überwunden hat.