„Es ist Krieg. Es ist schon lange Krieg. Ich
kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, dass einmal kein
Krieg war.“
Die Welt der neunjährigen Christl besteht vor
allem aus Trümmern, Staub und Nächten im Luftschutzbunker. Die
Nachricht vom nahen Kriegsende bedeutet für sie und ihre Familie
kaum Erleichterung, denn schon naht die nächste Bedrohung: Die
Russen kommen. Frauen und Kinder sollen nach Möglichkeit raus
aus Wien, heißt es.
Die Großeltern bleiben in der halb zerbombten
Wohnung in Hernals zurück, weil Oma nicht in einem Nazi-Haus
Zuflucht suchen will. Und so findet sich in einer Villa im
Vorort Neuwaldegg ein kleines Häufchen gebeutelter, völlig
mittelloser Überlebenswilliger.
Christl erkundet die neue Umgebung mit großen
Augen und wenig Angst – und blickt mit kindlicher Unschuld tief
in menschliche Abgründe. Und als die gefürchteten Russen,
mittlerweile Siegermacht, die Villa in Beschlag nehmen, findet
Christl im Außenseiter Cohn sogar einen richtigen Freund. Ob er
sie wohl in die Stadt zu ihren geliebten Großeltern bringen
kann?
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