Hintergrund: Von 1924 bis 1926 studierte Kopp im Zentrum des
Kannenbäckerlandes an der Staatlichen Ingenieur- und Werkschule für Keramik in
Höhr. Es waren nicht nur ihre Lehrer Hermann Bollenbach als Oberstudiendirektor
der Meisterschule des deutschen Handwerks oder Alfred Kamp, bei denen sie
studierte, sondern sie war auch gern zu Gast bei alteingesessenen Eulern, um
sich in die Feinheiten dieses Handwerks einführen zu lassen, zum Beispiel in
die damalige Redtechnik. In Karlsruhe war sie bei der Staatlichen
Majolika-Manufaktur tätig, wo sie ihre Ausbildung bei dem Künstler und Designer Ludwig König
vervollständigte. 1927 gründete sie ihre eigene Töpferwerkstatt in Höhr, die
sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1983 führte. Im Jahr 1937 absolvierte Balzar-Kopp die Meisterprüfung.
1943 war sie selbst als Dozentin an der Fachschule für Keramik tätig, wo sie
über Glasuren, Red- und Knibistechnik im Zusammenhang mit salzglasiertem
Steinzeug referierte.[1]
Wirken bis 1945
Balzar-Kopp machte sich die handwerklichen Erfahrungen der
Euler zunutze und schätzte die Eulerware in ihrer Bedeutung als Volkskunst. In
ihrer Werkstatt fertigte sie handwerklich Krüge, Kannen, Teller und Gefäße, die
unabhängig von der Industrieware einen eigenen Stil, ja eigene Techniken
aufwiesen. Am Anfang ihres Schaffens stand vor allem benutzbares keramisches
Geschirr von einfacher, handlicher und unempfindlicher Form. Ihre Teekannen,
Teller, Tassen, Krüge und Becher fanden gerade bei den Menschen guten Absatz,
die nach den schweren Jahren der Inflation dauerhafte Anschaffungen machen
wollten.[5]