ANSICHTSKARTE - POSTKARTE (B/H ca. 14 x 9 cm) der Serie Balkanansichten des Kolonialkriegerdank E.V. + Berlin W. 35 als Künstlerkarte mit einem Blick auf die Festung Kale in Skopje (Hauptstadt von Nordmazedonien) mit einem sehr interessanten und wechselhaften geschichtlichen Hintergrund, nach dem Original von Prof. Michailoff auf der Vorderseite, und mit dem österreichischen Feldmarschall Hermann Kövess von Kövessháza auf der Rückseite. Interessant für Sammler von Karten aus dem Ersten Weltkrieg! Lesen Sie bitte mehr darüber weiter unten! 

Hinweis: die Bilder können manchmal ein wenig abgeschnitten, schief abgebildet oder mit Streifen sein - das kommt vom Scannen. Die Karte ist aber komplett in Ordnung, ansonsten ist es unter Zustand beschrieben!

Note: pictures can sometimes be a little bit cut off, or mapped wrong or with some stripes - that comes from scanning. The postcard is completely fine, otherwise it is described under condition!

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Artikelzustand / condition:  gebraucht, sehr gute Erhaltung, Ecken + Kanten ganz leicht bestoßen + abgerieben / very good condition, edges with very light damages.

Postalisch verwendet / postally used:  von Sofia nach Neusalz a.d. Oder (jetzt Nova Sól, Polen) am 25.11.1916

Verlag / Foto / publisher:  wie oben beschrieben / as described above

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Zusatzstempel / cancellation:  ja, siehe Scan / yes, look at scan


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Detaillierte Information / detailed information:     

Skopje

(mazedonisch-kyrillisch Скопје; albanisch indefinit Shkup, definit Shkupi) ist die Hauptstadt Nordmazedoniens und mit über 520.000 Einwohnern zugleich die größte des Landes. Über 28 % der Bevölkerung Nordmazedoniens lebt in dieser Großstadt.

Wegen der antiken Vorgängerstadt Scupi weist die Stadt am Vardar eine mehr als zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte auf und gehört somit zu den ältesten, noch bewohnten Städten des südosteuropäischen Landes.

Die Universitätsstadt ist Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde wie auch Sitz der wichtigsten staatlichen Organe der drei Gewalten: des Verfassungsgerichts, des Parlamentes und der Regierung. Sie ist beispielsweise durch die über 25.000 Studenten und knapp 2.400 Angestellte zählende Universität Skopje und die 1946 gegründete Nationalbank sowie die 1995 eröffnete Mazedonische Börse ein wichtiges wissenschaftliches bzw. finanzielles Zentrum des Landes.

Skopje ist weiter als Erzbischofssitz der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche und Sitz der Islamischen Glaubensgemeinschaft Nordmazedoniens – eines sunnitischen Großmuftiats – zugleich ein religiöser Mittelpunkt des Balkanlandes.

Wegen des häufigen Smogs in den Wintermonaten gehört Skopje zu den Städten mit der größten Luftverschmutzung Europas.

 

Name

Von den Römern gegründet wurde der Ort lateinisch Scupi genannt. Daraus abgeleitet sind alle weiteren, später entstandenen Stadtbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen: mazedonisch Скопје Skopje, albanisch Shkupi bzw. Shkup (bestimmte bzw. unbestimmte Form), türkisch Üsküp, aromunisch Scopia, bulgarisch Скопие Skopie, serbisch Скопље Skoplje und griechisch Σκόπια Skopia. In osmanischer Herrschaftszeit war auch die Form Üsküb gebräuchlich.

 

Lage

Die Stadt hat eine Fläche von 210 Quadratkilometern.

Skopje liegt im Norden der Republik Nordmazedonien, etwa 18 Kilometer südlich der Grenze zum Kosovo. Von Westen nach Osten durchfließt der Fluss Vardar das Stadtgebiet, im Süden erhebt sich der Hausberg Vodno. Die Stadt gibt dem Becken von Skopje seinen Namen, welches Skopje (10 %) und zahlreiche andere Gemeinden (90 %) umfasst. Zum Osten hin öffnet sich diese Hochlandschaft und geht in das breite und fruchtbare Tal des Vardar über, welches Nordmazedonien von Nordwesten nach Südosten durchzieht.

 

Bevölkerung

Skopje ist, bezogen auf Einwohner und Fläche, die größte Stadt Nordmazedoniens. Rund ein Drittel der Landesbevölkerung ist in der Stadt am Vardar wohnhaft. Verschiedene Ethnien, Sprachen und Religionen kennzeichnen die Bevölkerungsstruktur.

Im Jahr 2002 war die letzte Volkszählung Nordmazedoniens, damals zählte die Gemeinde der Stadt Skopje 506.926 Einwohner. Etwa 2,52 Prozent davon oder 12.774 Personen waren Analphabeten und rund 28,46 Prozent beziehungsweise 144.271 Personen waren arbeitslos. Laut Fortschreibung des Statistischen Amtes hatte Skopje am 30. Juni 2015 bereits 544.086 Einwohner.

 

Ethnien und Sprachen

Wie in großen Teilen des Landes leben auch in Skopje verschiedene Ethnien miteinander. Für 2002 bezeichneten sich von den 506.926 Einwohnern 338.358 (66,75 %) als slawische Mazedonier, 103.891 (20,49 %) als Albaner, 23.475 (4,63 %) als Roma, 14.298 (2,82 %) als Serben, 8.595 (1,70 %) als Türken, 7.585 (1,50 %) als Bosniaken, 2.557 (0,50 %) als Aromunen und 8.167 (1,61 %) gaben eine andere Volksgruppe an.

Die Sprachen mit den meisten Muttersprachlern waren 2002 Mazedonisch, Albanisch, Romani, Serbisch, Türkisch und Bosnisch.

 

Religionen

Die Religionen mit den meisten Anhängern sind das Orthodoxe Christentum und der Islam sunnitischer Ausprägung. Daneben gibt es Minderheiten an Katholiken, Protestanten, Reformierten und auch wenige Juden. Die orthodoxen Mazedonier sind größtenteils in der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche organisiert, deren Metropolit in Skopje residiert, auch wenn sich der Bischofssitz nominell in Ohrid befindet. Ein Großteil der muslimischen Albaner gehört der Islamisch-Gläubigen Vereinigung in der Republik Mazedonien (alb. Bashkësia Fetare Islame në Republikën e Maqedonisë) an. Der Großmufti Nordmazedoniens hat seinen Sitz in der Hauptstadt.

 

Geschichte

Spätosmanische Zeit

Die Stadt erholte sich nur langsam von dem Brand. Die auf diese Zerstörung im Jahre 1689 folgenden hundert Jahre der Geschichte Skopjes liegen weitgehend im Dunklen. Ein paar vereinzelte Quellen berichten von der Reparatur der Moschee Sultan Murads II., die 1712, also 23 Jahre nach dem Brand, unternommen wurde. Ein osmanischer Plan des Stadtteils um die genannte Moschee lässt erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch die meisten der dort befindlichen Gebäude zerstört waren. Reisende, die Üsküb gegen Ende des 18. oder Beginn des 19. Jahrhunderts besuchten, berichten übereinstimmend von etwa 5000 bis 6000 Einwohnern, gegenüber 40.000–60.000 Einwohnern vor dem Brand oder auch 1500 Häusern, die recht klein waren und schmutzige Straßen säumten.

Auch Skopje kam im 19. Jahrhundert in die Wirren des Nationalismus auf dem Balkan. 1844 organisierten Albaner einen Aufstand gegen das Osmanische Reich. Sie protestierten gegen die als zu hoch empfundenen Steuern und die Politik der Zentralisierung. Nach der Zerschlagung des Aufstandes wurden viele albanische Einwohner nach Kleinasien inhaftiert oder verbannt.

Ein Aufschwung setzte im Laufe des 19. Jahrhunderts ein, nicht zuletzt durch den vom spätosmanischen Staat vorangetriebenen Bau von Eisenbahnverbindungen, verbunden mit dem Zuzug nichtmuslimischer Bevölkerung. Ab 1873 war Skopje durch eine Eisenbahnlinie entlang des Vardar verbunden mit Thessaloniki, 1888 auch mit den serbischen Bahnstrecken. So war die Stadt von nun an über Belgrad direkt mit Mitteleuropa verbunden. In den 1890er Jahren folgten Verbindungen nach Bitola und Istanbul. Skopje war Hauptort eines Sandschaks und ab 1888 (Pristina ablösend) Hauptstadt der osmanischen Provinz (Vilâyet) Kosovo. In dieser Zeit wurde Skopje zur drittgrößten Stadt Makedoniens nach Thessaloniki und Bitola. So hatte Skopje um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert 30.000–40.000 Einwohner, primär eine Folge des Zuzugs slawischer Christen aus dem bäuerlichen Umland, die der Stadt erstmals seit dem 15. Jahrhundert erneut eine nichtmuslimische Bevölkerungsmehrheit bescherte.

Im Kampf für eine vom griechisch geprägten ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unabhängige bulgarische Kirche wurde in den 1830er Jahren mehrmals der griechische Bischof vertrieben und die Entsendung eines bulgarischen Bischofs gefordert. Der Konflikt spitze sich zu, als in dieser Zeit die bulgarische Gemeinde Skopjes die Muttergotteskirche und eine dazugehörige Klosterschule (erbaut 1836/37) stiftete. Erstere wurde vom Baumeister Andreja Damjanov erbaut. Das Projekt hatten die mittlerweile gelockerten osmanischen Baugesetze ermöglicht, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem Lancaster System und 1895 zur Bulgarischen Pädagogischen Schule.

Gemäß dem vom Sultan Abdülaziz am 28. Februar 1870 erlassenen Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats wurde 1874 nach einem Plebiszit der slawischen Bevölkerung mit Dorotej von Skopje der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt, der sich schließlich dem Bulgarischen Exarchat unterstellte.

 

Das 20. Jahrhundert

Zwei Jahre nach der Jungtürkischen Revolution führten die Jungtürken 1910 im ganzen Osmanischen Reich eine Volkszählung durch. Demnach war die jüdische Gemeinde mit 2.327 Personen vertreten.

Im August 1912 wurde Skopje von 30.000 albanischen Aufständischen eingenommen, die unter anderem von Isa Boletini angeführt wurden und gegen die Politik des Osmanischen Reiches vorgingen. In den Balkankriegen wurde Skopje am 25. Oktober 1912 durch die serbischen Streitkräfte erobert und geriet unter die Herrschaft von Belgrad. Die serbischen Truppen richteten ein Blutbad in der Stadt an. Albanische und türkische Häuser wurden in Brand gesetzt, Menschen wurden geköpft und ihre Leichen in den Straßen aufgestapelt. Laut einem Bericht von Leo Trotzki wurden nicht nur Männer, sondern auch Hunderte von Kindern und Frauen lebendig in Brand gesetzt. Der römisch-katholische Erzbischof Lazër Mjeda schreibt, wie jede Nacht 20 bis 30 Leichen von Albanerinnen und Albanern in den Vardar geworfen wurden. Viele flüchteten in die neugegründete Türkei oder wurden von den serbischen Truppen zur Aussiedlung gezwungen.

Durch die neue Grenzziehung nach den Balkankriegen 1912 und 1913, als Bitola zur Grenzstadt mit Griechenland wurde, begann der Aufstieg Skopjes zum unumstrittenen Zentrum „Südserbiens“. Während des Ersten Weltkrieges wurde sie am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen. Dabei zündeten die Serben bei ihrem Abzug den nördlichen Teil der Stadt an, was große Schäden an historischen Bauwerken verursachte. Unter den Bulgaren begann der Bau der Bahnstrecke Skopje–Tetovo–Gostivar-Kičevo-Ohrid. Erst 1918 wurde Skopje von Serbien zurückerobert und gehörte wie auch das ganze heutige Nordmazedonien danach zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde und im gleichen Jahr Skopje zur Hauptstadt der neu errichteten Vardarska banovina (Banschaft Vardar) machte.

Am 7. April 1941, dem zweiten Tag des deutschen Angriffs auf Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs, wurde Skopje von Verbänden des XXXX. deutschen Armee-Korps besetzt. In der anschließenden Besatzungszeit stellte Bulgarien von 1941 bis 1944 die Militärverwaltung in Skopje und stützte sich dabei auch auf Mitglieder der VMRO. So war der aus Skopje stammende Spiro Kitantschew in dieser Zeit der Bürgermeister dort. Am 2. August 1944 wurde die Stadt durch die kommunistische Partisanenbewegung zur Hauptstadt der neuen Sozialistischen Republik Mazedonien erklärt, die eine Teilrepublik des kommunistischen Jugoslawiens stellte.

Das ethnisch-albanische Element der Stadt wurde durch einen jugoslawisch-türkischen Vertrag noch weiter geschwächt, als es ohnehin schon durch die Verbrechen und die Diskriminierungen Anfang des 20. Jahrhunderts war: Tausende muslimische Albaner (insbesondere aus Skopje) wurden als Türken klassifiziert und mussten ihre Heimat in Richtung Türkei verlassen. Gleichzeitig wurden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg römisch-katholische und christlich-orthodoxe Albaner slawisiert und mazedonisiert. Die einst starke römisch-katholische Albanergemeinde ist dadurch auf ein paar Dutzend Familien heute geschrumpft.

Um 5:17 Uhr des 26. Juli 1963 ereignete sich ein schweres Erdbeben, das in die Geschichtsbücher einging. An diesem Tag bebte die Erde und die Katastrophe forderte 1070 Todesopfer. Rund 75 Prozent der Einwohner verloren ihr Obdach und 3300 Personen erlitten schwere Verletzungen. Nahezu die ganze Altstadt wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Erschütterungen konnten über das ganze Land und auch im angrenzenden Kosovo und Serbien gespürt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über einer Milliarde US-Dollar. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den nächsten Jahren wiederaufgebaut; der japanische Architekt Kenzō Tange entwickelte für die Stadt am Vardar einen Masterplan.

Seit 1991 ist Skopje die Hauptstadt der unabhängigen Republik Mazedonien, ab 2019 Nordmazedonien. Während des Kosovokriegs nahmen die Stadtbehörden Tausende von Flüchtlingen aus dem benachbarten Kosovo auf. Nur einige Kilometer nordöstlich von Skopje bei Aračinovo fanden während des albanischen Aufstands 2001 blutige Kämpfe zwischen der mazedonischen UÇK und der staatlichen Polizei statt. Anfang 2016 kam es zu einem Konflikt um die Errichtung eines überdimensionalen Kreuzes.


Hermann Albin Josef Kövess

ab 1873 Kövess von Kövessháza, ab 1917 Baron Kövess von Kövessháza[1] (* 30. März 1854 in Temeswar, Kaisertum Österreich; † 22. September 1924 in Wien) war ein österreichisch-ungarischer Feldmarschall und der letzte Oberkommandierende der k.u.k. Armee.

 

Leben

Familie

Kövess war der Sohn des 1873 nobilitierten k.u.k. Generalmajors Albin Viktor Kövess von Kövessháza (1821–1890) und der Johanna Regina Sterzing (1836–1898), einer Siebenbürger Apothekerstochter. Am 5. Oktober 1892 heiratete er in Gmunden Eugenie Freiin Hye von Glunek (1861–1941), Tochter des Rechtslehrers und k.u.k. Ministers Anton Freiherr Hye von Glunek. Das Ehepaar hatte drei Söhne: Adalbert († 1914), Eugen (Jenő) und Géza (1896–1977). Letztgenannter war als promovierter Historiker im Heeresgeschichtlichen Museum beschäftigt und im Jahr 1950 kurzfristig mit dessen Leitung betraut.

 

Militärkarriere

Seit 1864 besuchte Kövess die Realschule in Ofen, ab Herbst 1865 folgte sein Eintritt in das Kadetteninstitut in Hainburg. 1868 begann seine Ausbildung an der Genieakademie in Znaim, 1869 erfolgte sein Übertritt in die jetzt verlegte und neubenannte Technische Militärakademie in Wien. Am 18. August 1872 trat er als Leutnant in das k.u.k. Genieregiment Nr. 2 (Wien) ein. 1875 wurde er Oberleutnant und besuchte als solcher von 1876 bis 1878 die Kriegsschule. 1878 wurde er als Generalstabsoffizier zur 16. Infanterie-Truppen-Division nach Hermannstadt kommandiert. 1879 war er Generalstabsoffizier bei der 12. Kavallerie-Brigade. Seit 1882 arbeitete Kövess als Hauptmann im Generalstab in Wien, 1885 fungierte er als Kompanieführer beim Infanterie-Regiment Nr. 38. Zwischen November 1886 bis zum November 1888 war er Generalstabsoffizier des I. Armeekorps in Krakau. 1889 wechselte er in den Stab des Infanterie-Regiments Nr. 56 in Wadowice. Am 1. Mai 1890 wurde er Major und zum Infanterie-Regiment Nr. 26 nach Gran versetzt. Im November 1894 wurde er bereits 40-jährig zum Oberstleutnant befördert und fand Verwendung beim Infanterie-Regiment 72 in Preßburg, 1895 war er Führer eines nach Castelnuovo detachierten Bataillons. Am 1. November 1896 wurde Kövess Oberst und diente im Infanterie-Regiment Nr. 52. Von März 1898 bis Oktober 1902 kommandierte er das Infanterieregiment Nr. 23 in Budapest. Im Oktober 1902 übernahm er die Führung der 15. Infanteriebrigade der 8. Division unter Franz Conrad in Innsbruck und erhielt im November den Rang eines Generalmajors. Im November 1906 übernahm er selbst das Kommando der k.u.k. 8. Truppen-Division und wurde im Mai 1907 zum Feldmarschallleutnant befördert. Im April 1910 wurde er Inspizierender der Befestigungen in Südtirol. Im Juni 1911 übernahm er als Kommandierender General das XII. Korps in Hermannstadt, am 1. November 1911 erfolgte seine Beförderung zum General der Infanterie.

 

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch war die Korpsgruppe Kövess im August 1914 der 3. Armee unterstellt und versuchte die Bukowina und die Dnjestrlinie zu verteidigen. In der Schlacht an der Gnila Lipa wurden diese Truppen aber von den Russen zurückgeworfen. Zudem erhielt Kövess am 30. August die Todesnachricht seines ältesten Sohnes Bela (Adalbert), der als Zugführer bei Uhnow gefallen war. Im September wechselte das XII. Korps in den Verband der 2. Armee des Generals von Böhm–Ermolli, ganz Ostgalizien musste nach der Niederlage bei Lemberg geräumt werden und der Rückzug auf den Karpathenkamm wurde notwendig. Ende Oktober 1914 versuchte das XII. Korps zum Entsatz des belagerten Przemysl vergebliche Gegenangriffe bei Stary-Sambor. Im November 1914 wurde die 2. Armee aus den Karpathen abgezogen und mit dem XII. Korps an die Pilica in den Raum Belchatow zum Stellungskrieg nach Polnisch-Schlesien verlegt. Anfang Mai 1915 befand sich infolge des Karpathen-Durchbruches der deutschen 11. Armee zwischen Gorlice–Tarnow, auch die russische Front vor dem XII. Korps in Auflösung. Der Angriff aus dem Raum Radom zur Weichsel wurde wieder aufgenommen. Am 21. Juli 1915 gelang es Kövess im Zusammenwirken mit dem deutschen Landwehrkorps unter General Woyrsch die Festung Iwangorod einzunehmen und den dortigen Weichselübergang mit seinem Korps zu erzwingen. Am 28. September 1915 wurde Kövess zum Kommandanten der neu organisierten k.u.k. 3. Armee ernannt.

Im Verbande der Heeresgruppe Mackensen wurde im Oktober 1915 zusammen mit der deutschen 11. Armee (Max von Gallwitz) der Angriff gegen Serbien eröffnet und Belgrad erobert. Die 3. Armee konzentrierte sich in der zweiten Angriffsphase auf die Eroberung von Montenegro und Albanien. Nach der Eroberung des Lovćen (11. Jänner), der Besetzung von Cetinje (13. Jänner) und von Tirana (9. Februar), erfolgte am 26. Februar 1916 seine Beförderung zum Generaloberst.

Ab März 1916 stand die k.u.k 3. Armee bei der Heeresgruppe des Erzherzog Eugen an der Südtiroler Front, im Juli musste die Mitte Mai begonnene Offensive gegen die Italiener wieder abgebrochen werden, weil die Front in Galizien durch die russische Brussilow-Offensive zusammengebrochen war. Am 20. Oktober 1916 übernahm Generaloberst Kövess das Kommando über die k.u.k. 7. Armee, die den Karpatenkamm an der rumänischen Grenze verteidigte. Im Juli 1917 eroberte die Gegenoffensive der Verbündeten die Bukowina zurück, das verlorene Czernowitz wurde von Truppen unter Kövess befreit. Dafür wurde ihm die ungarische Baronie, verbunden mit einem lebenslänglichen Sitz im Magnatenhaus verliehen. Am 5. August 1917 wurde Kövess außerdem zum Feldmarschall befördert. Ab Jänner 1918 befehligte Kövess die aus der k.u.k. 7. und 1. Armee bestehende Heeresgruppe in Siebenbürgen, nach dem Frieden von Bukarest am 7. Mai 1918 wurde dieser Großverband wieder aufgelöst.

Als Nachfolger von Arthur Arz von Straußenburg wurde Kövess schließlich von Kaiser Karl I. am 4. November 1918 (dem Tag nach dem Waffenstillstand mit Italien) zum letzten k.u.k. Armeeoberkommandanten ernannt. Kövess hatte somit nur noch den Rückzug und die von Karl I. am 6. November verfügte Demobilisierung der bewaffneten Macht zu befehligen. Seine Tätigkeit war dadurch nicht einfacher, dass Ungarn am 31. Oktober 1918 die Realunion mit Österreich aufgekündigt hatte und die ungarischen Regimenter nur mehr den Anordnungen des ungarischen Kriegsministers Béla Linder folgten. Heimgekehrte Truppenkörper wurden von den Nachfolgestaaten der Monarchie sofort ihrer jeweiligen Befehlsgewalt unterstellt. Am 9. November 1918 mit 200 Mann per Schiff aus Ungarn in Wien angekommen, wickelte Kövess in Deutschösterreich die Auflösung der k.u.k. Armee noch bis 3. Dezember 1918 ab, am 19. Dezember 1918 legte er sein Kommando nieder.


Erster Weltkrieg (1914-1918)

Seine Ursachen reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück; 1882 schlossen sich Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien zum Dreibund zusammen, dem ab 1907 die Entente mit Frankreich, Großbritannien und Russland gegenüberstand. Neben den Konflikten zwischen Frankreich und Deutschland (nach dem Krieg von 1870/71) sowie Großbritannien und Deutschland (Rüstungswettlauf zur See, afrikanische Kolonialfrage) verschärften sich nach 1903 die Spannungen zwischen Serbien, Russland und Österreich-Ungarn. Der Panslawismus, die serbischen Territorialansprüche auf dem Balkan sowie die Annexion der 1878 okkupierten ehemaligen osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina 1908 durch Österreich-Ungarn und schließlich die Balkankriege von 1912 und 1913 spitzten die gesamteuropäischen Rivalitäten im Balkanraum zu.

Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand durch eine serbisch-nationalistische Studentengruppe in Sarajewo am 28. 6. 1914 veranlasste Österreich-Ungarn am 23. 7. 1914 zu einem Ultimatum an Serbien. Dabei wurde die Mitwirkung Österreichs an den Ermittlungen gegen die Hintermänner gefordert. Die moderate serbische Antwort wurde als unbefriedigend betrachtet und führte am 28. 7. 1914 zur Kriegserklärung an Serbien, das bereits am 25. 7. 1914 mit der Mobilmachung begonnen hatte. Am 31. 7. 1914 begannen Österreich-Ungarn und Russland mit der Generalmobilmachung. Deutschland erklärte am 1. 8. 1914 Russland und am 3. 8. 1914 Frankreich den Krieg und drang mit seinen Truppen in das neutrale Belgien ein. Am folgenden Tag kam es zur Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland. Die österreichisch-ungarische Kriegserklärung gegenüber Russland erfolgte am 6. 8. 1914; Montenegro hatte bereits am 5. 8. 1914 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Am 11. 8. erklärte Frankreich und am Tag darauf Großbritannien Österreich-Ungarn den Krieg, am 28. 8. auch Belgien; die österreichische Kriegserklärung an Japan erfolgte am 23. 8. Italien berief sich auf die Satzung des Dreibundvertrags, wonach es nur einem Defensivbündnis angehöre, und blieb neutral.

In einer ersten Mobilisierungswelle wurden bis September 1914 etwa 1,3 Millionen Mann zur k. u. k. Armee einberufen (zusätzlich zur Friedensstärke von 415.000 Mann), eine weitere Million Soldaten wurden bis Jahresende aufgestellt. Für die militärischen Operationen war der Chef des Generalstabs, F. Graf Conrad von Hötzendorf bzw. ab 1. 3. 1917 A. Arz von Straußenburg) zuständig; Armee-Oberkommandierender war Erzherzog Friedrich (bis 1. 12. 1916, danach bis zum Waffenstillstand am 3. 11. 1918 Kaiser Karl I.).

Obwohl die Mittelmächte keinen gemeinsamen Kriegsplan ausgearbeitet hatten, begannen die deutschen Truppen nach dem "Schlieffenplan" mit dem Großteil ihrer Armeen eine Offensive über Belgien nach Nordfrankreich, mit dem Ziel, Paris im Westen zu umfassen und einen Großteil des französischen Heers und des britischen Expeditionskorps einzukesseln; danach wollte man mit den österreichisch-ungarischen Truppen das russische Heer besiegen. Doch schon ab Mitte September 1914, nach dem Abwehrerfolg der Alliierten in der Schlacht an der Marne, kam der deutsche Vormarsch zum Stillstand. Ab Ende Oktober entstand von der Küste Flanderns bis an die Schweizer Grenze eine durchgehende Front, die im Wesentlichen bis Sommer 1918 unverändert blieb, nur unter ungeheuren Opfern konnten von beiden Seiten in Materialschlachten (Verdun, Somme, Ypern, Cambrai) Geländegewinne erzielt werden. Die österreichisch-ungarischen Armeen trugen die Hauptlast des Kampfs gegen Russland, wobei schon nach wenigen Wochen klar war, dass der russische Aufmarsch wesentlich schneller in Gang kam als angenommen. Zu der quantitativen Überlegenheit kam die zum Teil hervorragende Ausrüstung der russischen Verbände. Die Herbstschlachten 1914 in Galizien brachten dem k. u. k. Heer enorme Verluste (zirka 500.000 Gefallene, Vermisste und Gefangene), trotz einiger gelungener Operationen (Krasnik, Komarow, Limanowa) gingen weite Teile Galiziens (Verlust Lembergs, Einschließung von Przemyśl) verloren, und es kam zum Rückzug auf den nordöstlichen Karpatenbogen.

Auch die österreichisch-ungarischen Balkanstreitkräfte hatten die Kampfkraft des serbischen Heeres erheblich unterschätzt und konnten in 3 Offensiven Serbien nicht erobern. Ende 1914 standen beide Gegner, durch hohe Verluste erschöpft (jeweils über 220.000

Durch die türkischen Kriegserklärung an Russland und Frankreich am 29. 10. 1914 und diejenige Großbritanniens an die Türkei am 5. 11. 1914 wurde der gesamte vorderasiatische Raum zum Kriegsschauplatz, auf dem auch deutsche und österreichisch-ungarische Truppen zum Einsatz kamen, in Ostasien (Kriegserklärung Japans an Deutschland am 23. 8. 1914) und in den deutschen Kolonien Afrikas hatte bereits im Sommer 1914 der Krieg begonnen und damit weltweiten Charakter angenommen.

Während es an der Balkanfront bis zum Herbst 1915 zu keinen größeren militärischen Auseinandersetzungen kam, eroberten die Mittelmächte, die ihre Truppen an der Ostfront nach den schweren Winterschlachten in den Karpaten (Kapitulation der Festung Przemyśl mit 120.000 österreichisch-ungarischen Soldaten am 23. 3. 1915) verstärkt hatten, durch ihre Offensive vom 2. 5. 1915 (Durchbruch von Tarnów-Gorlice) ganz Galizien sowie große Teile Polens und Weißrusslands und brachten damit dem russischen Heer schwere Niederlagen bei.

Italien, dessen Ansprüche auf jene Gebiete der Donaumonarchie mit Angehörigen der italienischen Volksgruppe immer stärker wurden, lehnte einen österreichisch-ungarischen Kompromissvorschlag zur Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach dem Abschluss des Londoner Vertrags am 3. 5. 1915 kündigte Italien am 4. 5. den Dreibundvertrag und schloss sich mit der Kriegserklärung vom 23. 5. den Alliierten an. Die k. u. k. Kriegsmarine hielt bis Sommer 1918 die weit überlegenen alliierten Seestreitkräfte von einer großen Offensive an der Adria und einer Landung in Dalmatien ab, konnte aber die Sperre der Straße von Otranto nicht durchbrechen. Der Seekrieg wurde von beiden Seiten mit leichten Einheiten bzw. (wie in der Nordsee) durch die Mittelmächte mit U-Booten geführt. Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg ab 1917 brachte zwar der alliierten Handelsschifffahrt vorerst hohe Verluste, der damit verbundene Kriegseintritt der USA trug aber letztlich mit zur Niederlage der Mittelmächte bei.

Zu Land wurde nach der italienischen Kriegserklärung eine rund 600 km lange Südwestfront gebildet, an der sich von der Schweizer Grenze (Stilfser Joch) in den hochalpinen Regionen bis zu den Julischen Alpen ein Stellungskrieg entwickelte, der nach Süden bis in das westliche Vorfeld von Triest reichte. War der Gebirgskrieg durch extreme topographische Bedingungen gekennzeichnet, so standen die 11 Isonzoschlachten zwischen Juni 1915 und September 1917, in denen die italienischen Armeen den Durchbruch nach Triest und in das Laibacher Becken verfehlten, den Materialschlachten an der Westfront in nichts nach. In der 12. Isonzoschlacht ab 24. 10. 1917 (Durchbruch von Flitsch-Tolmein) gelang österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen die Eroberung Venetiens, bis italienische Verbände, unterstützt von britischen und französischen Divisionen, im November eine neue Front entlang der Piave errichteten.

Auf der Balkanhalbinsel waren am 6. 10. 1915 eine österreichisch-ungarische und eine deutsche Armee zum Großangriff gegen Serbien angetreten, dessen Eroberung mit Hilfe von 2 bulgarischen Armeen (Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte am 11. 10. 1915) gelang. Eine alliierte Truppenlandung bei Saloniki am 5. 10. verletzte die Neutralität Griechenlands, konnte aber die Besetzung Serbiens und Montenegros bis Jänner 1916 nicht verhindern. Die Front auf dem Balkan stabilisierte sich in Nordalbanien und entlang der bulgarisch-griechischen Grenze und geriet erst wieder in Bewegung, als Rumänien am 27. 8. 1916 zu den Alliierten übertrat und seine Armeen in Siebenbürgen eindrangen. In den nächsten 4 Monaten gelang es österreichisch-ungarischen, deutschen und bulgarischen Truppen, das rumänische Heer entscheidend zu schlagen und das Land fast vollständig zu besetzen. Am 29. 6. 1917 trat Griechenland auf alliierter Seite in den Krieg ein.

An der Ostfront hatte das russische Heer im Sommer 1916 noch einmal große Erfolge gegen die Mittelmächte erzielt (Brussilow-Offensive 4. 6.-29. 8. 1916), doch führten die enormen Verluste und die wirtschaftliche Notlage im Hinterland zur Revolution vom 12. 3. 1917 (Februarrevolution). Sie brachte eine bürgerliche Regierung an die Macht, die noch bis zur bolschewistischen Oktoberrevolution im November 1917 Russland im Lager der Alliierten beließ; am 9. 3. 1918 schloss die neue russische Regierung in Brest-Litowsk Frieden mit den Mittelmächten.

In den Kriegsjahren 1916 und 1917 hatte sich die Versorgungslage in der Habsburgermonarchie dramatisch verschlechtert. Während die Rüstungsindustrie ständig ihre Produktion steigerte, zeigten sich bei den Rohstoffen erste Engpässe, und in der Textilproduktion mussten qualitative Abstriche gemacht werden. Bei der Lebensmittelversorgung ging man ab 1916 zu einer immer rigoroseren Zwangsbewirtschaftung über (Ausgabe von Brot- und Mehlkarten im April 1915, 1916 folgten Milch-, Fett- und Kartoffelkarten). Bereits ab Februar 1915 hatte man versucht, über die Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt die Getreidevergabe zentral zu steuern. Die Verteilung von Agrarprodukten aus der ungarischen Reichshälfte konnte bis Kriegsende nicht befriedigend gelöst werden, Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit der Zivilbevölkerung nahmen ab Ende 1917 erschreckende Ausmaße an.

1916 begann sich auch die innenpolitische Lage zu verschärfen. Die Ermordung des Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh durch Friedrich Adler am 21. 10. 1916 zeigte die Widerstände gegen die autoritäre Regierung. Die nationalistischen Spannungen nahmen zu und wirkten sich in Massendesertionen vor allem tschechischer Regimenter an der Ostfront und in wirtschaftlich motivierten Massenstreiks im Jänner 1918 aus. Der Tod Kaiser Franz Josephs I. am 21. 11. 1916 zeigte sehr bald, dass mit dem Verschwinden dieser Symbolfigur auch die Bindung der Bevölkerung an die Dynastie schwächer wurde, zumal es Kaiser Karl I. nicht gelang, die innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu lösen und den Krieg trotz zahlreicher Friedensbemühungen (Sixtus-Affäre) zu beenden.

Der Kriegseintritt der USA am 6. 4. 1917 (die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn erfolgte erst am 7. 12. 1917) brachte eine weitere Überlegenheit der Alliierten, die sich allerdings erst im Frühjahr 1918 auswirkte, und ein aktives politisches Eingreifen in die Kriegszielpolitik. Die "14 Punkte" von US-Präsident W. Wilson für eine gerechte europäische Nachkriegsordnung betrafen die Habsburgermonarchie massiv: Grenzberichtigungen gegenüber Italien nach nationalem Besitzstand, die autonome Entwicklung der Völker Österreich-Ungarns und die Räumung der besetzten Balkanstaaten waren darin vorgesehen. Vorstufe war die Anerkennung des tschechischen Exil-Nationalrats in Paris als Regierung eines befreundeten Staates am 29. 6. 1918.

Die Hoffnungen, die die Mittelmächte auf den Friedensschluss im Osten gesetzt hatten, erfüllten sich nicht. Die Lebensmittellieferungen aus der Ukraine blieben weit hinter den Erwartungen zurück und konnten den Bedarf der Armeen und des Hinterlands nicht decken.

Die am 15. 6. 1918 begonnene Piaveoffensive des k. u. k. Heeres scheiterte ebenso wie die letzte Offensive des deutschen Heeres an der Westfront (21. 3. 1918). Auf dem Balkan wurden am 26. 9. 1918 die Bulgaren zur Kapitulation gezwungen; im Nahen Osten standen die türkischen Streitkräfte vor der Auflösung. Da der militärische und wirtschaftliche Zusammenbruch absehbar war, entschloss sich Kaiser Karl am 14. 9. 1918 zu einer Friedensnote an die Alliierten. Als diese abgelehnt wurde, begann mit großer Schnelligkeit der Zerfall der Donaumonarchie. Bereits am 6. 10. 1918 wurde in Zagreb ein "Südslawischer Nationalrat" gebildet, am 21. 10. 1918 konstituierte sich in Wien die Provisorische Nationalversammlung für "Deutsch-Österreich", am 28. 10. 1918 wurde in Prag der tschechoslowakische Staat proklamiert, während einen Tag später die Vereinigung der südslawischen Gebiete mit Serbien und Montenegro verkündet wurde; das Völkermanifest Kaiser Karls vom 16. 10. 1918 blieb ohne Wirkung.

Die am 24. 10. 1918 losbrechende Offensive der Alliierten an der Piave führte zu Auflösungserscheinungen in der k. u. k. Armee, da nun auch mehrheitlich ungarische Verbände die Front verließen. Der am 3. 11. 1918 abgeschlossene Waffenstillstand von Villa Giusti (bei Padua) sollte erst am 4. 11. in Kraft treten, gleichwohl befahl das k. u. k. Armee-Oberkommando die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen. Dadurch gelang es den italienischen Verbänden, bis 11. 11. 1918 noch 356.000 Angehörige der k. u. k. Armee gefangen zu nehmen. Italienische Verbände rückten bis 20. 11. 1918 nach Nordtirol vor, während bayerische Truppen noch versuchten, eine neue Südfront gegen Deutschland, die aufgrund der im Waffenstillstand geforderten alliierten Bewegungsfreiheit innerhalb der Monarchie drohte, zu verhindern; an der Westfront musste Deutschland am 11. 11. 1918 einem Waffenstillstand zustimmen.

Kaiser Karl I. legte am 4. 11. 1918 die Befehlsgewalt über das Armee-Oberkommando nieder (Nachfolger H. von Kövess), verzichtete am 11. 11. auf seinen Regierungseinfluss und enthob die letzte kaiserliche Regierung ihres Amts. Am 12. 11. 1918 erfolgte die Ausrufung der "Republik Deutsch-Österreich" vor dem Parlament in Wien (Erste Republik).

Der für Österreich-Ungarn 1563 Tage dauernde Erste Weltkrieg hatte dem k. u. k. Heer mehr als 1 Million Tote und dauernd Vermisste (davon verstarben rund 400.000 in russischer, rund 50.000 in serbischer und mehr als 30.000 in italienischer Gefangenschaft), 1,943.000 Verwundete und 1,2 Millionen Kriegsgefangene, die oft erst nach Jahren heimkehrten, gekostet. Die Kriegskosten sollen zirka 90 Milliarden Kronen betragen haben, die Staatsverschuldung war von Juli 1914 bis November 1918 von 13 auf 72 Milliarden Kronen gestiegen, die Inflation betrug 1914-24 1400 %. Die Verarmung weiter Bevölkerungsteile, verbunden mit tief greifenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen (Erste Republik), war die Folge.


(aus Wikipedia)

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