ANSICHTSKARTE - POSTKARTE (B/H ca. 14 x 9 cm) aus WIEN mit dem ehemaligen WESTSBAHNHOF vom Bahnhofsplatz gesehen mit sehr vielen Kutschen davor. Interessant für Heimatkundler bzw. Eisenbahnsammler! Lesen Sie bitte mehr darüber weiter unten! 

Hinweis: die Bilder können manchmal ein wenig abgeschnitten, schief abgebildet oder mit Streifen sein - das kommt vom Scannen. Die Karte ist aber komplett in Ordnung, ansonsten ist es unter Zustand beschrieben!

Note: pictures can sometimes be a little bit cut off, or mapped wrong or with some stripes - that comes from scanning. The postcard is completely fine, otherwise it is described under condition!

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Artikelzustand / condition:  gebraucht, sehr gute Erhaltung, Ecken + Kanten ganz leicht bestoßen + abgerieben / very good condition, very light damages at the edges.

Postalisch verwendet / postally used:  von Wien nach Wr. Neustadt am 18.09.1910

Verlag / Foto / publisher:  wie oben beschrieben / like described above

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Detaillierte Information / detailed information:     

Westbahnhof  Wien – BahnhofCity Wien West

Er bildet als Kopfbahnhof den Ausgangspunkt der Westbahn. Der Bahnhof wurde am 15. Dezember 1858 anlässlich der Inbetriebnahme der „k.k. priv. Kaiserin Elisabeth-Bahn“ von Wien Westbahnhof über Linz Hauptbahnhof nach Linz Südbahnhof feierlich eröffnet. Die unter Denkmalschutz stehende, 1951 eröffnete Bahnhofshalle wurde am 21. Dezember 2010 nach zwei Jahren Renovierung wieder zugänglich. Darunter ist ein unterirdisches Einkaufszentrum im Bau, das im November 2011 fertig gestellt sein soll. Die Halle ist zu beiden Seiten von noch in Bau befindlichen, höheren Gebäuden umgeben.

 

Lage

Der Westbahnhof liegt im 15. Wiener Gemeindebezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus, an der innerstädtischen, sechs- bis achtspurigen Verkehrsachse Gürtel (Neubaugürtel) und ist mit zwei U-Bahn-Linien (U3, U6) und den Straßenbahnlinien 5, 6, 9, 18, 52 und 58 erreichbar. Die nahe der Südseite des Gebäudes in West-Ost-Richtung verlaufende Mariahilfer Straße stellt eine direkte Verbindung ins Stadtzentrum her.

 

Bedeutung

Der Westbahnhof ist wie der vorübergehend als Ausgangspunkt der Südbahn fungierende Bahnhof Wien Meidling einer der beiden großen Wiener Bahnhöfe und als solcher Ausgangspunkt des Bahnfernverkehrs nach Deutschland, in die Schweiz und weiter nach Frankreich, Belgien und in die Niederlande. Zur Verladung von Personenkraftwagen hat er zwei Verladestellen für Autoreisezüge nach Salzburg Hbf, Schwarzach-St. Veit, Innsbruck Hbf, Feldkirch, Düsseldorf Hbf, Hamburg-Altona und Berlin-Wannsee.

Über die Verbindungsbahn besteht Anschluss an die Bahnen nach Ungarn, Serbien und Rumänien im Osten und Südosten. Da der Westbahnhof Kopfbahnhof ist, müssen Züge, die von der Westbahn kommen, für die Weiterfahrt nach Ungarn den Bahnhof entgegen der Einfahrtsrichtung verlassen und zu diesem Zweck "gestürzt" werden (Eisenbahnersprache). Gemeint ist, dass die bis dahin ziehende Lok abgekuppelt und am bisherigen Zugende eine andere Lok angekuppelt wird.

Gleichzeitig ist der Westbahnhof Ausgangspunkt der regionalen Verbindungen in das westliche Niederösterreich, die in den Verkehrsverbund Ost-Region eingebunden sind und teilweise zur Wiener S-Bahn gehören.

Mit der Errichtung des derzeit im Bau befindlichen Wiener Hauptbahnhofs wird der Westbahnhof ab Dezember 2014 an Bedeutung verlieren, da internationale Fernzüge, vor allem solche, die nach Osten weiterführen, dann durch einen Verbindungstunnel unter dem Lainzer Tiergarten, der in Bau ist, direkt zum Hauptbahnhof geführt werden sollen. Für diese Zeit wird mit einer Verringerung des Gleisangebots des Westbahnhofs gerechnet und es werden bereits Konzepte für die Verwertung der frei werdenden Flächen gesammelt.

Die WESTbahn GmbH wird ab 2011 Züge im Taktverkehr vom Westbahnhof aus führen.

 

Geschichte - 1858 bis 1949

Der mit der Westbahn – ursprünglich: k.k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn – im Jahr 1858 eröffnete Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof wurde vom Bahnarchitekten Moritz Löhr entworfen. Bei seiner Eröffnung lag der Westbahnhof außerhalb der Stadt Wien und des sie umgebenden Linienwalls. Ab 1873 wurde die Gürtelstraße, bald nur Gürtel genannt, parallel zur Stirnseite des Bahnhofs gebaut; der damalige Bahnhof zeigte vom Gürtel aus nur seine Schmalseite, nicht das repräsentative Eingangsportal. 1892 wurden die so genannten Vororte, unter anderem das Bahnhofsareal, eingemeindet. Ab 1894 wurde der Linienwall abgetragen. Seit 1897 verkehrt die erste elektrische Straßenbahnlinie Wiens, seit 1907 (bis heute) Linie 5 genannt, vom Westbahnhof zum Nordbahnhof, dem damals wichtigsten Bahnhof Wiens.

Der Bahnhof umfasste vier in historisierendem Baustil errichtete Bauteile. Die Bahnhofshalle war ursprünglich 104 m lang und 27,2 m breit. Sie wurde durch ein eisernes Zeltdach mit Trägern gedeckt und bot Platz für vier Gleise. Ausgeprägte Zungenbahnsteige waren zunächst nicht vorhanden. Die Ausfahrt aus der Halle war von zwei Türmen flankiert. Im Osten schloss ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude die Gleisanlage gegen den Gürtel hin ab.

Die Seitentrakte nahmen die Einrichtungen für Ab- und Anreise auf. Die nach Süden gelegene Abfahrtsseite bestand aus einem repräsentativen Portal mit Freitreppe und drei großen, von Säulen getragenen Bögen, die von Statuen gekrönt waren; Verbindungstrakte rechts und links davon stellten eine Verbindung zu je zwei zweistöckigen Bürogebäuden her. Durch das Portal erreichte man die Kassenhalle und den Bahnsteig für die Abfahrt. Auf leicht erhöhtem Terrain gelegen, bot die Abfahrtsseite von Südosten her die eindrucksvollste Ansicht des Bahnhofs. An der im Norden gelegenen Ankunftsseite wiederholte sich diese Gliederung; bedingt durch das Gelände entfiel hier aber der Gebäudesockel und das Portal war weniger hoch ausgeführt, dafür boten Arkaden Passagieren, die auf Fiaker oder Fuhrwerke warteten, Schutz vor der Witterung.

Um dem gestiegenen Fahrgastaufkommen Rechnung zu tragen, wurden bei einem von 1910 bis 1912 vorgenommenen Umbau die beiden Türme, die die Ausfahrt flankierten, entfernt, die Dachkonstruktion geändert und Platz für ein fünftes Gleis geschaffen. Zusätzlich wurden im Vorfeld der Hallengleise weitere überdachte Bahnsteige und Abfahrtsgleise angelegt.

Im April 1945 wurde der Bahnhof im Zuge der Kampfhandlungen am Ende des 2. Weltkriegs von Bomben getroffen und brannte aus; das Dach der Halle stürzte ein. Nach Kriegsende wurden die Gebäude für den Bahnbetrieb zunächst notdürftig adaptiert, man entschloss sich jedoch zu einem völligen Neubau, sodass der Bahnhof ab 1949 abgerissen wurde.

An den alten Bahnhof erinnert noch eine Statue der ursprünglichen Namensgeberin der Bahn, Kaiserin Elisabeth, die sich früher an der Fassade des Bahnhofs befand und jetzt in der unteren Halle des Westbahnhofs aufgestellt ist.

 

Seit 1949

Für den Neubau hatte die Generaldirektion der ÖBB mit dem Wiener Stadtbauamt und der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung einen Wettbewerb ausgeschrieben: Die Beurteilung der Entwürfe erfolgte vom Standpunkt des Gesamteindruckes, des funktionellen Charakters, der städtebaulichen Lösung, der architektonischen Gestaltung und der Konstruktionen. Die Teilnehmer an diesem Wettbewerb hatten sich unter anderem auch mit der Verbindung zur Stadtbahn und zum Westbahnhofbunker zu beschäftigen. (Rathauskorrespondenz, 2. Juni 1949). Eingelangt waren 55 Entwürfe, dreizehn davon kamen in die engste Auswahl.

Da sich das Preisgericht auch nach mehrmaligen eingehenden Prüfungen der Entwürfe zu keinem ersten Preis entscheiden konnte, wurde ein zweiter Preis vergeben. Der von der Arbeitsgemeinschaft Architekt Dipl.-Ing. Robert Hartinger, Architekt Dipl.-Ing. Sepp Wöhnhart, Dipl.-Ing. Franz Xaver Schlarbaum eingereichte Entwurf zum Neubau des Westbahnhofs wurde von 1949 bis 1954 realisiert und konnte bereits am 24. November 1951 teileröffnet werden.

Da an den Seiten nur schmale Verwaltungstrakte errichtet wurden, war Raum für insgesamt elf Gleise vorhanden, die durch überdachte Zungenbahnsteige erschlossen werden. Zentraler Bereich ist die große, vom Gürtel (seit 21. Juni 1958: Europaplatz) her zu betretende Bahnhofshalle, die in eine untere und eine über zwei Stiegen- und Rolltreppenanlagen zu erreichende obere Ebene geteilt ist. Die Halle wird durch hohe Fenster belichtet, die in die Fassade nach Osten und nach Westen (dort oberhalb der Überdachungen der Bahnsteige) eingebaut sind. Unter der oberen Halle, zugänglich von der unteren Halle, waren bis 2008 die Fahrkartenschalter angeordnet. An der zum Gürtel (Europaplatz) hin gelegenen Außenseite bot ein Vordach Schutz vor schlechtem Wetter beim Aus- und Einsteigen in Autos und Taxis.

Nachträglich wurde in der unteren Halle ein Pavillon errichtet, der ein Servicezentrum für Buchungen, Hotelreservierungen und anderes beherbergte. An der Nordseite des Bahnhofs wurde in den 1980er-Jahren ein (inzwischen abgerissenes) Parkhaus angeschlossen. Das Aufnahmsgebäude mit seiner Fachwerkdachkonstruktion steht unter Denkmalschutz.

Im Zuge der Errichtung der U-Bahnlinie U3 entstand um 1993 im südlichen Bereich der Halle eine große Stahl-Glas-Konstruktion, in der in mehreren Ebenen Teile des Bahnhofsrestaurants und ein Café untergebracht waren. Von der unteren Ebene der Halle war das unterirdische Verbindungsgeschoß zu den U-Bahn-Stationen erreichbar.

In beiden Ebenen der Bahnhofshalle waren bis zum Sommer 2008 verschiedene Geschäfte, wie ein Supermarkt, eine Bäckerei, Trafiken, ein Internetcafé, ein Postamt, ein Kopierladen, Imbissstuben, ein Blumenladen, ein Friseur und weitere Geschäfte untergebracht; die Polizeiinspektion wurde schon 2006 wegen Unbenützbarkeit gesperrt.

 

Umbau 2008–2011

2002 wurde das Architekturbüro Neumann & Steiner in einem Wettbewerb zur Umgestaltung der Anlage als Gewinner gekürt. Es war das einzige Projekt, das den Erhalt der Halle vorsah, und durch Anbauten, Hotel und Bürokomplex, die Vorgaben der ÖBB erfüllte. Erste Vorarbeiten zur Neugestaltung begannen 2007. Die Bahnhofshalle war von September 2008 bis Dezember 2010 gesperrt; in dieser Zeit wurden u. a. Böden und Decke restauriert. Südlich der Halle war ein provisorisches Abfertigungsgebäude errichtet worden, das im Jänner 2011 geschlossen und dann abgetragen wurde. 2008 bis 2011 wurde das Bahnhofareal umgestaltet. Neben der Modernisierung des Bahnhofsgebäudes selbst, die im Dezember 2010 abgeschlossen wurde, war die verstärkte ökonomische Nutzung des Areals für nicht bahnbetriebliche Funktionen sein Ziel.

Im Februar 2011 begann die Sanierung der Bahnsteige. Sie umfasste unter anderem die Erhöhung der Bahnsteigkanten auf die in Österreich gängige Höhe von 55 cm, die Sanierung der Bahnsteigdächer sowie die Erneuerung der Ausstattung und Beleuchtung.

Links und rechts der unter Denkmalschutz stehenden historischen Bahnhofshalle wurden achtgeschoßige Bauten an den Ecken zur Äußeren Mariahilfer Straße und zur Felberstraße errichtet, die nicht für Bahnzwecke verwendet werden. Hier werden Büros, Dienstleistungsbetriebe und Ecke Felberstraße ein preisgünstiges Zwei-Sterne-Kettenhotel untergebracht.

Unter die Bahnhofshalle wurde auf drei Ebenen ein Einkaufszentrum mit 90 Geschäften auf 17.000 Quadratmeter gebaut. Die Neubau- und Umbauarbeiten kosteten etwa 200 Millionen Euro, sind eine öffentlich-private Partnerschaft und wurden 2011 beendet. Die Eröffnung der Bahnhofscity Wien West erfolgte am 23. November 2011. Im April 2012 übersiedelte die Polizei in die neue Inspektion von der Felberstraße auf den Europaplatz.

 

Architekturkritik

In der architektonischen Kritik des erneuerten Bahnhofs und der ihn umgebenden Neubauten wird der äußerst geringe Abstand der Neubauten zum historischen Abfertigungsgebäude bemängelt: Wie eine Schraubzwinge klemmen die beiden Blechkonserven die alte Halle zwischen sich ein, schreibt Wojciech Czaja in der Wiener Tageszeitung Der Standard[9], Flächenmaximierung nennt sich diese Form der Adipositas. Er verweist auf diesbezügliche Kritik aus dem Bundesdenkmalamt und aus der für Stadtgestaltung zuständigen Wiener Magistratsabteilung 19, die vom unabhängigen Stadtplaner Reinhard Seiß (Immobilienprojekt mit Gleisanschluss) unterstrichen wird.

Czaja lobt andererseits die behutsame und historisch angemessene Sanierung der historischen Halle, dereinst geplant von Robert Hartinger, Sepp Wöhnhart und Franz Xaver Schlarbaum. Hier stellten Neumann & Steiner ihre Fähigkeiten unter Beweis: Akribie, Detailverliebtheit und technische Konstruktion. […] Hier regiert jene Subtilität, die man sich auch für die Ausschreibung und Planung der Neubauten gewünscht hätte.

Das ÖBB-Immobilienmanagement hebt hervor, der Westbahnhof sei das erste Bauvorhaben der Bahn, bei dem es gelungen sei, ein Infrastrukturprojekt zur Gänze mit einem Immobilienprojekt zu finanzieren.


Rudolfsheim-Fünfhaus

ist der 15. Wiener Gemeindebezirk und liegt westlich des Stadtzentrums. Obwohl er ob seiner Lage außerhalb des Gürtels als Außenbezirk Wiens gilt, ähnelt er in vielem den Innenbezirken: geringe Größe, hohe Bevölkerungsdichte, Altstadtnähe und – ungleich den anderen Außenbezirken – ein fehlender Anteil am Wiener Grüngürtel. Durch die Trassenführung der Westbahn bedingt, ist der Fünfzehnte von einer starken Nord-Süd-Differenzierung geprägt. Während sich die bis ins Mittelalter zurückreichenden Ortskerne der einstigen Vororteagglomeration um Fünfhaus und Rudolfsheim im Südteil befinden, wurde der Nordteil (Schmelz), in dem heute etwa mehr als die Hälfte der Bezirksbewohner lebt, erst nach 1850 verstädtert. So ist es wohl der Fragmentierung des Bezirksgebiets zu schulden, dass sich in Rudolfsheim-Fünfhaus kein Lokalpatriotismus herausgebildet hat, der mit dem anderer Außenbezirke wie Floridsdorf, Ottakring oder Meidling vergleichbar wäre. In den letzten Jahren ist allerdings eine Tendenz zu einem wachsenden Grätzlbewusstsein merkbar, so etwa im Nibelungenviertel und um die Reindorfgasse. Früher häufig mit abgewohnten Gründerzeitvierteln, Arbeitsmigration und der mittlerweile großteils an den Stadtrand verdrängten Straßenprostitution assoziiert, gewann der Bezirk seit der Jahrtausendwende wieder im Hinblick auf Einwohnerzahl und Attraktivität. Seine bekanntesten Bauwerke sind der Westbahnhof, die Wiener Stadthalle und die Kirche Maria vom Siege.

 

Bezirksteile

Rudolfsheim-Fünfhaus wurde im Wesentlichen aus den Gemeinden Rudolfsheim, Fünfhaus und Sechshaus gebildet (die drei Einheiten bestehen als Katastralgemeinden fort). Im Laufe der Zeit wurde der Bezirk zusätzlich um Teile von Gaudenzdorf (zwischen Wienzeile und Diefenbachgasse) erweitert. Die früheren Orte Rudolfsheim und Sechshaus und die Teile von Gaudenzdorf und Penzing bildeten bis 1938 den damaligen 14. Bezirk, Rudolfsheim; Fünfhaus blieb als 15. Bezirk „selbstständig“. Das Areal zwischen Linzer Straße im Norden, Hollergasse im Osten, Linker Wienzeile im Süden und Winckelmannstraße im Westen, damals im Wesentlichen an der Schwendergasse und der Sechshauser Straße mit zwei Betriebsbahnhöfen und dazwischen mit großen Werkstätten der städtischen Straßenbahnen belegt, gehörte bis 1938 zum 13. Bezirk und wurde damals nicht dem neuen 14., sondern dem neuen 15. Bezirk zugeordnet. Der westlich anschließende Auer-Welsbach-Park (früher: Schönbrunner Vorpark) gelangte 1992 vom 14. zum 15. Bezirk.

Sechshaus befindet sich im Südosten zwischen Hollergasse, Sechshauser Straße und Diefenbachgasse bzw. Wienfluss. Rudolfsheim liegt im Südwesten des Bezirksgebietes, Fünfhaus nördlich und östlich davon, der Ursprung lag im Bereich Clementinengasse an einem Verbindungsweg zwischen Gumpendorf und der Schmelz. Die Grenze zwischen den Bezirken Rudolfsheim und Fünfhaus verlief an der Hütteldorfer Straße (von der Johnstraße ostwärts), Pouthongasse, Schmelzbrückenrampe, Grenzgasse, Mariahilfer Straße, Geibelgasse und Sechshauser Straße zum Gürtel. 1912 zählte ein Teil der Schmelz noch zum 14., in der Zwischenkriegszeit gehörte die ganze Schmelz zum 15. Bezirk.

Die östliche Grenze von Fünfhaus verlief nach der Eingemeindung von der Bernardgasse (heute 7. Bezirk) bis zur Stollgasse einen Häuserblock östlich des Gürtels, somit durch Wimbergergasse und Kenyongasse. Der Urban-Loritz-Platz zählte zum 15. Bezirk. Durch das Landesgesetz vom 28. Dezember 1904 (mit dem die Eingemeindung von Floridsdorf beschlossen wurde) wurde festgelegt, dass diese Bezirksgrenze (wie auch andere, die den Gürtel überschnitten) an die Gürtelstraße verlegt sei.[6] In der dazugehörigen Kundmachung des niederösterreichischen Statthalters vom 7. Juni 1905 wurde konkretisiert, dass die neue Grenze zum 7. Bezirk an der „westlichen Grenze des Stadtbahnkörpers“ verlaufe und ab 1. Juli 1905 gelte.

Die ehemaligen Gemeinden Rudolfsheim und Fünfhaus sind auch selbst in verschiedene Bezirksteile gegliedert. Rudolfsheim wurde aus den Gemeinden Rustendorf, Braunhirschen und Reindorf gebildet, deren Ortskerne südlich der Mariahilfer Straße lagen. Der nördliche Teil von Fünfhaus nördlich der Hütteldorfer Straße gliedert sich wiederum in die Schmelz mit dem Universitätssportinstitut und der Kleingartenanlage, das östlich angrenzende Nibelungenviertel und dem Gebiet von Neu-Fünfhaus, das die beiden Gebiete umschließt.

Eine Gliederung des Bezirksgebiets besteht ferner in den Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die sieben Zählbezirke in Rudolfsheim-Fünfhaus sind Stadthalle, Reithofferplatz, Fünfhaus-Westbahnhof, Sechshaus, Rudolfsheim-Braunhirschen, Rauscherplatz und Schmelz.

 

Geschichte

Nach der zweiten Türkenbelagerung entstanden die Dörfer Reindorf (Name erstmals schon 1411 erwähnt), Braunhirschen (vormals Dreihaus) und Rustendorf, die 1863 zur Gemeinde Rudolfsheim (benannt nach Kronprinz Rudolf) vereinigt wurden, östlich davon Fünfhaus und südlich Sechshaus. Im 19. Jahrhundert wurde das gesamte Gebiet dicht verbaut.

1890 wurden die drei Gemeinden mit Wirkung vom 1. Jänner 1892 nach Wien eingemeindet, wobei das östlich und nördlich gelegene Fünfhaus den 15. Bezirk und die ehemaligen Gemeinden Rudolfsheim und Sechshaus den 14. Bezirk mit dem Namen Rudolfsheim bildeten. Unter der NS-Herrschaft wurden per 15. Oktober 1938 Rudolfsheim und Fünfhaus zum 15. Bezirk vereinigt, die Bezirksnummer 14 für Penzing freigemacht. Ab 1957 wurde der 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus genannt.

Im Zuge der Revolution 1848 plünderten Arbeiter, nachdem ihnen ein Marsch in die Stadt vom Militär unmöglich gemacht worden war, Bäckereien, Fleischhauer und Gasthäuser in Fünf- und Sechshaus. Ein Finanzwächter am Mariahilfer Linienamt wurde ermordet. Als erste von mehreren Textilfabriken wurde die Textildruckfabrik A. & E. Granichstätten (in der heutigen Pillergasse) demoliert. Nach der Verwüstung einer Branntweinfabrik wurden das Amtsgebäude am Braunhirschengrund und die Polizeiwachstube zerstört. Die Brandstiftung an der Reindorfer Pfarrkirche wurde von Bürgern verhindert. Als die Menge tags darauf zum Schloss Schönbrunn zog, wurde sie von Militär niedergeschossen. Als Grund für die Zerstörung von Textilfabriken wird genannt, dass die Textilarbeiter wegen der Einführung von Maschinen um ihre Arbeitsplätze fürchteten.

Von 1871 bis 1938 bestanden der israelitische Turnertempel und die Storchenschul, beide während der Novemberpogrome am 10. November 1938, wie auch 91 weitere Wiener Synagogen, zerstört bzw. schwerst beschädigt. (Nur das Gebäude des Stadttempels im 1. Bezirk überstand diese Nacht unbeschädigt.) Der Kultusgemeinde wurde vom Magistrat daraufhin bewilligt, die Ruine des Turnertempels abzureißen. 1938 / 1939 wurden alle Gebäude, Wohnungen und Betriebe jüdischer Inhaber entschädigungslos entzogen, die jüdischen Bezirksbewohner, soweit sie nicht flüchten konnten, ab 1942 in Vernichtungslager abtransportiert. 2008 wurde eine Liste der Ariseure des 15. Bezirks (in seinen Grenzen vor dem 15. Oktober 1938) publiziert. Mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde des Bezirks befasst sich das Forschungs- und Ausstellungsprojekt Herklotzgasse 21.

Wesentlich für die Bezirksgeschichte waren weiters die Entwicklung der Schmelz, des großen Parade- und Exerzierplatzes der k.u.k. Armee bis 1918, der Bau der den späteren Bezirk in zwei wenig zusammenhängende Hälften teilenden, 1858 eröffneten Westbahn mit dem Westbahnhof, einem der großen Verkehrsknotenpunkte der Stadt, und der Bau der 1898 eröffneten Wiener Stadtbahn, die den Bezirk im Osten und im Süden einrahmt und heute als U-Bahn betrieben wird. 1958 wurde die Wiener Stadthalle eröffnet, Wiens größtes Veranstaltungszentrum. 1993 wurde am Westbahnhof die erste Station der neu errichteten U-Bahn-Linie U3, einer Direktverbindung mit dem Stadtzentrum, eröffnet. 1994 folgten die Stationen Schweglerstraße und Johnstraße. Seit 1998 kann man nordwestlich bis zur Endstation Ottakring fahren.

 

Persönlichkeiten

Alfred Adler (1870–1937), Arzt und Psychotherapeut

Felix Dvorak (* 1936), Schauspieler und Kabarettist

Georg Göth (1803–1873), Historiker und Naturforscher

Lili Grün (1904–1942), Schauspielerin und Schriftstellerin

Rudolf Kellner (1938–2005), Koch und Hotelier

Sebastian Meisinger (Money Boy) (* 1981), Musiker

Raphael Ragucci (RAF Camora) (* 1984), Musiker

Hans Rott (1858–1884), österreichischer Komponist und Organist

Johann Schwegler (1820–1903), Kaffeesieder und Lokalpolitiker

Franz Xaver Schweickhardt, (1794–1858) Topograph und Maler

Ignaz Seipel (1876–1932), katholischer Theologe und Politiker

Johann Karl Stadler (1871–1917), Baumeister und Architekt

Eduard Sueß (1831–1914), Geologe und Politiker

Paula Wessely (1907–2000), Schauspielerin

Rudolf Wiszkoczil (1870–1925), Architekt


(aus Wikipedia)

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