Kliefert, Erich (1893 Berlin – 1994 Stralsund)

„Königsberg in Ostpreussen“

Farbstiftzeichnung, unten rechts bezeichnet: „Königsberg“ und datiert, 1931, auf Unterkarton montiert, hier unten rechts signiert, Maße: 14x19,7 cm (Bl.) auf Unterkarton: 24,8x30,4 cm (Bl.), Papier leicht gebräunt, teilweise stärker fleckig, verso Nachlaß- und Galeriestempel

Besonderheiten: Diese Arbeit wurde im Rahmen der Ausstellung „Da, guck mal da! – Erich Kliefert zum 125. Geburtstag“ im Stralsund Museum (27.10.2018 – 3.3.2019) als herausragendes Beispiel seiner Zeichenkunst präsentiert. (sh. Plakat - dieses ist nicht Bestandteil des Angebotes!)

1931 unternahm Erich Kliefert mit dem Studienfreund Herbert Tucholski eine Reise auf die Kurische Nehrung über Danzig, Marienburg und Königsberg. Hier entstand vorliegende Arbeit mit der imposanten Ansicht der mittelalterlichen Ordensburg.

In den Jahren 2008 und 2009 übernahm der Koserower Kunstsalon einen großen Teil des künstlerischen Nachlasses Erich Klieferts. Damit einher ging die Verpflichtung, die Erinnerung an den Künstler Erich Kliefert wachzuhalten und sein Werk einer breiten Öffentlichkeit im Rahmen von Ausstellungen zu präsentieren. Bei den Personalausstellungen „Erich Kliefert – Ein Malerleben“ (2009) und „Erich Kliefert – Miniaturen“ (2013) konnten Besucher Bekanntes wiederentdecken aber auch neue Facetten kennenlernen. Für die Retrospektive „Da, guck mal da!“ (2018) im „Stralsund Museum“ konnten wir wichtige Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen zur Verfügung stellen.

Erich Kliefert wurde im Juni 1893 in Berlin geboren. Von 1909 bis 1910 absolvierte er eine Lehre in einer Berliner Glasmalereiwerkstatt. Von 1910 bis 1914 studierte er am Königlichen Kunstgewerbemuseum Berlin bei Max Kutschmann, Max Geri und Emil Orlik. Im Ersten Weltkrieg diente er von 1914 bis 1918 als Soldat in Polen und Frankreich. Nach Kriegsende besuchte Kliefert von 1919 bis 1921 die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und der Staatlichen Kunstschule Berlins. Ab 1921 war Erich Kliefert als Kunsterzieher, Grafiker und Maler in Stralsund tätig. 1928 unternahm er mit Herbert Tucholski eine Studienreise nach Italien, 1935 malte er in der Haupthalle des Stralsunder Bahnhofs großformatige Ansichten seiner Wahlheimatstadt Stralsund sowie der Insel Rügen. Dieses Werk ist heute noch erhalten. - Erich Kliefert kam im Oktober 1921 nach Stralsund – in die Stadt, die fortan für 72 Jahre seine Heimat sein sollte. Die von der Backsteingotik geprägte Stadt am Sund, die mit ihrem Hafen auch das Tor zu den nahegelegenen Inseln Rügen und Hiddensee war, begeisterte ihn so sehr, dass er zu ihrem zeichnenden und malenden Chronisten wurde. Der Faszination für die Zeugnisse mittelalterlicher Baukunst verlieh der Künstler in immer neuen Bildern Gestalt. Aber auch der herben Schönheit der norddeutschen Landschaft mit ihrer endlosen Weite, dem Meer und dem mächtigen Himmel mit seinem besonderen Licht war Erich Kliefert hoffnungslos verfallen. - Erich Kliefert was born in June 1893 in Berlin. From 1909 to 1910 he completed an apprenticeship in a Berlin glass painting workshop. From 1910 to 1914 he studied at the Royal Museum of Decorative Arts Berlin under Max Kutschmann, Max Geri and Emil Orlik. During the First World War he served from 1914 to 1918 as a soldier in Poland and France. From 1919 to 1921, after the end of the war, Kliefert visited the teaching institute of the Museum of Applied Arts Berlin and the State Art School Berlin. From 1921 Erich Kliefert worked as an art teacher, graphic artist and painter in Stralsund. In 1928 he undertook with Herbert Tucholski a study trip to Italy, in 1935 he painted in the main hall of Stralsund station large-scale views of his adopted home town of Stralsund and the island of Rügen. This work is still preserved today.