Détails de l’annonce

Titre: Wir Können Nix Dafür
Condition: Neuf
Format: CD
Genre: Rock alternatif
Nombre de disques: 1
EAN: 4047179447522
Artiste: Moritz Krämer
Origine: Deutschland
Label discographique: Tapete / Indigo
Description: PRODUKTBESCHREIBUNGEN
KURZBESCHREIBUNG
Von der Theater- auf die Popbühne: Debüt des Berliner Songwriters.
Der Mann singt von den Tücken der eigenen Beerdigung. Von einem Typen, der sich hinter den Gitterstäben seines Balkons beim Beobachten der Nachbarn plötzlich wieder in seinem Kinderbettchen wähnt. Vom Schwangersein und vom letzten Thunfisch. Doch es ist nicht Moritz Krämer selbst, der da jammert und liebt, es sind seine Figuren, die er ohne Wertung akribisch beschreibt. "Ich und Du", der Prolog seines Debütalbums, gibt seine Position für die folgenden Lieder vor: der Notizen anfertigende Beobachter auf der Rückbank, der den Hörer direkt in sein Album zieht. Moritz Krämer hat vor diesem Album an verschiedenen großen deutschen Theatern als Komponist, Liedtexter und musikalischer Leiter gearbeitet.
Doch "Wir können nix dafür" ist keine Theatermusik. Es ist makellose, federnde Popmusik und erinnert eher an filmische Bilder als an theatralische Inszenierungen. Dazwischen jazzt und swingt es, mal galoppiert ungestümer Country durch die Straßen, mal malt Moritz Krämer POP in mannshohen Lettern an alte Berliner Hausfassaden.

MOTOR.DE
Dass es deutsche Liedermacher nach Gisbert zu Knyphausen schwer haben würden, war klar. Nur brillante Melancholiker werden ihm folgen können. Solche wie Moritz Krämer zum Beispiel. Ein wenig scheu klingt der Berliner Singer/Songwriter, fast verschämt, wenn er zu schön-trauriger Musik von den großen Gefühlen in kleinen Alltäglichkeiten singt. Nicht selten wirkt er dabei kindlich erstaunt, dass alles so ist, wie es eben ist. Und dann macht er sich so seine Gedanken: Über den angetrunkenen Onkel, der zu spät zum Aufpassen zu seiner Nichte kommt und sich von den warmen Worten der Kleinen über sein Lebenschaos hinwegtrösten lässt: „Das liegt nicht an dir – wir können nix dafür“. Er trauert seiner Ex-Freundin nach und ertränkt seinen Kummer in Gemeinheiten: „Wollte dir nur sagen, deine Katze, die ist tot. Wir haben Elegant-landen-vom-Balkon geprobt“ („Nichts getan“). Er beschreibt, wie es sich anfühlt, wenn man einsam zu Hause sitzt und vom Balkon aus dem Glück des Pärchens gegenüber zusieht („Nachbarn“). Und er treibt es auf die Spitze, wenn er sich Szenen aus seiner eigenen Beerdigung vorstellt und zwischen ironischem Witz und ehrlichem Schluchzen imaginär beobachtet: „Putin ist nicht da und Rachel Weisz ist nicht gekommen – mein letzter Wille für den Arsch, was für ein beschissener Tag.“ In keinem von Krämers Liedern wird deutlich, ob er sich in Figuren hineindenkt oder die eigene Geschichte erzählt. Die Bilder, die er da aneinander reiht, erinnern ans Theater und daran, dass Krämer in den letzten Jahren selbst an verschiedenen Schauspielhäusern als Komponist, Liedtexter und musikalischer Leiter gearbeitet hat. Den Befindlichkeiten auf „Wir können nix dafür“ schenkt er dann auch den passenden Klang. Die zwölf Stücke leben von wippenden Bässen, seichten Gitarren und wunderbar wolkigen Orgel-Läufen. Das ist Liedermacher-Pop, wie man ihn melancholisch-hymnischer höchstens von Knyphausen kennt.

REZENSION
Ein Spatz an der Sonne
Manche Menschen denken anders, ganz anders als die anderen. Moritz Krämer etwa, in Berlin lebender Songwriter, kann vom Selbstmordversuch eines Spatzen so zärtlich und versponnen singen, dass man gleichzeitig lachen und weinen möchte. Krämers melancholisches, aber nie verzagtes Album „Wir können nix dafür“ steckt voller origineller Ideen und zu Herzen gehender Melodien, die jedes Zuhören zu einem Fest machen.
-- STERN, Nr. 32/2011

Singer-Songwriter gibt es wie Sand am Meer, junge Männer meist, die ihr Empathievermögen so lange ausreizen, bis Gitarrenakkorde und Gefühlsreime leidlich verschmelzen. Die Kunst aber, in der Stille des Moments zu reden, statt sich nur zu äußern, bleibt einigen wenigen vorbehalten. Singer-Songwritern wie Moritz Krämer. Auf seinem Debütalbum "Wir können nix dafür" findet das Milchgesicht mit der brüchigen Stimme textlich wie klanglich eine Sprache, wo Minnesänger und PR-Poeten nur Stellschrauben suchen. Und er verleiht ihr eine Erhabenheit, deren Diphthongspreizung den Tiefsinn nicht nur immer weiterführt, sondern, wie im anrührenden "Alle raus hier", "waheitah, waheitah, waheitah!" Dabei ist Krämer weder Dadaist, noch betreibt er Zweisamkeitsapotheosen, er vesteht es nur, jeder Silbe die Wucht ganzer Strophen zu geben. Seine zwölf fließenden bis treibenden Alltagsballaden mögen von gebrochenen Vogelrippchen über Mutterliebe und das Leben in WGs bis hin zur Befürchtung reden, immer ficken zu müssen - es gerät nie pathetisch. Im Gegenteil. "So ein kitschiger Himmel", singt Moritz Krämer in "90minuten", "dass er mir die Stimmung versaut." Man kann auch mit beiden Beiden auf der Erde melancholisch sein.
Autor: Jan Freitag -- DIE ZEIT, 10. März 2011

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