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Franz Xaver Unterseher
1888 Göggingen - 1954 Kempten
deutscher Maler, Zeichner, Graphiker und Entwerfer

Gasse einer süddeutschen Kleinstadt bei Sonnenuntergang, um 1918
originales Ölgemälde auf alter ockerfarbener Leinwand, ca. 22.9 x 25.2 cm
verso Nachlaßstempel, mit Bleistift bezeichnet: "Kleinstadt" sowie verschiedene handschriftliche Vermerke, u.a. Datierung 1918

Provenienz:
- Anfang der 2000er Jahre erworben
- seitdem süddeutscher Privatbesitz

In der Farbstellung und der flächigen Vereinfachung der Architektur und Räumlichkeit erinnert diese Stadtansicht an Murnauer Ansichten von Gabriele Münter aus der gleichen Zeit.

In den vier Ecken sichtbare Leinwand- und Malverluste, am rechten Rand zwei Leinwandverluste, links oben alte Nadelspur, Malträger altersbedingt fragil. Es empfiehlt sich die Leinwand wie eine Arbeit auf Papier unter einem Passepartout zu rahmen womit es den erfordelichen Schutz erhält und die unsauberen Ränder abgedeckt werden können. Zur Veranschaulichung ist das Hauptfoto entsprechend beschnitten.  


Museen und Sammlungen mit Werken Untersehers:
- Stadt-Museum Kempten
- Rathaus Kempten
- Sammlung Hofmann, Lauingen
- Museum Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

- Cooper Hewitt, Smithonsian Design Institute, New York

Ausstellungen u.a. in:
- Kunstverein Augsburg
- Graphisches Kabinett Berlin
- Kunsthalle Kempten
- Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- Kunstverein München
- Große deutsche Kunstausstellung im Haus der Kunst, München

Literatur:
- Ein großer Experimentierer: Franz Xaver Unterseher, Kempten 1998
- Malerei in Lauingen, Sammlung Hofmann, Kulturverein Lauingen 2003
- Bernhard Kühling (Hrg.): Lexikon der Allgäuer Künstler, Kempten, 2012
- Manfred Neureiter: Lexikon der Ex-Libris-Künstler, Konstanz 2018

In der Nähe von Augsburg geboren und aufgewachsen, studierte Unterseher von 1907 bis 1909 an der Kunstgewerbeschule in München und ab 1908 an der Akademie der Bildenden Künste bei Peter Halm, 1910 legte er am Polytechnikum das Staatsexamen als Kunsterzieher ab. Die danach aufgenommene Erziehertätigkeit am Ettaler Gymnasien beendete er 1912, um als freiberuflicher Künstler zu leben. Er studierte die Alten Meister in der Alten Pinakothek, von denen er als Auftragsarbeit Kopien anfertigte. Eine Studienreise nach Paris brachte ihn in Kontakt mit französischen Gestaltern der Moderne, die sein weiteres Schaffen anregten. Eine angestrebte internationale Karriere in London wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs beendet, als dessen Folge er England als "feindlicher Ausländer" verlassen mußte. Zum Kriegsdienst eingezogen, wurde er als Soldat im Schützengraben verschüttet und als schwer Verletzter entlassen. Ab 1915 unterrichtete er am Lehrerbildungsinstitut in Lauingen, 1924 wechselte er nach Kempten, wo er Studienrat an einer Kemptner Schule wurde. Um Anregungen für sein malerisches Werk zu finden, unternahm er in den 1920er Jahren Studien- und Malreisen in die Schweizer Alpen und nach Italien. Nach seinem Tod in Kempten wurde in Erinnerung an den vielseitigen Künstler eine Straße nach ihm benannt.

Er schuf zahlreiche Entwürfe für verschiedenste Zweige des Kunsthandwerks wie Goldschmiede, Metallarbeiten, Möbelbau, Teppiche, Textilien. Er arbeitete u.a.für die Firma Lebermann in New York (von 1910-1924), aber auch für sein Künstlerhaus in Kempten, das er ab 1924 in Eigenarbeit erbaute, entwarf er die Architektur und Innenausstattung und setzte sie auch selbst um. Als bildender Künstler arbeitete er seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Öl und Pastell, für Arbeiten auf Papier war der Silberstift seine bevorzugte Technik. Thematische Schwerpunkte seines Schaffens waren Landschaften, Gebirge und Bildnisse. In seinem Frühwerk erarbeitete er sich einen Individualstil von expressiver Kühnheit, der in den mutigen Farbkontrasten und der wuchtigen Vereinfachung an zeitgleiche Arbeiten der deutschen und Schweizer Expressionisten denken lässt.


SUEDDEUTSCHLAND

Bild 1 - Franz Xaver Unterseher 1888-1954: Stadtansicht 1918 Ölgemälde Nähe Münter


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