Erich Seidel 1895 Plauen im Vogtland - 1984 Wallhausen am Bodensee deutscher Maler, Zeichner und Bildhauer Der Schattenmann (Erscheinung eines Mannes in weiter Landschaft), 1962 originales Temperagemälde auf Papier, 19.6 x 13.7 cm links unten signiert und datiert vollflächig auf knapp zugeschnittenes Unterlagepapier aufgelegt Provenienz: gemeinsam mit anderen Arbeiten Erich Seidls aus langjährigem privatem Sammlungsbesitz, Bodensee
Ausstellung: Motiv Mensch. Zyklus: Meisterwerke auf Papier (Lovis Corinth, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Liebermann, Richard Pietzsch, Eugen Spiro, Erich Seidel), Galerie von Abercron, München 2017 Museen und öffentliche Sammlungen mit Werken Erich Seidels (Auswahl): - Gemeinde Allensbach - Städtische Kunstsammlungen Chemnitz - Kunstsammlungen der Veste Coburg - Kupferstich-Kabinett Dresden - Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf - Regierungspräsidium Freiburg - Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz - Universitätsmuseum für Bildende Kunst, Marburg - Sammlung Valär, Neuenhof - Städtische Galerie Schloß Oberhausen - Gemeinde Rabenau - Städtisches Kunstmuseum, Singen - Regierungspräsidium Tübingen - Kultus-Ministerium Hessen, Wiesbaden Literatur: - Erich Seidel: Sonderausstellung im Stadt- und Bergbaumuseum Freital in Sachsen, 1947 - Gedächtnis-Ausstellung Joseph Jaekel, Richard Pietzsch und Erich Seidel, Baukunstgalerie Köln, 1987 - Joachim Kruse: Künstler der Kunstsammlung Veste Coburg, Coburg 1992 - Erich Seidel 1895-1984 Malerei und Zeichnung. Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Wessenberg-Galerie Konstanz, 1995 - Anne Langenkamp (Hrg.): See-Blick. Deutsche Künstler am Bodensee im 20.Jahrhundert, Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Wessenberggalerie, Konstanz 1996 Erich Seidel absolvierte zunächst in seiner Heimatstadt Plauen das Lehrerseminar und musste von 1915 bis 1918 als Soldat an die Front. Von 1920 bis 1945 unterrichtete er als Lehrer in Rabenau bei Dresden, betätigte sich aber bereits als Maler, Zeichner und Bildhauer und zeigte seine Werke auf Dresdner Ausstellungen und in Galerien in Dresden.Er hielt Verbindung zu Dresdner Künstlergruppen, z.B. um Josef Hegenbarth, interessierte sich aber auch für die Dresdner Tanzszene um Mary Wigman und Gret Palucca, deren Arbeiten er zeichnerisch begleitete. Ab 1945 entschied er sich für eine Laufbahn als freischaffender Künstler, und konnte bereits 1947 eine erste Einzelausstellung im sächsischen Freital sowie 1948 den Auftrag für ein Altarbild in Auerbach (Erzgebirge) verzeichnen. Ab 1950 war er Lektor für Zeichnen und Technologie der Bildenen Kunst an der Humboldt-Universität Berlin, später auch Dozent für Theaterwissenschaften. In dieser Zeit entstand eine Reihe von Auftragswerken für öffentliche Gebäude und für Publikationen. Da er in seinem Lehramt Stellung gegen die Doktrin des "Sozialistischen Realismus" bezog, musste er 1956 nach Westdeutschland übersiedeln. Er lebte zunächst im nordrhein-westfälischen Oberhausen und ließ sich ab 1960 in Wallhausen am Bodensee nieder. Dort fand er Kontakt zu den Künstlern des Bodenseeraums, u.a. Otto Dix. In den Folgejahren widmeten ihm deutsche Museen immer wieder Einzelausstellungen. Die letzten Jahrzehnte verbrachte er häufig auf Reisen nach Frankreich, Italien, in die Schweiz und nach Norwegen. Sein Hauptthema ist die Darstellung des Menschen, für die er besonders in seinem Spätwerk einen unverkennbaren, zeitunabhängigen Stil entwickelte, der sich durch Reduktion und Konzentration auszeichnet. Durch das gedämpfte, verschwimmende Ton-in-Ton-Kolorit mit subtilen Farbüergängen und die Auflösung der Umrisse zeichnen seine Menschendarstellungen die spirituelle Dimension des Menschlichen, eine der Realität entrückte traumhafte Existenz nach. Blatt vollflächig auf Unterlagepapier aufgelegt. |