Neu Light Through Alt Windows: The Best Of Chris Rea CD/ 1988/ 🔝 SammlerstĂŒck.


Die CD ist sehr gut erhalten ebenso der Einleger wie neu. Die HĂŒlle hat fast keine Gebrauch spuren top


Label: Eastwest

Bestellnummer: 6601810

Erscheinungstermin: 4.1.1991

Tracklisting

Disk 1 von 1 (CD)

1Hörprobe Track 1: Let's Dance

Let's Dance

2Hörprobe Track 2: Working On It

Working On It

3Hörprobe Track 3: Ace Of Hearts

Ace Of Hearts

4Hörprobe Track 4: Josephine

Josephine

5Hörprobe Track 5: Candles

Candles

6Hörprobe Track 6: On The Beach

On The Beach

7Hörprobe Track 7: Fool (If You Think It's Over)

Fool (If You Think It's Over)

8Hörprobe Track 8: I Can Hear Your Heartbeat

I Can Hear Your Heartbeat

9Hörprobe Track 9: Shamrock Diaries

Shamrock Diaries

10Hörprobe Track 10: Stainsby Girls

Stainsby Girls

11Hörprobe Track 11: Windy Town

Windy Town

12Hörprobe Track 12: Driving Home For Christmas

Driving Home For Christmas

13Hörprobe Track 13: Steel River

Steel River

Mehr



Chris Rea

britischer SĂ€nger und Gitarrist

Christopher „Chris“ Anton Rea (* 4. MĂ€rz 1951 in Middlesbrough, England) ist ein britischer Rock- und BluessĂ€nger, Komponist, Pianist und Gitarrist. Rea ist bekannt fĂŒr seine heiser-rauchige Stimme und seine virtuose Bottleneck-Technik auf der Gitarre. Als Gastmusiker ist er deshalb auf zahlreichen Alben anderer KĂŒnstler zu hören, wie Bill Wyman, John Mayall, Snowy White, Elton John oder Paul Rodgers.



Chris Rea bei einem Konzert in der Kongresshalle in Warschau (2012)

Chris Reas Karriere beinhaltet zwei unterschiedliche Perioden, eine Pop-orientierte mit Rock-Blues-Musik in den 1980er und 1990er Jahren und eine mit vorwiegend klassischen Delta- und Gospel Blues ab dem Jahr 2002.


Rea veröffentlichte bis heute allein 26 Studioalben und verkaufte ĂŒber 30 Millionen TontrĂ€ger (Stand: Mai 2021). Seine bekanntesten Songs mit regelmĂ€ĂŸiger RadioprĂ€senz sind Driving Home for Christmas (1988), Josephine (1984), On the Beach (1986), Road to Hell, Pt.2 (1989) und Auberge (1991).


Musikalische Entwicklung bis 2000

Biografischer Hintergrund


Chris Rea in den 1980er Jahren

Rea ist irisch-italienischer Abstammung und das Viertgeborene von sieben Geschwistern. Seine Mutter Winifred K. Slee († 2013) war Irin, sein Vater Camillo Rea († 2010), ein Immigrant aus Arpino in Italien, war ein regional bekannter Eisfabrikant und betrieb zusammen mit seinem Bruder 21 CafĂ©s in der Region Teesside. Im Familienbetrieb half er seit seinem 13. Lebensjahr aus und kaufte sich mit dem verdienten Geld seine erste Gitarre, eine gebrauchte 1961 Hofner V3. Mit 21 Jahren begann er vergleichsweise spĂ€t als Autodidakt intensiv Gitarre zu lernen. Dabei nutzte er jede freie Minute wĂ€hrend seiner Arbeit, um bspw. im Lagerraum der Eisfabrik Gitarre zu ĂŒben. Seine Vorbilder waren der Delta-Blues-Musiker Charley Patton (1891–1934), den er einmal im Radio hörte, wobei er von dem Sound dessen Slide-Gitarre angetan war, sowie die Gitarristen Ry Cooder und Joe Walsh. Obwohl Rea LinkshĂ€nder ist, entschied er sich anders als berĂŒhmte LinkshĂ€nder und Bluesgitarristen, wie Jimi Hendrix oder Albert King, die Gitarre rechts zu spielen.


1973–1977: Erste Bands Magdalene, Beautiful Lovers und Solosingle

1973 trat Rea der lokalen Teesside-Band Magdalene bei. Er spielte Gitarre, war Songwriter und ĂŒbernahm den Gesang, nachdem der SĂ€nger bei einem Auftritt ausgefallen war. Zwischendurch erreichte Rea einen Solovertrag bei dem Independent-Label Magnet Records und veröffentlichte seine erste Single So much Love/Born to Lose (1974). 1975 wurde die Band Magdalene in Beautiful Lovers umbenannt und gewann im gleichen Jahr den Melody Maker’s Best Newcomers Award. Da weitere Erfolge ausblieben und kein Plattenvertrag zustande kam, verließ Rea 1977 die Band und startete seine Solokarriere.


1978–1988: Fool (If You Think It’s Over) bis Driving Home for Christmas

Reas Vertrag mit Magnet Records ermöglichte ihm ein Soloalbum zu produzieren. Ein erster Versuch scheiterte allerdings, weil die Aufnahmen, so Magnet-Chef Levy, als unter Reas Möglichkeiten angesehen wurden und die Songs „nicht seinem großen Talent entsprachen“ („
 didn’t 
 capturing his huge Talent“). Magnet Records engagierte daraufhin den erfahrenen Elton-John-Produzenten Gus Dudgeon, um eine breitentaugliche Platte zu produzieren. Ein weiterer Streitpunkt war der Versuch des Labels, Chris Reas Namen in „Benni Santini“ umzubenennen, um ihn kommerziell attraktiver und mehr nach einem schmachtenden italienischen SĂ€nger klingen zu lassen (englisch: croony). Außerdem befĂŒrchteten sie eine Verballhornung des Namens, in bspw. „diar-rhoea“ (dt.: Durchfall) oder „gonor-rhoea“ (dt.: Gonorrhoe/Tripper). Rea lehnte ab. Ironischerweise benannte er sein erstes Album Whatever Happened to Benny Santini? Das Album wurde von der Kritik als glattproduziertes Rock-Pop-Durchschnittsalbum beurteilt. Es enthielt wenig Gitarrensound, dafĂŒr mehr Piano als fĂŒhrendes Instrument. Die musikalische Ausrichtung des Labels war eine Art „Elton Joel“, also eine Mischung aus Elton John und Billy Joel, aus ihm zu machen, so Rea in einem Interview mit Andy Walsh („Elton Joel', that was the idea the record label had for me“, 2014). Was dieses Album jedoch heraushebt, so Rob Caldwell von Allmusic, sei Chris Reas Stimme. Die Single Fool (If You Think It’s Over) erreichte in den Billboards Hot 100 Rang 12 (1978) und wurde fĂŒr den Grammy „Best New Artist“ nominiert, den schließlich die amerikanische Disco-Band A Taste Of Honey gewann. Es war auch gleichzeitig Reas grĂ¶ĂŸter Hit in den USA. Das Album Whatever Happened to Benny Santini? erreichte dort Platz 49, wĂ€hrend es in Großbritannien unbeachtet blieb.


Sein nĂ€chstes Projekt Deltics (1979) wurde ebenfalls von Gus Dudgeon produziert und war mit Platz 54 sein erster Charterfolg in Großbritannien. Die Single Diamonds erreichte auf beiden Seiten den Atlantiks Rang 44. Der Song ist im Stile eines Elton-John-StĂŒckes produziert, genauso wie die zweite Singleauskopplung Raincoat and a Rose und der Opener Twistet Wheels. Nur der Song Deltics, eine Country-Rock-Nummer, ließ Rea bereits als hervorragenden Gitarristen erkennen. FĂŒr Sharon Mawer von AllMusic ist es dennoch ein großartiges und unterbewertetes Album. Chris Rea zeigte sich jedoch unzufrieden mit Gus Dudgeon und den anderen „SchlipstrĂ€gern“ („men in suits“) bei Magnet Records, weil sie seinen Blues-beeinflussten Musikstil bis zur Unkenntlichkeit „glattpolierten“ („smoothed out“).


Sein drittes Album Tennis (1980) produzierte Rea nun selbst und es war daher deutlich gitarrenbetonter und einige Songs (Every Time I See You Smile, Stick It) ĂŒber fĂŒnf bzw. sechs Minuten lang. Das Album kletterte jedoch in den UK Charts nicht höher als auf Platz 60.


Auch sein vierter Longplayer Chris Rea (1982), mit Ă€hnlichem Songkonzept, kam nicht ĂŒber Rang 52 in den UK Charts hinaus. Bei der Produktion halfen allerdings viele prominente Sessionmusiker aus, wie Ray Cooper. Mit der Single des Albums Lovin You konnte sich Rea jedoch wieder in den US Billboard Top 100 platzieren (Peak 88). In den UK Charts kletterte sie bis auf Rang 65.


Seine fĂŒnfte Veröffentlichung Water Sign (1983) erreichte erstmals ein breiteres internationales Publikum und chartete außer in Großbritannien (Peak 64) und Australien (Peak 60) auch in Frankreich (Peak 26), den Niederlanden (Peak 33), Norwegen (Peak 7) und erstmals in West-Deutschland (Peak 30). Der rockig-bluesige Song Texas mit Reas typischem Slide-Gitarrenspiel ragt aus der eher ruhigen Synthesizer-Produktion heraus. Rea trat nun eine UK-Club-Tour an und spielte zunĂ€chst vor kleinem Publikum mit 30–70 Zuhörern. Bei einer anschließenden grĂ¶ĂŸeren Tour mit 60 Auftritten trat Rea als Support Act fĂŒr Saga auf und erreichte damit ĂŒber 500.000 VerkĂ€ufe seines neuen Albums innerhalb weniger Monate. Die Singleauskopplung I Can Hear Your Heartbeat platzierte sich mit Ă€hnlichem Erfolg in Europa wie das Album Water Sign.


Mit dem Nachfolgealbum Wired to the Moon (1984) schaffte Rea erstmals eine Top-40-Platzierung in Großbritannien (Peak 35) und in West-Deutschland sogar die Chartposition 17. Anschließend tourte Rea weiter durch Europa, um eine solide Fanbasis aufzubauen.


Das siebte Album Shamrock Diaries (1985) war die erste Wende in Chris Reas Karriere, denn es verkaufte sich mehr als eine Million Mal und war der Beginn seines kommerziellen Erfolges der nĂ€chsten Jahrzehnte. Entsprechend dem Musikstil der 1980er Jahre beinhaltet das Album vor allem Synthiepop und viele Balladen. Es erreichte mit Rang 15 in den UK Charts seine bis dahin höchste Platzierung. In West-Deutschland stieg der Longplayer sogar bis auf Platz 12 (AT –, CH Peak 18). Die Singleauskopplung Stainsby Girls (Peak 26) war ein Homage an seine Frau Joan, die an der Stainsby Secondary Modern School zur Schule gegangen war. Die zweite Singleauskopplung „Josephine“ erreichte Rang 31 und war seiner gleichnamigen Tochter gewidmet. Im Laufe der Jahre nahm Rea mindestens elf weitere Versionen dieses Songs mit unterschiedlichen LĂ€ngen auf, die sich auch stilistisch von bluesig, funkig bis rockig oder mal mehr rhythmusbetont unterschieden. FĂŒr Chris Rea sei es das erste Album gewesen, das er ganz nach seinen Vorstellungen habe produzieren können, und der Grundstein seiner spĂ€teren Erfolge gewesen.


Mit seinen nĂ€chsten beiden Veröffentlichungen On the Beach (1986, UK Peak 11, AT Peak 20, CH Peak 10) und dem Album Dancing with Strangers (1987, UK Peak 2, AT Peak 13, CH Peak 7) ĂŒbertraf Rea wieder die Erfolge der VorgĂ€ngeralben und erhöhte seinen Bekanntheitsgrad in Europa. 1986 trat Rea unter anderem vor 80.000 Zuhörern beim alljĂ€hrlichen Slane in Irland auf. Mainact war damals Queen. In West-Deutschland erreichten beide Alben die Top 10 und wurden mit Gold ausgezeichnet. WĂ€hrend On the Beach (Peak 2) ein glattpoliertes ruhiges jazziges Pop-Soul-Album mit Texten einer positiven Weltsicht ist, kommt Dancing with Strangers (Peak 5) mit einem gitarrenbetonten Sound und dĂŒsteren Texten daher. Dieses Album ist auch ein zweiter Wendepunkt in Reas Karriere, da es die Grundlagen fĂŒr seinen raueren bluesigen Gitarrenstil legte und musikalisch nicht mehr bedingungslos die WĂŒnsche seines Labels bediente. Die Produktion profitiert außerdem von dem erzeugten Live-Sound im Studio. Mit nur drei Mikrophonen wurden die Songs live eingespielt und mit einigen Instrumenten „overdubbt“, so Rea in einem Interview in The Story Behind auf seinem YouTube-Kanal.


Im gleichen Jahr konnte er mit dem verdienten Geld von Dancing with Strangers endlich seine angehĂ€uften Schulden von 320.000 ÂŁ an Magnet zurĂŒckzahlen und so nach zehn Jahren harter Arbeit erstmals Gewinne einstreichen. Seine ’87-Konzert-Tour fĂŒhrte ihn durch West-Deutschland, Großbritannien, die Schweiz, Japan und Australien. Eine vorgeschlagene dreijĂ€hrige US-Tour seines amerikanischen Labels Motown Records lehnte Rea aus RĂŒcksicht auf seine Familie ab.


Das folgende Album New Light Through Old Windows (1988) war seine erste Kompilation. Sie bestand jedoch ĂŒberwiegend aus Neuaufnahmen von Titeln frĂŒherer Alben und dem unveröffentlichten Song „Working on it“, der in den US Mainstream Rock Billboard Platz 1 erreichte. Das Album selbst verkaufte sich millionenfach und kletterte in Großbritannien auf Rang 5. In West-Deutschland hielt es sich drei Wochen auf Position 9 (AT Peak 7, CH Peak 29). Die Neuinterpretation von Driving Home for Christmas wurde als Single veröffentlicht und ist bis heute im deutschsprachigen Radio sein meistgespielter Song.


1989–2001: Kommerzielle Erfolge

Der endgĂŒltige kommerzielle Durchbruch kam mit Reas zehnter Veröffentlichung The Road to Hell (1989). Das Konzept-Album, das sich in dĂŒsteren Texten mit einer modernen Gesellschaft auseinandersetzt, wurde sein erstes „Nummer-Eins“-Album in Großbritannien. Musikalisch sind die Songs dem Blues- und Country-Rock zuzuordnen.


Der Titelsong The Road to Hell (Pt 2) war sein erster und einziger Top-Ten-Hit in den britischen Charts. In den USA erreichte die Single im Mainstream Billboard Platz 11. In West-Deutschland stieg das Album bis auf Rang 3 (AT Peak 2, CH Peak 6) und die gleichnamige Single hielt sich 21 Wochen in den Charts und erreichte schließlich Platz 35 (AT Peak 6, CH -). John Floyd von AllMusic bezeichnete das Album als eine „moderne Meisterleistung“. Der amerikanische Musikkritiker Min Read hob Reas hervorragende Gitarrenarbeit hervor. Es ist bis heute sein kommerziell erfolgreichstes Album und wurde allein in Großbritannien mit sechsfach Platin ausgezeichnet.


Das Nachfolgealbum Auberge (1991) (franz.: Herberge) setzte das Musikkonzept von „Road to Hell“ fort und wurde sein zweites „Nummer-Eins“-Album in Großbritannien. Die gleichnamige Single erreichte in vielen west-europĂ€ischen Staaten hohe Chartpositionen. Im wiedervereinigten Deutschland ist es bis heute Reas kommerziell erfolgreichstes Album, hielt sich 48 Wochen in den Charts und kletterte bis zur Spitzenposition Rang 1 (AT Peak 5, CH Peak 2). Selbst auf dem Höhepunkt seines Bekanntheitsgrades lehnte Rea einen Auftritt bei MTV-Unplugged und eine Konzerttour durch die USA aus verschiedenen GrĂŒnden ab. Er hĂ€tte um soviel reicher sein können, wenn er es nur getan hĂ€tte, beklagte Rea seine damalige Fehlentscheidung in einem Interview mit Henry Yates in 2015. Allerdings nur fĂŒr fĂŒnf Minuten fĂŒgte er selbstironisch hinzu („I’d be so much more wealthy, because of America 
 I definitely regret it, just for five minutes.“). 1991 trat Rea jedoch als Gast in der Late Night Show mit David Letterman in New York auf, um seinen Bekanntheitsgrad in den Vereinigten Staaten zu erhöhen.


Die nĂ€chsten beiden Alben, God’s Great Banana Skin (1992) und Espresso Logic (1993) waren in Großbritannien ebenfalls Top-Ten-Alben. In Deutschland erreichten sie die Top Twenty mit den höchsten Chartpositionen 16 und 14. Die Neun-Minuten-Single Nothing to Fear des Albums God’s Great Banana Skin erreichte in Großbritannien Platz 16, wĂ€hrend sie in Deutschland und Österreich nicht charten konnte. In der Schweiz dagegen erreichte sie Platz 38. Nothing to Fear ist ein Song gegen Islamophobie. Besondere Beachtung fand das dreiminĂŒtige gefĂŒhlvolle Slide-Guitar Intro des Songs und erinnert an Ry Cooders Paris, Texas (1984), der ein Musikervorbild Reas ist. Das dazugehörige Musikvideo wurde von Andy Morahan in der WĂŒste Marokkos gedreht.


Die folgenden Jahre hatte Rea mit starken gesundheitlichen Problemen zu kĂ€mpfen, was ihn 1995 fast das Leben gekostet hĂ€tte, so Rea 1997 in einem Interview mit John Walsh vom Independent. Der stĂ€ndige Ärger mit dem Plattenlabel, den ĂŒberproduzierten Arrangements und das Auf und Ab mit den Verkaufszahlen der Alben verursachten bei ihm MagengeschwĂŒre und eine schwere Peritonitis. Aus diesem Grund habe er sich seinem Herzenswunsch gewidmet und das von ihm geschriebene Film-Kunst-Drama La Passione(1996) produziert. John B. Hobbs ĂŒbernahm die Regiearbeit. Neben anderen Darstellern konnte Rea die walisische SĂ€ngerin Shirley Bassey gewinnen. Die Premiere war am 14. November 1996 auf dem BFI London Film Festival. Die Geschichte ist angelehnt an Reas Kindheitserinnerungen von 1961. Der deutsche Formel-1-Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips benötigte nur noch einen Punkt, um Weltmeister zu werden, verunglĂŒckte aber am 10. September 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza nach einer Kollision mit Jim Clark tödlich. Im Film gibt es Traumsequenzen, die an Reas KindheitstrĂ€ume erinnern und die Verbindung von Fantasie und Leidenschaft zeigen sollen. Der von ihm komponierte Soundtrack wurde mit Silber ausgezeichnet und erreichte in den UK-Charts Rang 43. Da Chris Rea mit der Produktion sehr unzufrieden war, brachte er 2015 eine remasterte und verĂ€nderte Neuveröffentlichung (La Passione - “how it was originally intended”) mit vier Stunden Filmmaterial und zwei Musik-CDs heraus.


Das 1998 veröffentlichte vierzehnte Studioalbum The Blue Cafe erreichte in Großbritannien wieder die Top Ten (Peak10) und kletterte in Deutschland bis auf den 7. Platz (AT Peak 20, CH Peak 28). Die Songs des Albums beinhalten oft lange Slide-Gitarrensolis und sind eine Mischung aus Blues-Musik mit Tanzbeat unterlegt. Der Song The Blue Cafe wurde als Filmsong fĂŒr den deutschen Krimi BlutsbrĂŒder (1997) von Hajo Gieß (Regie) mit Götz George und Christoph Waltz komponiert. In diesem Film spielt ein Cafe in DĂŒsseldorf mit dem Namen The Blue Cafe eine zentrale Rolle.


Das 1999 veröffentlichte Album The Road to Hell: Part 2 ist ein aus der Reihe tanzendes Musikprojekt. Es vereint Discobeat, Funk, Samba, Jazz und teilweise Computer-Sprech-Gesang mit Chris Reas virtuoser Gitarrentechnik. Es tritt nach zehn Jahren die Nachfolge als Konzeptalbum von Road to Hell (1989) an. Es kam bei vielen Fans nicht gut an und erreichte in Großbritannien fĂŒr seine VerhĂ€ltnisse nur Rang 54 (in Deutschland Peak16). Musikkritiker wie Florian Schade finden das Album mit seinen „Endlose Wiederholungen [und den] immer gleichen Riffs. 
 langweilig“. FĂŒr Harald Justin gehört Road to Hell Part 2 rĂŒckblickend dagegen zu Reas musikalischer Entwicklung die in Blue Guitars (2005) ihren Höhepunkt fand. Siobhan Long sieht in diesem Werk Chris Reas musikalische Vollendung und „Trend-setting 
 songs“ (Hot Press, 2001).


King of the Beach (2000) war sein letztes produziertes Album fĂŒr sein bisheriges Label Magnet und wird als Nachfolgealbum des 1986 produzierten On the Beach verstanden. Es sei jedoch ausgereifter und das Gesamtkonzept stimmig mit positiven Texten, so Rob Caldwell. Fans von AllMusic vergaben vier von fĂŒnf Sternen. In Großbritannien war die höchste Platzierung Rang 16 und in Deutschland stieg das Album bis auf Platz 11 (AT Peak 13, CH Peak 29). Stilistisch ist es dem Soft-Pop Rock zuzuordnen.


Musikalische Entwicklung ab 2001

2001–2005: Krankheit und musikalische Neuausrichtung zum klassischen Blues

Das Jahr 2001 brachte einige entscheidende Wendungen in Chris Reas Leben. Die gesundheitlichen Probleme, die ihn seit 1995 plagten, verschlimmerten sich. Im Alter von 50 Jahren wurde nun eine spezielle Form von Pankreaskrebs (IgG4-RD) diagnostiziert, was viele Operationen und einen 32-wöchigen Krankenhausaufenthalt nach sich zog. „Letztes Jahr wĂ€re ich fast gestorben 
 mir wurden die BauchspeicheldrĂŒse, ein Teil des DĂŒnndarms und der halbe Magen entfernt (Duodenopankreatektomie), nur jeder dritte ĂŒberlebt das ĂŒberhaupt“, so Rea in einem Interview mit Will Hodgkinson von The Guardian (2002). („Last year I nearly died, 
 I had my pancreas, duodenum and half my stomach removed. The operation has a one-in-three survival rate 
“). Eine weitere gesundheitliche Folge ist bis heute ein insulinpflichtiger Diabetes.


„Wenn der Krebs mich nicht fast umgebracht hĂ€tte, wĂ€re aus mir ein weiterer selbstsĂŒchtiger Star-Egomane geworden,“ so Chris Rea, 2009 in einem Interview mit Garth Pearce („If cancer hadn’t nearly killed me, I’d be just another selfish celebrity egomania.“). Er sei nachdenklicher geworden, lebe jetzt bewusster („a greater appreciation of life“) und wolle kein Geld mehr fĂŒr andere verdienen. Das habe ihn bewogen, nur noch kompromisslos die Musik zu machen, die ihm etwas bedeute, und er deshalb zu seinen Blues-Wurzeln zurĂŒckkehren wolle. „Ich kann es nicht mehr ertragen, meine alten Aufnahmen zu hören“ (“I can’t bear to listen to my old records”) sagte er einmal in diesem Zusammenhang (Rebecca Fletcher, 2002).


Das erste Ergebnis des neu eingeschlagenen musikalischen Weges war das Album Dancing Down The Stony Road (2002), in Deutschland nur „Stony Road“. Der erste Song des Albums „Changing Times“ („Zeiten Ă€ndern sich“) unterstrich seine musikalischen Absichten. Da sein bisheriges Label mit dieser Musik keinen kommerziellen Erfolg erwartete und deshalb die Produktion ablehnte, grĂŒndete Rea sein eigenes Label „Jazzee Blue“. Auf dem Album spielt Rea ausnahmslos ungeschliffenen Gospel und Delta Blues. Erstaunlicherweise nahmen seine Fans das Album an und es konnte sich wider Erwarten europaweit hoch in den Charts platzieren (z. B. UK Peak14, DE Peak 11, AT Peak 18, NLD Peak 21, CH Peak 28). Das Album wurde von der BPI mit Gold ausgezeichnet. Musikkritiker zeigten sich ĂŒberrascht von Reas Album und beurteilten es ĂŒberwiegend positiv. Helmut Moritz (2002, Laut) lobte das Album mit „Experimenteller Blues in ungeschliffener Vollendung“. Chris Rea „
 geht weiter auf der steinigen Straße seines Lebens, auf der er eigentlich so gerne tanzen möchte.“ Uli Heiser (2002, Rocktimes) dachte bisher, dass Rea nur „softigen AOR am Rande des Pop“ mache, aber jetzt ein „Meisterwerk“ abgeliefert habe. Reas Musik klinge „nach tiefem Delta, dann, in Verbindung mit Akkordeon nach den SĂŒmpfen Lousianas.“


2003 veröffentlichte er die zwei Instrumentalalben Blue Street (Five Guitars) und Hofner Blue Notes. Auf beiden Alben vermischte Rea Jazz- und Blues-Elemente mit Rock. Sie sorgten jedoch fĂŒr wenig Aufmerksamkeit. Seine nĂ€chste Veröffentlichung dagegen, The Blue Jukebox (2004), ein Tribut-Album an Ry Cooder, erreichte in einigen europĂ€ischen LĂ€ndern wieder Top-30- und Top-40-Platzierungen (UK Peak 27, DE Peak 30, NLD Peak 32). Im Vergleich zu Stony Road ist dieses Album musikalisch etwas glatter und jazziger produziert. Auch zu dieser Veröffentlichung gab es wieder ĂŒberwiegend positive Kritiken. Yorkpress verglich sein Album mit Eric Claptons Tribut-Album an Robert Johnson „Me And Mr Johnson“ (2004) und befand, Reas Musik sei selten besser gewesen (Orig.: „Rea’s music has rarely been better“). Colm O’Hare von Hot Press urteilte, das Album „ruft die rauchige Jazz AtmosphĂ€re der 50er Jahre hervor, die Produktion ist erfrischend rau und ungeschliffen.“ (Orig.: „
 evoke 
smoky jazz clubs of the 1950s 
 the production is refreshingly rough around the edges.“).


Seine nĂ€chste Veröffentlichung, ein Mammutwerk von 11 CDs, wird als Reas Höhepunkt seiner „Blues-Karriere“ angesehen. Unter dem Namen Blue Guitars (2005) brachte Rea ein Earbook heraus, das aus elf Alben mit insgesamt 137 neuen Songs, einer DVD sowie einem Buch mit ĂŒber 50 selbst gemalten Bildern und persönlichen Texten bestand. Mit diesem Musikprojekt dokumentierte Rea aus seiner Sicht die Geschichte des Blues von den afrikanischen Wurzeln ĂŒber „Country Blues“, „Chicago Blues“ und „Latin Blues“ bis zu den „60s & 70s“. Das „Earbook“ wurde auch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. „Im Spital habe ich ‘Blues Odyssey’ von Bill Wyman gelesen und es einfach geliebt. Jedes Kapitel war einer Stilrichtung des Blues gewidmet und ich dachte mir, dass jedes Kapitel eine eigene CD verdient hĂ€tte.“ (Chris Rea, 2005). In 18 Monaten produzierte er dieses Projekt. „Viele Leute sagten, dass es harte Arbeit gewesen sein musste. Aber das war es nicht. Die harte Arbeit ist die Promotion.“ Die KreativitĂ€t sei aus ihm herausgesprudelt, nachdem er 16 Wochen im Krankenhaus nichts machen konnte. Die Zeit im Krankenhaus habe ihn sogar depressiv gemacht. Kritiker des Rockzirkus lobten dieses Projekt, weil Rea keine klassischen Songs aufbereitete und neu interpretierte, sondern neue Klassiker mit seiner eigenen herausragenden Handschrift in Ausrichtung, Dynamik, Klangfarbe, Tempo, Stil und Phrasen produzierte. Worldmusic gab sich ĂŒberrascht mit „Ja, das ist tatsĂ€chlich Chris Rea, mit seiner anderen sehr komplexen musikalischen Seite tiefverwurzelt im Blues. In Blue Guitars liefert er den Beweis, wenn jemand an seine heilige Mission glaubt, er es ohne eine große Plattenfirma umsetzen kann.“ Manfred Horak (Kulturwoche) lobte die hervorragende KreativitĂ€t und sieht in diesem musikhistorisch komplexen Thema, gleichzeitig den Versuch Reas sein Lebenswerk zu schaffen. Blue Guitars sei ein FĂŒllhorn fĂŒr Blues Freunde das noch fĂŒr Diskussionen sorgen werde. Von Blue Guitars wurden bis heute 170.000 Einheiten verkauft.


2006–2015: Livekonzerte und weitere Musikprojekte

Im Jahr 2006 ging Chris Rea auf eine ausgedehnte Abschiedstournee durch Europa mit 44 Konzerten, da er glaubte, den gesundheitlichen Belastungen in Zukunft nicht mehr gewachsen zu sein.



Chris Rea in der Heineken Music Hall in Amsterdam (2010)

Knapp zwei Jahre nach seinem BĂŒhnenabschied meldete sich Rea im Winter 2007 ĂŒberraschend wieder zurĂŒck. Sein Gesundheitszustand hatte sich stabilisiert und der unerwartete kommerzielle Erfolg von Blue Guitars, zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 150.000 EarBooks verkauft, und die bevorstehende Veröffentlichung seines einundzwanzigsten Albums The Return of the Fabulous Hofner Bluenotes (11. Februar 2008) veranlassten ihn, wieder aufzutreten. Chris Rea stellte eine neue Begleitband zusammen, die sich „The Hofner Bluenotes“ nannte. Sie bestand aus den langjĂ€hrigen WeggefĂ€hrten Robert Ahwai an der Gitarre und Martin Ditcham am Schlagzeug sowie den Musikern Neil Drinkwater am Keyboard (frĂŒher Van Morrison und Phil Collins) und dem Ex-Whitesnake-Bassisten Colin Hodgkinson. Thematisch beschĂ€ftigt sich dieses Mehrfach-Album, bestehend aus 3 CDs und zwei Vinylplatten, mit einer fiktiven Bandgeschichte und Hofner-Gitarren. Beim Publikum kam dieses Musikprojekt nicht sonderlich an und konnte nur in den Niederlanden (Peak 76) charten.


2009 veröffentlichte Rea die Retrospektive „Still So Far to Go: The Best of Chris Rea“, eine Kompilation ĂŒber drei Dekaden seiner Schaffensperiode und mit den zwei Neuaufnahmen „Come So Far, Yet Still So Far to Go“ und „Valentino“. In Großbritannien wurde dieses Doppel-Album mit Gold ausgezeichnet und kletterte in den Charts bis auf Platz 8. Im deutschsprachigen Raum platzierte sich das Album nur in Deutschland (Peak 37). Rea startete 2010 die dazugehörige „Still So Far to Go Tour“ durch Europa mit 42 Stationen. In der Schweiz gab er ein Konzert, in Deutschland absolvierte er 13 Konzerte.


Im September 2011 wurde sein dreiundzwanzigstes Musikprojekt Santo Spirito Blues-Box-Set veröffentlicht, bestehend aus zwei DVDs mit den Feature-Filmen „Bull Fighting“ (59 Min.) und „Santo Spirito“ (55 Min.), den dazugehörigen Soundtrack-CDs und dem Musikalbum „Santo Spirito Blues“. Der Musikkritiker Jon O’Brien von AllMusic bescheinigt Chris Rea, keine halbe Sachen zu machen, aber mit diesem Werk auch keine kommerziellen Absichten zu haben. Artur Schulz von laut.de findet neben authentischem Blues auch poppig-kommerzielle Aufnahmen und „Chris gelingt der Spagat zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit meist mĂŒhelos.“ Auch seine Fans nahmen diese Arbeit gut an. In den meisten europĂ€ischen LĂ€ndern schaffte das Album Top-40-Platzierungen (DE Peak 10, AT Peak 30, CH Peak 31, UK Peak 13, Nor Peak 27).


Kurz nach dieser Veröffentlichung musste sich Rea weiteren Operationen unterziehen, so dass er seine europaweite „Santo Spirito Tour“ erst am 3. Februar 2012 in Deutschland mit 13 Stationen startete und am 5. April in Großbritannien beendete. Zwei Jahre spĂ€ter fĂŒhrte Rea seine „The Last Open Road Tour 2014“ mit 32 Konzerten in verschiedenen LĂ€ndern Europas durch. In Österreich und in der Schweiz gab er jeweils ein Konzert, weitere 13 in Deutschland. Im gleichen Jahr wurden noch verschiedene Live-Alben bestimmter Konzerte dieser Tour veröffentlicht. Im Juli des gleichen Jahres trat er auch auf dem Montreux Jazz Festival auf.


Seit 2016: Schlaganfall, letzte Konzerte und Studioveröffentlichungen

2016 erlitt Chris Rea wĂ€hrend eines Pubbesuchs einen schweren kompletten linksseitigen Schlaganfall (HalbseitenlĂ€hmung), infolgedessen Gleichgewichtsstörungen zurĂŒckblieben. Er benötigte einige Zeit und viel Zuspruch anderer, so Rea, wieder Gitarre zu spielen. Rea gab das Rauchen auf und erholte sich soweit, dass er sein bisher letztes Musikprojekt Road Songs for Lovers umsetzen konnte. Er veröffentlichte das Album am 29. September 2017. Auch fĂŒr dieses Werk gab es viele positive Kritiken und viele Top-20-Chart-Platzierungen in Europa (UK Peak11, D Peak19, AT Peak22, CH Peak 18).


Das Album wurde durch eine begleitende Tour mit geplanten 37 Konzerten promotet. Diese Tournee stand er nur mit tĂ€glicher mehrstĂŒndiger therapeutischer Begleitung durch. Sein letztes Konzert, das 35., gab er am 9. Dezember 2017 im New Oxford Theatre; wĂ€hrend des Auftrittes brach er zusammen. Die letzten beiden geplanten Konzerte wurden daraufhin abgesagt.


Am 18. Oktober 2019 veröffentlichte Chris Rea One Fine Day als 25. Studioalbum. Die Auflage ist auf 1000 Einheiten als CD und Vinyl-Bundle limitiert, ansonsten nur als Download zu haben. Es handelte sich um bereits 1980 von ihm in den Chipping Norton Recording Studios produzierte Songs, die er nun als Album zusammenfasste. Sechs Titel wurden bereits in anderen Versionen in den 80er Jahren veröffentlicht, wie der Song „Let Me Be The One“ als Single-B-Seite von „Loving You“ (1982), oder „Sierra Sierra“ (1983) als B-Seite von „Let it Loose“ (1983). Paul Whimpenny vom Velvet Thunder befand, dass die sechs bereits bekannten Songs als jetzt veröffentlichte Originale viel besser seien.


Chris Rea und Friends

Chris Rea war auf Grund seiner virtuosen Gitarrentechnik, seiner besonderen Stimme und als Komponist ein gefragter Gastmusiker bei vielen KĂŒnstlern. Eine langjĂ€hrige musikalische Zusammenarbeit verband ihn mit dem Rolling-Stones-Bassisten Bill Wyman. Bereits 1982 war er als Gitarrist auf dem Solo-Album Bill Wyman im Song „Visions“ zu hören. Auf Wymans Multi-Artist-Album Willie and the Poor Boys (1985) ĂŒbernahm Rea den Gesang und spielte Gitarre auf „Baby Please Don’t Go“. Mehrmals half er als Gitarrist bei Bill Wyman’s Rhythm Kings aus und ist in folgenden Songs vertreten: „Every Sixty Seconds“ (1998), „Gambler’s Lament“ (2000), „Trust in Me“ (2001), und „Rollin’ & Stumblin’“ (2001). Paul Rodgers coverte Reas Song „Stone“ fĂŒr sein Musikprojekt The Law (1991). Rea teilte sich bei diesem Titel die Gitarrenarbeit mit David Gilmour. Weitere Alben und Songs, auf denen Chris Rea als SĂ€nger, Komponist oder Gitarrist zu hören ist, sind (Auswahl): David Knopfler – „A Clear Day (St. Switsun’s Day)“ (1989), „When Will the Crying Stop“, „Easy Street“, „Sometimes There Are No Words“ (2004); Snowy White – „Highway to the Sun“ (1994); Patricia Kaas – „Ceux Qui N’ont Rien“, „Out of the Rain“ (1993); John Mayall – „Early in the Morning“ (2001); Vargas Blues Band – „Do You Believe in Love?“ (1994) und auf Sir Elton John – Duets-Album von 1993 im Song „If You Were Me“.


Gitarrenspiel und Songwriting

Chris Rea gilt als sehr versierter Gitarrist mit Vorliebe fĂŒr das Slide-Spiel. Er nutzt dafĂŒr einen Glaskörper am vierten Finger, um einen warmen und weichen Sound zu erzeugen. Das Online-Magazin Happy Bluesman zĂ€hlt ihn zu den bedeutendsten Slide-Gitarristen ĂŒber alle Generationen hinweg.


Überwiegend stimme er seine Gitarren fĂŒr das Slide-Spiel in Open E und gelegentlich in Open B, so Rea in einem Interview. Er setze ein paar verschiedene Fender-VerstĂ€rker und nur wenige Gitarreneffekte ein. Das Tremolo sei mit einem StĂŒck Holz geblockt, um ein versehentliches Pressen zu verhindern.


Chris Rea pickt die Saiten beim Slide-Spiel grundsĂ€tzlich mit den Fingern und nutzt erst im Solo-Teil ein Plektrum. Seine Slide-Soli spielt er manchmal, wie im Song „Road to Hell Pt.2“, zweistimmig, wobei die Töne zum Teil oberhalb des 22. Bundes liegen. Dabei setzt er immer wieder ein Bending ein.


Seine bevorzugte E-Gitarre ist seit Beginn seiner Karriere eine 1962 Fender Stratocaster, die er „Pinkey“ nenne. Er spiele auch weitere Fender Stratocaster. Auf Grund ihres klaren Sounds wurde er gelegentlich mit Dire Straits verglichen. FĂŒr Studioaufnahmen und Live-Konzerte bespielt Rea eine Reihe weiterer E- und Akustik-Gitarren sowie Dobros (Resonatorgitarren). Er singe alle seine Lieder in B, was fĂŒr Saxophonisten oft eine Herausforderung sei. Als Singer-Songwriter schreibe er „die ganze Zeit an Songs“. Dabei beachte er sein Umfeld, um schließlich seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. „KreativitĂ€t ist fĂŒr mich ein Zustand und kein Talent.“ Seine besten Ideen bekomme er im Auto und unter der Dusche („I’m in the car or the shower, which is where you always get your best ideas“), so Rea in einem Interview mit Olaf Neuman von ClassikRock (2016). Thematisch setzte er sich mit Alltagsthemen, seiner Vorliebe fĂŒr Autos, der Blues-Musik, aber auch mit sozialpolitischen Themen auseinander. Auf beiden Alben „Road to Hell, 1989“ & „Road to Hell: Part 2, 1999“ beschreibt er z. B. die zunehmende Verrohung und das Auseinanderfallen von Gesellschaften und den Einfluss der Medien darauf. WĂ€hrend „Road Songs for Lovers“ (2017) Beziehungen von Liebespaaren im Auto beschreibt.


Filmografie

Einer seiner KindheitstrĂ€ume sei das Filmemachen gewesen und als Filmkomponist zu arbeiten. Er komponierte das Titellied fĂŒr den deutschen Film Auf immer und ewig (Buschmann, D, 1986), der auch auf dem Album On The Beach enthalten ist. FĂŒr das preisgekrönte britische Comedy-Film-Drama Soft Top, Hard Shoulder (Schwartz, GB, 1992) schrieb er den gleichnamigen Titelsong, sowie die Soundtracks zu seinen Filmen (z. B. La Passione, 1996). FĂŒr den deutschen Krimi BlutsbrĂŒder (Gies, 1997) komponierte und spielte er die Musik. Viele seiner Songs wurden außerdem in Filmklassikern verwendet, wie z. B. „Looking for the Summer“ in Basic Instinct (Verhoeven, USA, F, 1992) oder „Road to Hell Pt. 2“ in Der Schattenmann (Wedel, D, 1995).


Er trat auch als einer der Hauptdarsteller in der schwarzen Komödie Parting Shots (Winner, GB, 1999) neben Diana Rigg, John Cleese, Oliver Reed und Bob Hoskins auf.


Seine letzte Filmarbeit war die Produktion der zwei Dokumentarfilme Santo Spirito ĂŒber die Basilika Santo Spirito in Florenz und Bull Fighting ĂŒber den Matador JuliĂĄn LĂłpez Escobar. Beide Filme waren Teile des Filmmusikprojektes „Santo Spirito Blues“ (GB, I, E, 2011).


Privatleben

Rea ist mit Joan Lesley verheiratet. Sie waren schon als Teenager ein Paar und haben zwei Töchter (Josephine, * 1983, und Julia Christina, *1989). Er beschrieb sich selbst als Familienmensch und ordnete manche Karriereentscheidungen der Familie unter. Dazu gehörte auch der Verzicht auf Tourneen durch die USA. Einmal wĂ€ren hĂ€ufige Trennungen von seiner Familie die Folge gewesen und seine Kinder hĂ€tten unter diesen UmstĂ€nden kein geregeltes Leben gehabt. Chris Rea widmete die Songs „Stainsby Girls“ (1985), „Josephine“ (1985) und „Julia“ (1993) seiner Frau und seinen Töchtern. Er lebt mit seiner Familie in Berkshire.



Chris Rea im Lotus 6 beim Goodwood Revival 2009

Neben der Musik widmet er sich der Malerei und ist leidenschaftlicher Fan von historischen Rennen und Rennwagen. Er besitzt eine Reihe von Oldtimern, darunter einen 1964 Lotus Elan 26R und einen Caterham Seven, der auch auf dem Cover seines Albums „Auberge“ (1991) zu sehen ist.


Chris Rea bezeichnet sich bewusst nicht als Rockstar und lehnt ein solches Verhalten und Leben ab. „Die (Rockstars) sorgen sich um ihre Frisur. Die lassen stĂ€ndig etwas mit ihrem Gesicht machen“, so Rea. „Wie du aussiehst und wie du klingst, ist alles. Es ist narzisstisch. Das bin ich nicht.“


Diskografie

→ Hauptartikel: Chris Rea/Diskografie

Studioalben


Weitere Informationen Jahr, Titel ...

Auszeichnungen und Ehrungen


Autogramm, HandabdrĂŒcke und eine Zeichnung von Rea auf dem „Munich Olympic Walk of Stars“

1994