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Max Liebermann
1847 Berlin - 1935 Berlin
deutscher Maler (Impressionismus)

Simson und Delila, um 1902/1910
originale Kreidezeichnung auf Papier, 14.5 x 22.9 cm
Provenienz:
Langjähriger Privatbesitz

Expertise:

mit handschriftlicher Foto-Expertise von Prof. Dr. Imiela vom 4. Juli 1995:

"Die umseitige Photographie zeigt eine Zeichnung "Simson und Delila"
Kreide 14.5 x 22.9 cm unsigniert. Auf der Rückseite eines Bogens mit dem Briefkopf Grand Hotel Zandvoort, die ich im Original gesehen habe.
Es handelt sich, wie ich meine, um eine eigenhändige Arbeit von Max Liebermann (1847-1935). Die Zeichnung gehört in den Zusammenhang der Beschäftigung Liebermanns mit dem alttestamentlichen Thema, das ihn erstmals 1902 interessiert hatte. Bald nach Entstehung der ersten Fassung begann er mit den Vorarbeiten für eine zweite, deren Fertigstellung sich schließlich bis 1909 hinzog. Die vorliegende Variante zeigt die von hinten in das Zelt eindringenden Philister.
Mainz, den 7. März 1996 Profess. Dr. Hans-Jürgen Imiela
"

Max Liebermann beschäftigte sich zwischen 1901 und 1910 mit der alttestamentlichen Geschichte von Samson/Simson und Dalila/Delilah. In diesem Zusammenhang entstanden die ersten Frauenakte überhaupt, die Liebermann als Maler schuf. Eine erste Fassung entstand 1902 (Gemälde heute im Städel Frankfurt) und zeigt die nackte Delilah mit triumphierend hochgereckter Hand, in der sie eine abgeschnittene Haarlocke Simsons hält. Da Liebermann mit dieser Bildlösung nicht zufrieden war, entwarf er in den folgenden Jahren eine Reihe von Studien auf der Suche nach der überzeugenden Komposition. Für den Kopf der Delilah soll unter anderem Tilla Durieux Modell gesessen haben, die mit einem Kollegen Liebermanns in der Berliner Sezession, dem Maler Eugen Spiro, verheiratet war. Der schlafende Simson in der vorliegenden Kreidezeichnung erinnert noch an die erste Fassung des Gemäldes, während die nach rechts gewandte, halb knieende Figur und die im rechten Hintergrund durch den Zelteingang eindringenden Philister bereits auf die zweite Fassung von 1909/1910 (Gemälde heute im Städtischen Museum Gelsenkirchen) hinweisen.

Literatur zu den Gemälden Simson und Delilah: Matthias Eberle: Max Liebermann (1847-1935). Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Band II 1900-1935, München 1996, S. 579 ff.und S.782 f

Informationen zum Künstler Max Liebermann:

Museen mit Werken Max Liebermanns (Auswahl):
- Liebermann-Villa, Berlin-Wannsee
- Jüdisches Museum, Berlin
- Stiftung Stadtmuseum Berlin
- Nationalgalerie Berlin
- Kunstammlungen, Chemnitz
- Kunstmuseum Düsseldorf
- Kunsthalle Hamburg
- Museum Kunst der Westküste, Föhr
- Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover
- Israel Museum, Jerusalem
- Deutsches Literaturarchiv Marbach am Necker
- Neue Pinakothek, München
- Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloß Gottorf, Schleswig
- Museum Österreichische Galerie, Wien
- Museum Kunsthaus Zürich

Literatur:
- Matthias Eberle: Liebermann. Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, 2 Bände, München 1995
- Bernd Küster: Max Liebermann. Ein Malerleben, Hamburg 1988
- Nicole Bröhan: Max LIebermann, 2002
- Chana Schütz: Max Liebermann. Impressionistischer Maler. Gründer der Berliner Secession, Berlin 2010

Max Liebermann studierte an der Kunstschule in Weimar, entscheidende Impulse für die erste Werkphase erhielt er auf einer Reise nach Düsseldorf und durch die Niederlande. Sein sechsjähriger Aufenthalt in Paris von 1872 bis 1878 brachte ihm den Impressionismus nahe, dessen wichtigster und frühester Vertreter er in Deutschland werden sollte. Nach einem Aufenthalt in München von 1878 bis 1884, der durch regelmäßige Reisen nach Holland unterbrochen wurde, ekhrte er 1884 nach Berlin zurück. Sein Ruf als Künstler hatte sich gefestigt, so dass er Bildnisaufträge erhielt und Gesellschaftsdarstellungen schuf. Daneben entstanden die Landschaftsbilder im impressionistischen Stil. Als Mitbegründer der Künstlergruppe "Vereinigung der XI", aus der später die "Berliner Sezession" hervorgehen sollte, wirkte er entscheidend an der Durchsetzung der modernen Kunst in Deutschland mit. Ab 1910 entstanden in seinem Haus am Wannsee die bekannten Bilder seines Gartens, daneben erweiterte er sein Repertoire durch Reisen nach Italien und Holland. Gemeinsam mit Ernst Barlach, Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Max Pechstein und Max Slevogt trat er 1911 aus der Berliner Sezession aus und wandte sich der "Freien Sezession" zu. Sein künstlerisches Lebenswerk wurde durch die Präsidentschaft der Berliner Akademie der Bildenden Künste (1920-1933), den Orden Pour le mérite 1923 und die Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin 1927 gewürdigt. Als jüdischer Künstler nach 1933 von den Nationalsozialisten diffamiert, zog sich Max Liebermann aus der Öffentlichkeit zurück. Er starb im Februar 1935 in Berlin.


Blatt unter breitem säurefreiem Passepartout mit vergoldeter Innenkante aufgelegt.

 

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MAX LIEBERMANN


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