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Rudolf Wilke
1873 Braunschweig - 1908 Braunschweig

"Mappe I: 12 Kunstdrucke aus der Jugend"
Zwölf teils farbige Kunstdrucke nach Zeichnungen Wilkes,
in der "Jugend" erstveröffentlicht
Mappe herausgegeben vom Verlag der "Jugend" München
unterschiedliche Formate, von ca. 22 x 27.9 cm bis ca. 27 x 41 cm (Blattgrößen)
einzeln montiert auf dünnen Karton, 42.5 x 30 cm
originale Kartonmappe mit Kordelbindung, 43 x 30.7 cm

vollständige Ausgabe mit Vorsatz / Inhaltsverzeichnis mit den Titeln:1. Illustriertes Sprichwort 2. Silentium - Wir präparieren den Cantus 3. O weh, der Herr Rektor 4. Die Jury einer Mastviehausstellung 5. Haute Finance 6. Hoppegarten 7. Elsässische Franzosen 8. Ein Vergnügungssüchtiger 9. Vollblut 10. Fraktion Schulze 11. Drei gegen Einen 12. Erst das Roastbeef, dann das Toastbeef
(Abbildungen siehe unten)

Nach dem Studium in München und an der berühmten Akademie Julian in Paris lebte Rudolf Wilke in München, wo er mit dem Jugendstil-Möbel-Entwerfer und -Künstler Bruno Paul eine Ateliergemeinschaft bildete. Seit 1896 war er einer der Stamm-Zeichner der "Jugend", seit 1899 regelmäßiger und wichtiger Mitarbeiter des berühmten Satire-Blattes "Simplicissimus".
Dank seiner zeichnerischen Brillanz, der stilistischen Vielfalt und des treffsicheren Witzes seiner Karikaturen gilt er als einer der bedeutendsten Zeichner des deutschen Jugendstils.
Museen mit Werken Wilkes: Städtische Museen Braunschweig, Kestner-Museum Hannover, Pinaktothek der Moderne München.

Die Zeitschrift "Jugend", in München gegründet, gab dank ihrer stilbildenden modernen Gestaltung der Bewegung des "Jugendstils" ihren Namen. Jahrelang wetteiferten die besten Zeichner und Entwerfer um das Renommée, für die "Jugend" arbeiten zu dürfen. Die populärsten Bilder- und Zeichnungsreprdoduktionen, die in den laufenden "Jugend"-Jahrgängen erstmals veröffentlicht worden waren, veröffentlichte der "Jugend"-Verleger Georg Hirth in Sonder-Ausgaben, die einzelnen Künstlern gewidmet waren. Im Gegensatz zu den Zeitungsveröffentlichungen haben diese Kunstdrucke keine Mittelfalze und sind auf hochwertigen Kunstdruckpapier gedruckt. Die Auflage dürfte aufgrund des damaligen gehobenen Verkaufspreises von 75 Reichsmark (entspricht heute etwa 400 Euro) nicht sehr groß gewesen sein. Das Erscheinungsjahr, in der Mappe nicht angegeben, ist zwischen 1897 und 1898 anzusetzen.

Technisch aufwendige und dem Original getreue, detailreiche Drucke. Drucke so gut wie druckfrisch farbsatt erhalten, dank der Montur und Verwahrung in Mappe keine Gebrauchsspuren oder lichtbedingte Veränderungen. Kartonmappe altersbedingt gut erhalten, rückseitig am unteren Rand zwei Wasserflecken.