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Lothar Malskat
1913 Königsberg - 1988 Lübeck

Sonnenuntergang über dem Watt (Nordsee-Strand)
Originales Aquarell auf Papier, 20.5 x 27.5 cm
links unten datiert

Blatt auf weißes Unterlagepapier aufgelegt. In brauner Leiste gerahmt.
Der abgebildete Rahmen ist nicht Bestandteil des Angebots, wird aber Kauf mitgegeben.

Lothar Malskat studierte an der Kunstakademie Königsberg und setzte seine Ausbildung als Assistent von Professor Ernst Fey fort, der ihn bei Kirchen-Restaurierungen in Schlesien beschäftigte. Zusammen mit Fey und dessen Sohn Dietrich sollte er 1937 die frühgotischen Wandmalereien des Schleswiger Doms restaurieren, die unter einer historistischen Übermalung verschwunden waren. Da die originalen Wandmalereien bis auf wenige Spuren durch die Übermalung zerstört worden waren, schuf Malskat sie neu. Fachleute hielten Malskats Arbeit für die originalen Fresken des Mittelalters. Elf Jahre später wurde ein zweites Werk Malskats, die angeblich neu entdeckten Wandmalereien des Mittelalters in der Lübecker Marienkirche, von Kunsthistorikern als Spitzenleistung der mittelalterlichen Malerei gefeiert. Malskat selbst enthüllte 1952 in einer Selbstanzeige, die Fresken selbst gemalt zu haben, und wurde 1955 deswegen zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Freilassung 1957 war er als Maler unter eigenem Namen tätig, vertreten von der Hannoveraner Galerie Koch, und bildete Schüler aus. Die internationalen Ausstellungen seiner eigenen Bilder fanden regen Zuspruch, wie ein Kritiker der „Zeit“ 1958 notierte, der von der „Meisterschaft der Maltechnik“ und der „ausgewogenen Komposition der Farben“ sprach (Die Zeit, 31.10.1958). Vergessen ist inzwischen die moralinsaure Entrüstung und die Ressentiments, mit der die Kunstwissenschaft vor allem die Blamage vergessen machen wollte, der historischen Camouflage Malskats aufgesessen zu sein: Die Faszinationskraft einer Erscheinung wie Lothar Malskat, der mit fremder Zunge ebenso überzeugend wie mit eigener sprechen konnte, hat sich für die postmoderne Kunst mit ihrer Skepsis gegenüber dem Originalitätsanspruch wohl eher noch verstärkt.Der Ostpreuße mit der genialen Adaptionsgabe ist inzwischen in Literatur und Film eingegangen: Sein Leben wurde u.a. schon 1966 verfilmt und in „Die Rättin“, dem epischen Roman des Nobelpreisträgers Günther Grass von 1986 beschäftigt sich der Blechtrommler Oskar Matzerath ausführlich mit der Idee, das Leben Lothar Malskats zu verfilmen.

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