Kinder und
Jugendliche wachsen heute im Medienverbund auf. Im Umgang mit den Medien
unterscheiden sich die Geschlechter. Während z.B. das Lesen fiktionaler
Literatur bei Mädchen einen höheren Stellenwert hat als bei Jungen,
benutzen Jungen häufiger einen Computer als Mädchen. Bei männlichen
Jugendlichen dominiert am Computer die Nutzung von PC-Spielen, deren
Inhalt nicht selten als jugendgefährdend einzustufen ist. Solche und
andere Unterschiede werden auf der Basis aktueller Forschungen zur
Mediensozialisation aufgezeigt und reflektiert. Doch was heißt überhaupt
‚Medienkompetenz’ und wie könnte eine geschlechtergerechte Förderung
von Medienkompetenz in der Schule aussehen? Zahlreiche Praxisbeispiele
zeigen Konsequenzen im Hinblick auf schulisches Lernen auf und geben
eine Fülle von Anregungen für die Grundschule, die Sekundarstufe I und
die Oberstufe. Den Herausgeberinnen ist mit der Auswahl der Beiträge ein
sehr differenzierter Sammelband gelungen, der verschiedene Aspekte der
geschlechtsspezifischen Mediensozialisation vorstellt und aktuelle
Forschungsergebnisse reflektiert. Die verschiedenen Beispiele zur
genderorientierten Unterrichtsgestaltung bieten umfangreiche Anregungen
für Lehrer der Grundschulem der Sekundarstufe I und der Oberstufe.
Gerade auch für Studierende ein empfehlenswerter Einstieg in die
Forschungsdiskussion. JuLit 1/07