Frankenstein, Wolfgang (1918 Berlin - 2010 Berlin)  

„Stilleben mit indischem Dolch“   

 

Mischtechnik auf Hartfaser, verso signiert, 1969, Maße: 50x60 cm, WV-Nr. 267 (Claußnitzer - dort mit Abbildung), verso betitelt, datiert: 1971 und Widmung, Rahmen, Provenienz: ehemals Besitz Prof. Gärtner 

 

Von 1926 bis 1929 erhielt Wolfgang Frankenstein Zeichenunterricht bei Paul Kuhfuss, von 1933 bis 1937 war er Schüler von Max Kaus an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg. Unterbrochen von einem zwischenzeitlichen Studienverbot und Kriegsdienst, konnte er das Studium von 1941 bis 1943 an der Kunsthochschule Charlottenburg fortsetzen. 1953 siedelte er in die DDR über. Von 1952 bis 1954 war er Meisterschüler bei Heinrich Ehmsen an der Akademie der Künste. 1962 erfolgte die Berufung als Professor für Theorie und Praxis in der bildenden Kunst an die Universität Greifswald. In dieser Zeit schuf er auch das 22 Meter lange Wandbild zum Thema „Studenten in der sozialistischen Gesellschaft“(1972 – 1976), welches sich im Foyer der Mensa befindet. Von 1968 bis 1983 war er Professor und Leiter des Bereichs Kunsterziehung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Als Lehrerpersönlichkeit prägte er Generationen angehender Künstler. Sein malerisches Werk umfasst über 800 Arbeiten, von denen sich viele im Besitz deutscher und internationaler Museen befinden, darunter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Berliner Nationalgalerie, der Sammlung Ludwig oder dem Kunstmuseum Ahrenshoop. - Weisen in den 1940er Jahren frei erfundene, ungegenständliche Formen mit phantastischen Assoziationen Wolfgang  Frankenstein als Vertreter einer abstrakten und surrealistischen Malerei aus, wandelt sich die künstlerische Gestaltungsweise in den 1960er/1970er Jahren dahingehend, dass der Künstler nunmehr bestrebt ist, die Ausdruckskraft der Farben voll zu nutzen. Dazu bedient er sich eines Gemisches aus Tempera- und Harzölfarben, die mit dem Spachtel auf Hartfaserplatten aufgetragen werden. Durch Zwischenfirnisse und einen emailleartigen Schlußfirnis werden die ursprünglich deckenden Farben bis zu einem gewissen Grade durchscheinend und durchdringen sich.