Litho Friedrichsruh

1895 echt gelaufen nach Wien


Friedrichsruh ist ein Ortsteil der Gemeinde Aumühle, Kreis Herzogtum Lauenburg, in Schleswig-Holstein, östlich von Hamburg.


------------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------------

Friedrichsruh und die Familie von Bismarck

Als Anerkennung für den Sieg über Frankreich und zum Dank für die Reichsgründung 1871 schenkte Kaiser Wilhelm I. seinem Kanzler Otto von Bismarck als Dotation den lauenburgischen Sachsenwald aus seinem Besitz als Herzog von Lauenburg (1890 erhielt Bismarck von Wilhelm II. auch diesen Titel, von dem er aber keinen Gebrauch machte). Der Reichskanzler, der bis dahin privat seine Güter in Schönhausen und Varzin bewohnt und bewirtschaftet hatte, ließ eine unmittelbar an der Eisenbahnstrecke Hamburg–Berlin gelegene Gaststätte im Sachsenwald, die aus einem einstigen Jagdhaus der Grafen zur Lippe-Biesterfeld hervorgegangen war, zum Herrenhaus ausbauen. Noch heute wohnen seine Nachkommen hier. Die Schwarze Au ist in Friedrichsruh zum Schlossteich aufgestaut.

Otto Fürst von Bismarck und seine Frau Johanna fanden ihre letzte Ruhe in einem etwas oberhalb des Schlosses gelegenen Bismarck-Mausoleum im neuromanischen Stil, das dem des Theoderich in Ravenna nachempfunden sein soll.[1] Es wurde 1899 von dem Architekten Ferdinand Schorbach erbaut.

Unweit des Mausoleums wurde ein Ehrenmal für die gefallenen Marinesoldaten des am 27. Mai 1941 bei dem Unternehmen Rheinübung durch die Royal Navy versenkten Schlachtschiffs Bismarck angelegt. Der 2,40 m hohe Findling trägt ein Eisernes Kreuz, versehen mit dem eichenumkränzten Familienwappen des Hauses Bismarck, das auch das Schiffswappen der Bismarck war. Auf dem davorliegenden Anker steht auf einer Platte der Text „2371 Mann blieben mit ihrem Schiff auf See“[2].

Das alte Empfangsgebäude des Bahnhofs Friedrichsruh ist heute Sitz der bundesunmittelbaren Otto-von-Bismarck-Stiftung und beherbergt dort neben einer öffentlich zugänglichen Bibliothek sowie Seminar- und Arbeitsräumen als Kernstück eine Dauerausstellung zum Thema „Otto von Bismarck und seine Zeit“; das Bismarck-Museum Friedrichsruh mit Leihgaben der Familie v. Bismarck findet sich gegenüber dem Schloss. Sehenswert ist auch der Garten der Schmetterlinge, ein Schmetterlingszoo mit vielen exotischen Exemplaren, den die Familie Bismarck 1988 in einem Teil des Schlossparks eingerichtet hat.