Leon Fleisher, 1928 in San Francisco als Sohn eines aus Russland eingewanderten Vaters und einer polnischen Mutter geboren, war eine der größten Hoffnungen des amerikanischen Konzertlebens. Von seinen Schubert-Aufnahmen und Brahms Händel-Variationen waren die Kritiker außerordentlich beeindruckt, und die Zusammenarbeit mit George Szell und dessen Cleveland Orchestra brachte Preise und Bestseller. Fleishers Höhenflug versetzt selbst die an Superlative gewöhnten USA in Begeisterung. Doch der Pianist zahlte für den Sturmlauf dieser Karriere einen hohen Preis: Eine allmählich zunehmende Lähmung der rechten Hand zwang ihn zur Aufgabe seiner Konzerttätigkeit. Als Dirigent, Hochschullehrer und Spezialist von Klaviermusik für die linke Hand kämpfte Fleischer sich zurück und trat nach einem chirurgischen Eingriff seit 1982 gelegentlich erneut vor sein Konzertpublikum. Die Zahl der Aufnahmen aus den wenigen Jahren der frühen Triumphe ist verständlicherweise nicht sehr groß. Umso wertvoller ist die Begegnung mit diesem Ausnahme-Pianisten auf den 10 CDs dieser Kollektion.