Das 'Ritterwesen' ist eine der erfreulichsten Erscheinungen der
Weltgeschichte: Die Ritter 'der Tugend', die 'Verfechter der Wahrheit',
ihr Heldenmut, ihre brüderliche und oft internationale Gemeinschaft,
gehören für viele Völker zur Geschichte. Schade, dass gerade beim
Ritterwesen 'Roman' und 'Geschichte' oft so sehr ineinanderfließen.
Schuld sind die Schreiber der 'historischen Romane', die Phantasie und
Geschichte vermischen und sich dabei schwer an der 'Wahrheit'
versündigen. Mit dem Lauf der Zeit, ist die Vermischung kaum wieder zu
entwirren: Wahrheit wird zu Geschichte, Geschichte zur Legende und
Glorie, Legende zum Märchen und das Märchen zum flüchtigen Traum. All
dies wieder zu entwirren und den Nebel etwas zu lichten hat sich der
Autor, Karl Julius Weber, in diesem Buch zur Aufgabe gemacht. Die
'Ritter der Kreuzzüge' sind die 'höchste Poesie' des Ritterwesens, und
das Rittertum war die 'Polizei der Adelswelt'. Der sonderbare deutsche
Ritterstaat an den Ufern der Ostsee hat großes Interesse geweckt, denn
er war der aufgeklärteste und modernste Staat des Mittelalters. Er war
die eigentliche Wiege Preußens, und ein lichter Punkt in der Finsternis
der Zeiten. Kaufleute aus Bremen und Lübeck hatten um 1190 eine
Spitalbrüderschaft gegründet, die Pilger und Kreuzfahrer medizinisch
versorgte. Im Jahr 1198 wurde daraus der Deutsche Ritterorden, der
deutsche Christen, die zu den heiligen Stätten pilgerten, schützen
sollte. Die 'Deutschen Ordensritter' müssen zunächst 'Deutsche'
ansprechen, und ihre Geschichte verdient in der Tat bekannter zu werden,
daher ist auch der dritte und letzte Teil dieses Werks vorzugsweise
ihnen gewidmet. Aber auch die Waffentaten der 'Johanniter' erregen
unsere Teilnahme. Diese waren lange die Vormauer Europas gegen die
wilden Türken! Und wessen Herz könnte ungerührt bleiben bei dem
schrecklichen Ende der 'Templer', bei dem scheußlichsten Justizmord, den
die Geschichte kennt? Es scheint, als ob unsere heutige Zeit sich
wieder nach Rittern sehnt. Mittelaltermärkte und Mittelalterfeste werden
wieder - oft in der Nähe von Burgen und Schlössern - abgehalten. Da
gibt es Gaukler, Spielleute, Schwertkampfvorführungen, Ritterturniere
und weiterhin 'allerley Kurzweyl', und selbst die Damen lassen sich
wieder 'den Hof machen'. Und wer all dies nicht im persönlichen Kontakt
mit den Menschen erleben möchte, der kann sich immer noch an seinen
Computer setzen, einen 'virtuellen Charakter erstellen' und in
wunderschönen und betörenden virtuellen Welten mit dem Schwert in der
Hand, für Recht und Freiheit kämpfen - heldisch und rein oder
abgrundtief böse - und die Welt entweder retten oder sie in den
Untergang führen.
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Buch in deutsch , ca. 264 Seiten ! 1. Auflage vom Bohmeier Verlag Leipzig 2008 - Buch war Neu hat aber geringe Lagerspuren !
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