Fernrohr-vergrösserung : 24 X

Objekfivöffnung: 36 mm

Ablese¬ genauigkeit des Kreises: 1 ' 1 '

Libellenablesung durch: Prismen und Lupe

Mittlere Einspiel- genauigkert der Libelle: ±0.7 Sek


Unser Fabrikationsprogramm von Nivellierinstrumenten weist drei Typen auf, sie werden rein serienmässig hergestellt. Sie wurden auf Grund von mehr als hundert Jahren Erfahrung im geodätischen Instrumentenbau konstruiert und mit den neuesten Errungenschaften der modernen Technik ausgerüstet. So sind neue Instrumente entstanden, die bei kleinstem Gewicht und kleinsten Dimensionen ein jedes in seinem Anwendungsgebiet ein Maximum an Präzision und Wirt¬ schaftlichkeit der Vermessungsarbeiten erlauben. Es handelt sich um ein kleines, robustes, doch sehr leistungsfähiges Nivellier für den Bauplatz und um zwei Nivelliere höherer Präzision für den Ingenieur und Geometer.
Das kleine Baunivellier NK 1 ist für den Bauplatz bestimmt, es eignet sich für technische Nivellements und tachymetrische Geländeaufnahmen im flachen Lande. Sein Hauptverwendungsgebiet sind die sogen. Flächennivellements, d. h. von einem Stationspunkt aus sollen rasch nach allen Richtungen hin ge¬ naue horizontale Visuren gemacht werden können. Zu diesem Zweck muss die vertikale Drehachse des Instrumentes schnell und genau senkrecht gestellt werden können. Dies geschieht am zweckmässigsten mit der Fernrohrlibelle; eine Dosenlibelle kommt nicht in Frage, da sie viel zu wenig genau ist. Um nun rasch und bequem mit der Fernrohrlibelle horizontieren zu können, muss sie gut sichtbar sein, d. h. sie muss offen sein. Eine Libelle mit Koinzidenzpris¬ menablesung weist nun diese Übersichtlichkeit der Libelle nicht auf, weshalb sie für ein Baunivellier nur eine Belastung bedeutet und das Instrument unnötig verteuern würde. Mit einem solchen Instrument könnte man weder Flächen- noch Längennivellements auf die zweckmässigste Art ausführen, da sie zu um¬ ständlich und mit zuviel Zeitaufwand gemacht werden müssten. Der Faktor Zeit spielt aber neben dem Faktor Genauigkeit beim Nivellieren die ausschlag¬ gebende Rolle. Wir haben daher bewusst von der Anbringung von Koinzidenz¬ prismen bei unserm Baunivellier NK 1 abgesehen, um ein dem Verwendungs¬ zweck günstigstes Instrument zu billigstem Preise auf den Markt bringen zu können. Unser bisheriges Kern 0 mit Koinzidenzlibelle fabrizieren wir nicht mehr.

Bei den Ingenieur-Nivellieren NK 2 und NK 3 liegt die Sache etwas anders. Entsprechend ihrem Bestimmungszweck (Längennivellements etc.) werden ge¬ wöhnlich von einem Stationspunkt aus nur wenige Visuren (meistens deren zwei, Rück- und Vorblick) gemacht. Diese sollen aber mit grösster Genauigkeit und Schnelligkeit ausgeführt werden können. Eine absolut lotrechte Drehachse des Instrumentes ist nicht nötig, hier genügt die Senkrechtstellung des Nivel¬ lierinstrumentes mit einer guten Dosenlibelle, während die Feineinwägung des Fernrohres nach einer mit dem Fernrohr fest verbundenen Röhrenlibelle durch eine besondere mechanische Kippbewegung bewerkstelligt wird. Diese Kipp¬ bewegung wird durch die Feinkippschraube betätigt, mit deren Hille man die Fernrohrlibelle zum Einspielen bringt. Um die Einstellgenauigkeit der Libelle wesentlich zu erhöhen, sind diese Ingenieur-Nivelliere mit Koinzidenzprismen ausgerüstet. Durch diese Prismen wird von den beiden Blasenenden je ein halbes Blasenbild parallaxfrei so zusammengespiegelt, dass sie bei einspielen¬ der Libelle einen Halbkreis bilden.

Die beiden Blasenbilder werden durch das Kippen des Fernrohres um gleich¬ grosse Beträge, aber in entgegengesetzter Richtung bewegt, der Abstand dieser beiden Halbbilder zeigt daher den doppelten Libellenausschlag an. Durch eine ca. zweifache Vergrösserung der Ablesung wird die Einstellgenauigkeit der Libelle noch erhöht. Die Übersetzung der Kippbewegung ist der Libellen¬ empfindlichkeit angepasst. Versuche haben ergeben, dass der mittlere Einstell¬ fehler einer derarfiqen Koinzidenzlibelle ca. '^40 der Libellenangabe beträgf. Bei dem grösseren der beiden Nivelliere, dem NK 3, wird ausserdem die Libelle durch das Fernrohrokular befrachtet und ist gleichzeitig mit der Latte sichtbar. (Abb. Seite 12.) Die Latte kann also mit grösster Sicherheit sofort bei einspie¬ lender Libelle abgelesen werden. Bei den Nivellierinstrumenten mit einspie¬ lender Libelle ist dies von grösster Wichtigkeit. Diese Einrichtung hat sich bei unserem grossen Präzisionsnivellierinstrument Kern III seit mehr als 10 Jahren gut bewährt. Durch die optische Ablesung der Libelle mit Lupe beim NK 2 und
durch ein besonderes Abbildungssystem beim NK 3 wird dem Auge des Be¬ obachters das Libellenbild im gleichen Akkommodationszustand wie beim Zielen mit dem Fernrohr, also entspannt, dargebracht und bringt daher bei strengem Arbeiten viel geringere Ermüdungserscheinungen mit sich.
Unser bisheriges Kern llbis hatte ein um seine Längsachse drehbares Fern¬ rohr mit weit auseinander liegenden Drehringen; es konnte daher von einem Standpunkt aus justiert werden. Es hat sich jedoch im praktischen Gebrauch gezeigt, dass diese Einrichtung fast nie gebraucht wurde, auch wenn sie vorhanden war. Da diese Fernrohrdrehung nun aber für das Instrumenf eine Belastung bedeutet, indem sie das Instrument verteuert und eine Gefahren¬ quelle für die Justiererhaltung des Instrumentes in sich birgt, haben wir uns entschlossen, bei dem neuen NK 3 auf diese Einrichfung von wenig praktischem Nutzen zu verzichten, um dafür dem wichfigen Punkt einer guten Justiererhal¬ tung des Instrumentes unsere besondere Sorgfalt zu widmen. Bei normalem Gebrauch hält die Justierung das ganze Jahr hindurch, man braucht nur in grösseren Zeitabständen eine Justierkontrolle nach der auf Seit 19 beschrie¬ benen Justiermethode vorzunehmen. Man wird sich dann leicht ein Bild über die Zuverlässigkeit des Instrumentes machen können. Bei unsern Nivellier¬ instrumenten ist die Lagerung der Fernrohrlibelle so ausgebildet worden, dass äussere Einflüsse auf die Jusfierung keine Einwirkung haben können. Die Lager¬ stellen der Libelle bilden mit dem Fernrohrkörper einen einzigen Gusskörper, die Röhrenlibelle selber ist nicht mit zusätzlichem Gewicht der Ablesespiegel oder Prismen belastet, da diese ebenfalls am Fernrohrkörper montiert sind, die Libelle selbst ist weitgehend gegen Bestrahlung geschützt. Die Fernrohr¬ libellen können auch ohne das Ablesemittel wie Prismen oder Spiegel bequem von aussen beobachtet werden, bei den Koinzidenzlibellen ist dies für rasches Arbeifen von Vorteil.
Die beiden Ingenieur-Nivelliere NK 2 und NK 3 haben eine zylindrische Achse und Büchse aus hochwertigem Spezialstahl, die immer ein gleichmässiges Ar¬ beiten ohne besondere Wartung wie ölen. Reinigen, Nachstellen etc. bei jeder Temperatur gewährleisten.
Alle drei Nivellier-Instrumente können auch mit Horizontalkreis mit 360 ^ oder 400^ Teilung ausgerüstet geliefert werden.
Um die grosse Einspielgenauigkeit der Libelle und das starke Fernrohr des Nivellierinstrumentes NK 3 für Präzisions-Nivellements ausnützen zu können.

liefern wir auf Wunsch zu diesem Insfrumenf ein vor das Fernrohrobjekliv auf- sfeckbares optisches Mikrometer für V2 cm Laffenfeilung und mit Keilsfrich- plafte im Fernrohr sfaff der normalen. An der ' ■> cm-Laffe werden die '/a m, ' 0 dem und die ’ 2 cm direkt abgelesen. Da das Mikrometer eine Verschiebung der Ziellinie um 5 mm erlaubt und die Mikromefertrommel in 50 Teile geteilt ist, kann ohne weiteres die Lattenablesung auf '/20 mm genau erfolgen. (Siehe Abb. Seite 17.)
Zu dieser Ausrüstung empfehlen wir unsere Invarlatte Nr. 14.
(Siehe Seite 23.)
Sämtliche Fernrohre sind mit innerer Fokussierlinse ausgerüstet, haben mithin eine konstante Fernrohrlänge und sind gegen Eindringen von Staub und Feuch¬ tigkeit geschützt. Sie sind bei starker Vergrösserung äusserst lichtstark und von sehr kurzer Bauart. Sie sind mit aut Glas gezogenen Strichkreuzen und Distanz¬ strichen ausgerüstet; die Distanzablesungen erfolgen mit 1 :100 und C“0. Die Okulare werden durch Drehen aut das Strichkreuz schart eingestellt. NK 2 und NK 3 haben am Okular eine Dioptrieteilung.
Die Klemm-, Feinkipp- und Feinzielschrauben sind so angeordnet, dass deren Betätigung rasch und sicher nacheinander mit der gleichen Hand ausgeführt werden kann.
Die neuen leichten Holzstative haben eine sehr grosse Festigkeit. Sie werden in zwei Ausführungen geliefert, das Stativ A mit festen Beinen und das Stativ B mit verschiebbaren Beinen.
Die Zentralanzugsschraube für die Befestigung des Instrumentes aut dem Stativ ist so im Stativkopt angebracht, dass sie nicht verloren gehen kann. Aul Wunsch und gegen Extraberechnung kann zu den Stativen von NK 2 und NK 3 eine Schutzkappe aus Leichtmetall geliefert werden, die den Stativkopt gut schützt. Ebenfalls aut Wunsch und gegen einen Mehrpreis können zu NK 2 und NK 3 unsere bewährten Kipptellerstative der Doppelkreistheodolite geliefert wer¬ den. Diese erlauben ein rasches und bequemes Vorhorizontieren des Instru¬ mentes (siehe Seite 22).
Unsere Nivellierinstrumente werden gebrauchsfertig der Verpackung entnom¬ men. NK 1 hat Holzverpackung (Metall wäre für dieses Instrument zu teuer). NK 2 und NK 3 die handliche Metallverpackung. Sämtliche Verpackungen können mit dem beigegebenen Schlüssel abgeschlossen werden.