Schon in jungen Jahren zog er nach Mailand und begann als Klavierstimmer zu arbeiten. Seine nächste Tätigkeit war die eines Malers, die er stets mit seiner Arbeit als Dichter flankierte. Erst nach seinem Soziologiestudium erweiterte er seinen Horizont, der zu diesem Zeitpunkt so unterschiedliche Aktivitäten wie Okkultismus, Hypnose und alternative medizinische Wissenschaften umfasste.

Als Maler übte er seine Tätigkeit aus, indem er häufig die Richtung seiner Kunst änderte und sich verschiedener Sprachen bediente, die vom Figürlichen seiner Werke der späten 1950er Jahre, die unter anderem bei der XI. Ausgabe des Suzzara-Preises 1958 vorgestellt wurden, bis zu einer Kunst der folgenden Jahre reichten, die auf die Umarbeitung der Materie durch die Wiederverwertung von ausrangierten Gegenständen und die Verwendung von Industrieprodukten abzielte[1], um Mitte der 1960er Jahre zu einer Kunst zu gelangen, die aufgrund des Wunsches, die plastische Wirkung von geklebtem Stoff zu nutzen, der konkreten Kunst zuzurechnen ist.

In der Tat wurden seine Gemälde Mitte der 1960er Jahre dank der Verwendung von gefalteten Stoffen auf Hintergründen, die mit pastosen monochromen und bichromen Farben überladen waren, fast skulptural. Wie der Kritiker Enotrio Mastrolonardo 1963 schrieb: "In Bendinellis Werk ist also die Plastizität des Sehens von grundlegender Bedeutung, da gerade daraus jene dritte Dimension entsteht, die in der Malerei durch den optischen Effekt, das perspektivische Hell-Dunkel, und in der Bildhauerei durch den volumetrischen Raum erreicht wird"; in ihm findet sich also eine originäre Suche nach den plastischen Wirkungen der Leinwand im Gefolge der Avantgarden jener Zeit.

Später kehrt sein Werk zur Wiedergabe von mentalen Bildern zurück, die einem persönlichen abstrakten figurativen Stil entsprechen.

Intensiv war auch seine Tätigkeit als Dichter und Literaturkritiker, für die er mehrere Auszeichnungen erhielt. Zu seinen poetischen Texten gehören Momenti Sparsi, Il segno di prima, Anelli d'infinito, Poesie di un viaggio, Illusi Dei, Trascorse Voci : ricordo della Rocca di Soragna, Paesaggi Ancestrali, und Isola di me stesso.

Seine vielfältigen Interessen führten ihn auch dazu, Werke über Themen wie Akupunktur, Okkultismus usw. zu schreiben. Zu den von ihm veröffentlichten Büchern gehören: The Magic Pendulum, To Me Eyes on Hypnosis, Acupuncture, Practical Handbook of Dowsing, One Hundred Oracles for Better Living.

Er hatte eine intensive Ausstellungstätigkeit, die von 1958 bis 1987 andauerte, wobei die wichtigsten Ausstellungen und Auszeichnungen zu erwähnen sind: 1958 seine Teilnahme an der 11. Ausgabe des Suzzara-Preises mit den Werken La fonderia, Le raffinerie, 1959 sein Sieg beim Bovisa-Preis, 1962 seine Teilnahme am Sicilia Industria-Preis, 1962 seine Teilnahme an der ersten Ausgabe des Marguttiana-Preises, 1962 Teilnahme an der von der EIDAC kuratierten Ausstellung Panorama della Giovane Pittura Italiana, 1963 Teilnahme an der Internationalen Biennale der Malerei in Macerata, 1965 und 1966 Teilnahme an der Rassegna internazionale d'arte G. B. Salvi, Teilnahme 1966 an der 3. Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Mailand im Königspalast, Teilnahme an verschiedenen Ausgaben des Bice-Bugatti-Preises, wo er 1969 den ersten Preis und 1972 den Giovanni-Segantini-Preis gewann und wo er bereits bei der ersten Ausgabe 1959 anerkannt wurde, 1975 Teilnahme an der Ausstellung für figurative Kunst in Pesaro.

Im Jahr 2005 widmete ihm die Gemeinde Cologno Monzese eine Restrospektive in der Villa Besozzi Casati

"VINCENZO BENDINELLI ist wirklich eine außergewöhnliche Persönlichkeit, an die man sich aufgrund seiner zahlreichen Aktivitäten und Initiativen im kulturellen und künstlerischen Bereich erinnern sollte. Schon in jungen Jahren zog er nach Mailand, wo er zunächst als Klavierstimmer im Geschäft der Madernerin Luisa Castellini arbeitete. Er begann mit Malerei und Poesie. Später machte er seinen Abschluss in Soziologie mit einer Arbeit über Parapsychologie. Große Zeitungen berichteten über seine verschiedenen Aktivitäten. Bei den rund fünfzig nationalen und internationalen Literaturwettbewerben, an denen er teilnahm, belegte er stets einen der ersten Plätze. Im Jahr 1983 wurde er mit dem Kulturpreis des Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Von 1958 bis 1987 nahm er an zahlreichen Ausstellungen von persönlichen und kollektiven Gemälden in verschiedenen Städten Italiens und der Schweiz teil. Neben diesen bildnerischen Werken veröffentlichte er mehrere Gedichtbände und verschiedene Themen, darunter Handbücher über Hypnotismus, Radiästhesie und Akupunktur. In den etwa dreißig Jahren seines bildnerischen Schaffens führte er, wie er selbst sagte, seine Forschungen in einer totalen, wahrhaft avantgardistischen Weise vom Figürlichen zum Abstrakten, von der visuellen Kunst zur POP-Erfahrung (eine Abkürzung des englischen Begriffs popular, der als Oberbegriff für alle Ausdrucksformen der Populärkultur verwendet wird) und letztere gut vier Jahre bevor amerikanische Künstler ihre POP-Werke auf der Biennale von Venedig 1964 präsentierten."