Wenzlik Sonderheft 8: Taktik eines Kavallerie-Korps - Napoleon - Napoleonische Kriege

Format DIN A 4

28 Seiten DIN A zzgl. Umschlag

Mängelexemplar, daher preisreduziert: Minimale Lagerschäden (Kanten ausgeblichen; Heftklammern etwas angerostet).

Das Sonderheft erschien 2004 im VRZ-Verlag.

Regulärer Preis: 12 €

Ver Versand erfolgt als stabiler Großbrief.

 

Zum Inhalt:

Dieses Sonderheft beinhaltet das neu gesetzte Kapitel „Taktik eines Kavallerie-Korps von zwei Divisionen“ aus dem Werk von Carl v. Decker: „Die Taktik der drei Waffen: Infanterie, Kavallerie und Artillerie, einzeln und verbunden im Geist der neueren Kriegführung“, 2 Bände, Berlin 1833.

Carl v. Decker (1780-1844) war einer der angesehensten Militärschriftsteller der napoleonischen Epoche. Artillerist wie Napoleon, zeichnete er sich bereits in jungen Jahren im praktischen Felddienst aus. Später tat er sich besonders als Militärschriftsteller hervor, wie zahlreiche Werke belegen. Als Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule (1817-28) sowie an der Artillerie und Ingenieurschule (1817-21) wurde er bald eine bekannte Persönlichkeit in der preußischen Hauptstadt. Basierend auf seinen Vorlesungen ver­öffentlichte er mehrere Lehrbücher, die im Aufbau den Reglements für die Truppenausbildung ent­sprachen.

Wie viele seiner Offizierskollegen kann auch v. Decker eine ungewöhnliche Biographie vorweisen. Etwas despektierlich würde man ihn heute als „jungen Wilden“ bezeichnen, was sein Lebenslauf zur Genüge belegt.

Friedrich Carl Otto Decker, geboren am 21.4.1780 in Berlin, trat Ende Dezember 1797 in das preußische Feldartillerie-Korps ein. 1800 Unterleutnant bei der Reitenden Artillerie, nahm er 1806 und 1807 an den Feldzügen gegen Frankreich teil. In der Schlacht bei Preußisch-Eylau befehligte er eine reitende Batterie, bewies dabei glänzend seine Fähigkeiten im Feld, so daß er mit dem Orden »pour le mérite« ausgezeichnet wurde. 1809 diente er im Korps des Herzogs v. Braunschweig-Öls, kehrte nach Preußen zurück, wo er zur reitenden Garde-Artillerie versetzt wurde. Wenige Monate später erhielt er die Erlaubnis in englische Dienste zu treten, um so - ebenso wie einige seiner Kollegen (u.a. Grolman und die Lützow Brüder) - Einblick in die Leistungsfähigkeit der englischen Armee wie auch in die des französischen Gegners zu gewinnen. 1812 war er Lehrer in Sandhurst (England) am „Royal Military College“. Ende 1813 nach Preußen zurück­beordert, wurde er als Hauptmann im preußischen Generalstab wiederangestellt. Während des Befreiungskrieges 1813-15 nahm Decker u.a. an den Schlachten bei Dresden, Kulm, Leipzig (ausgezeichnet mit dem russischen Wladimir-Orden), Laon, Paris, Ligny (Eisernes Kreuz II. Klasse), Waterloo teil. Während des Feldzuges von 1815 diente er im Stab der 2. Infanterie-Brigade unter Generalmajor v. Pirch II.

In Anerkennung seiner Leistungen wurde Decker im März 1817 zum Major im Generalstab befördert und am 16. August 1819 in den preußischen Adelsstand erhoben. Allein diese Rangerhöhung zeigt die Wertschätzung durch den preußischen König.

Im Jahre 1822 erschoß er im Duell seinen Gegner und wurde zu einer mehrjährigen Festungsstrafe verurteilt, die ihm aber bereits im November 1823 erlassen wurde. Zwei Monate später erhielt er die Erlaubnis, eine militärische Zeitschrift herauszugeben. Später übernahm er die Redaktion der Militär-Literatur-Zeitung.

In den Jahren nach dem Zweiten Pariser Frieden war Decker dauernd im Generalstab tätig. In den Jahren 1817-21 arbeitet v. Decker als Lehrer an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule, zusätzlich von 1817-28 auch als Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule. Daneben wirkte er im topographischen Büro des Generalstabs. Bereits 1818 hatte er eine Übersichtskarte der Länder am linken Rheinufer erstellt, 1824 folgte eine Übersichtskarte des Landes zwischen Rhein und Maas, die er selbst zeichnete. Hierfür schenkte ihm der König einen Diamantring.

Nach einer dreimonatigen Dienstreise durch die Niederlande und Frankreich 1825 faßte er seine gewonnenen Eindrücke in einer Denkschrift für den König zusammen, der ihm daraufhin ein Geschenk von 300 Talern überweisen ließ.

Zweifellos stand v. Decker in der Gunst des Königs, was man alleine schon an der äußerst kurzen Zeit der Festungshaft ablesen kann, die er aber sinnvoll für seine Buch- und Kartenprojekte verwendeten konnte.

Im Alter von 48 Jahren wurde v. Decker 1828 zum Brigadier einer Artilleriebrigade ernannt, 1833 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant und 1835 wurde er Oberst. Im Jahre 1836 beurteilte ihn sein Vorgesetzter, General der Artillerie Prinz August von Preußen wie folgt:

„Er besitzt ausgezeichnete natürliche Anlagen, eine sehr vielseitige militärische Bildung, sehr gute artilleristische Kenntnisse und eine große Leichtigkeit im Arbeiten. Gegen sein moralisches Benehmen ist nichts zu erinnern, als daß seine schriftstellerische Eitelkeit ihn zuweilen zu Unvorsichtigkeiten verleitet. Er zeigt viel Diensteifer und hat sehr vorteilhaft auf die Ausbildung der 8. und 1. (Artillerie)-Brigade gewirkt. Mehr Ruhe, Bedachtsamkeit und Haltung des Charakters wären bei ihm zu wünschen, und diese Fehler verleiten ihn zu der Unfolgsamkeit gegen seine Vorgesetzten und zu eigenmächtigen Handlungen. Eine vollständige Umwandlung seines Gemütes läßt sich in seinen Jahren nicht mehr erwarten“

 

                   Vorbemerkungen                                                                  8

Geschichtliche Einleitung.                               84-91

Über die Verbindung der reitenden Artillerie mit

der Kavallerie im Großen                       92

 

I.             Formation eines Kavallerie-Korps

 1. Stärke und Zusammensetzung                                              11

Das Kavallerie-Korps formiert 12 Regimenter in

2 Divisionen, jede zu 3 Brigaden.                  

Leichte und schwere Brigaden.

Aufstellung in Treffen                                      93-94

Drei oder vier reitende Batterien dabei                   95

 2. Rendezvous-Stellung                                                    96     11

 3. Grundstellung zur Eröffnung des Gefechts                                    11

Formation der Avantgarde, reitende Artillerie dabei.

Durchgreifender Grundsatz für deren Verwendung.      97-99                 

Formation des Gros. Beispiel einer Normalstellung,

durch eine Figur versinnlicht                           100-103

 4. Anhang zur Formation der reitenden Artillerie             104   14

 

II.   Mechanismus des Gefechts eines Kavallerie-Korps

 1. Frontalgefecht – Angriff                                                 16

Es sind hierbei zwei Hauptfälle zu unterscheiden.

Erster Hauptfall: Der Feind steht bereits formiert.  105-108

Verhalten des Kavallerie-Korps

Anteil der reitenden Artillerie daran                109-112

Vorteile einer solchen Gefechts-Mechanik   113

Zweiter Hauptfall: Der Feind ist bei unserem                   114-116

Eintreffen noch in der Entwicklung begriffen.

Verhalten der Kavallerie dabei

Anteil der reitenden Artillerie daran.               117

 2. Frontalgefecht - Verteidigung                                        18

Allgemeines Verfahren des Kavallerie-Korps                  118-122

Anteil der reitenden Artillerie daran                         123

Noch einige Betrachtungen                                     124

 3. Fechtart in Divisionen                                                    20

Das Korps teilt sich in eine Defensiv- und eine

Offensiv-Division. Grundzüge des Verfahrens

für beide Divisionen.                              125-128

Verhalten der reitenden Artillerie                    129

 4. Massen-Angriff                                                               21

Betrachtungen darüber. Vorschlag zu einer Formation

des Kavallerie-Korps und seiner reitenden

Artillerie. Mechanismus des Gefechts.          130-131

 5. Evolutionen, Frontveränderungen, Flankengefecht                      22

Unterschied zwischen den Evolutionen der Kavallerie

und denen der Infanterie. Regiments-Divisions-

Kolonnen, Betrachtungen darüber                 132-135

Die Schnelligkeit der Pferde leistet dem Evolutionieren

weniger Vorschub, als man glaubt                 136

Schwenkungen im Korps- und im Divisionsverhältnis.

Beispiel für das letztere                                   137-140

Gebrauch der reitenden Artillerie bei Front-

veränderungen.                                      141-143

 6. Rückzugsgefecht                                                            25

Dieser Mechanismus ist bereits im ersten Teil

abgehandelt.                                           144

Verhalten der reitenden Artillerie, Beispiel.             145-148