Sie bieten auf das Schachbuch " Geschichte des deutschen Arbeiterschach - Zeugnisse und Dokumente",  erschienen 2002 in kleiner Auflage im Verlag " Nightrider Unlimited Treuenhagen "  (Inhaber: Problemschach-Funktionär Godehard Murkisch). 

Aus der verlagseigenen "Kuhn-Murkisch-Serie".  


Autor ist Gerhard Willeke (* 1929 - + 2001),  ein ain Hannover ansässiger Schachspieler und Schachhistoriker. 



344 Seiten mit Texterläuterungen, einigen Fotos, Abdruck historischer Dokumente, Protokolle von historischen Versammlungen des Deutschen Arbeiterschachbundes, Zitaten aus der "Arbeiter-Schachzeitung", Wettkampf-Resultaten und Partie-Notationen. 

Kritisiert wurde von professionellen Schach-Historikern zwar die fehlende Systematik des Buches, die von Willeke präsentierte Materialsammlung ist jedoch einmalig   -  Eine Fundgrube für Interessenten des untergegangenen Arbeitersports im Wilhelminischen Kaiserreich und in der Weimarer Republik


Inhaltsangabe des Verlags: (Cover rück) " Wenn heute in allen Kreisen der Bevölkerung Schach gespielt wird, so hat die Entwicklung und Ausbreitung des Arbeiterschachs dazu einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet.

Bedingt durch die Industrielle Revolution hatte sich im 18. und 19. Jahrhundert der Arbeiterstand entwickelt, der immer breitere Schichten der Bevölkerung umfasste. 
Die besten Kräfte unter den Arbeitern erkannten, dass sie nur durch Bildung ihre Situation verbessern konnten.

Aus diesem Grund gründeten 1902 einige Arbeiter in Brandenburg den ersten Arbeiterschachverein. Das erklärte Ziel aller Arbeiterschachvereine war nicht nur die Pflege des Schachspiels, sondern darüber hinaus Bildung, geistige Freiheit und Klassenkampf. 

Innerhalb weniger Jahre wurden die Arbeiterschachvereine zu einer Massenbewegung, die mit ihren Mitgliederzahlen schon bald den bürgerlichen "Deutschen Schachbund" übertraf....

Der als Arbeitersohn in Hannover-Linden aufgewachsene Gerhard Willeke - Autor dieses Buches - verstarb 2001 kurz vor Fertigstellung dieser Ausgabe. "


Angaben des Verkäufers:  Interessant vor allem die ideologischen Auseinandersetzungen zwischen dem linksradikalen Flügel des Arbeiterschachbundes (um Verbandgründer Robert Oehlschläger aus Brandenburg) und den gemäßigten Kräften um Arbeiterschachzeitungs-Gründer Max Wingefeld (Tischlermeister) und den ab 1921 amtierenden DAS-Vorsitzenden Alfred Gläser aus Chemnitz - Angelehnt an die Konflikte zwischen der staatstragenden SPD und den republikfeindlichen Kräften Spartakusbund und der 1922 gegründeten KPD (d.h."den nützlichen Idioten Moskaus"). Oehlschläger trat auf dem Kongress des Dt. Arbeiterschachbundes 1921 zurück, nachdem sein Antrag "die Rechtssozialisten aus dem Verband auszuschließen" mit deutlicher Mehrheit abgeschmettert wurde. 

Die strikte Abgrenzung des DASB zum "Deutschen Schachbund" im Besonderen und den Professonialismus im Schach im Allgemeinen blieben jedoch auch unter Alfred Gläser bestehen und führten dazu, dass Arbeiterschachspieler wie z.B. der spätere Großmeister Fritz Sämisch (* 1896 - + 1975) ins "bürgerliche Lager" überwechselten, um sich die Möglichkeit zu verschaffen, durch den Schachsport Geld zu verdienen.

Der lange Arm der Komintern reichte bis in den Arbeitersport hinein, ab 1925 wurden führende KPD-nahe Arbeiterschachfunktionäre wegen Beschimpfung ihrer Mitstreiter als "Rechtsabweichler" und "Sozialfaschisten" (also dem Nachäffen der Polit-Parolen aus dem Kreml) aus dem DASB ausgeschlossen.
Mit der nationalsozialistischen Regierungsübernahme 1933 wurden die Arbeiterschachvereine und der DASB aufgrund der NS-Ideologie einer klassenfreien Gesellschaft per Dekret aufgelöst. Die unter Zwang erfolgte Auflösung blieb für immer bestehen, d.h. eine Wiedergründung der Arbeiterschachvereine in der Bundesrepublik nach 1949 fand nicht statt.


ISBN:   3-935586-00-0   -       vergriffene Ausgabe in kleinerer Auflage (400 Exemplare !)       AMAZON-PREIS (9/2022):  100.- Euro  


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