Thema: weibliche Figur
Betreuung und Technik: Aquarell auf Karton. Diese Technik wurde mit der „Frosttechnik“ entwickelt, um in einigen Bereichen der Bildoberfläche einen kristallisierten Effekt zu erzielen. Diese Technik bestand darin, das noch frische Gemälde in die tatsächliche Kälte zu legen und es anschließend zu bearbeiten. Diese Technik wurde vom Maler Pancaldi in den frühen 1960er Jahren entwickelt und im Laufe seiner Karriere verfeinert, bis er die außergewöhnlichen Ergebnisse der Gemälde der 80er/90er Jahre erreichte.
Autor: Gaetano Pancaldi (Piumazzo di Castelfranco Emilia, 1922-2014).
Die Darstellung von Natur und Alltag gehörten zu den Lieblingsthemen des Künstlers, der durch seine Tätigkeit als Plakatgestalter für die Kommunistische Partei Modenas und die zahlreichen Ausstellungen, die er veranstaltete, im Raum Modena sehr aktiv und bekannt war. Als unermüdlicher Maler arbeitete Pancaldi bis in die letzten Jahre mit unveränderter Leidenschaft. Biografie im Internet oder auf Anfrage verfügbar.
Epoche: 80er Jahre
Herkunft: Emilia Romagna
Bedingungen: sehr gut
Maßnahmen: 72 x 101 cm
Gaetano Pancaldi Er ist ein Dichter von Mikrokosmen, von fernen und inzwischen vergessenen Welten, von bäuerlichen und dörflichen Atmosphären, die er mit Einfallsreichtum und aufrichtiger Leidenschaft wiedererlebt, mit Augen voller Staunen und Neugier auf die Kinder der Vergangenheit. Er erweckt die Rituale auf dem Land, die geduldige Arbeit der Ochsen, die zeitlosen Gesten der Bauern und Hausfrauen, die rustikalen und einladenden Umgebungen, in denen die Speisen einen unwiederholbaren Geschmack hatten, und die Geschichten, die zu Sprichwörtern und Kinderreimen wurden, wieder zum Leben über Jahrhunderte weitergegeben werden.
Gemälde, in denen die Farben und Lichter die Klarheit ferner Frühlinge, die Freude am Flug der Schwalben und die Lieder der Schnitter wiederentdecken, Atmosphären, in denen der Schneefall zu Weihnachten oder das Aufblühen der Rosen im Mai magisch waren Ereignisse. so gewünscht, als ob sie zum ersten Mal geschehen würden. Andererseits hat er versucht, die Hysterie der heutigen Welt ohne Freude und ohne Staunen wiederzugeben, wo der Rhythmus der Handlungen an Orten programmiert ist, die dem Menschen und seiner Natur fremd und daher unnatürlich und fast grausam sind. Der Kontrast ist dramatisch, die Wirkung beeindruckend, wenn auch technischer und sozusagen forciert.
Pancaldi wahre Inspiration ist die verlorene Welt der Prozessionen und des Dreschens, der Ställe und Tennen, die mit goldener Spreu glänzen, der Küken, die den Hühnern entlang der mit Spaten und Hacke bearbeiteten Reihen folgen. In seinen Bildern ist ein Gefühl der größten Ermüdung und der einfachsten und reinsten Freude zu spüren.
(Valerio Massimo Manfredi)