Porträt des Predigers Johann Friedrich Zöllner (1753-1804).

  Farbig gedruckte Radierung in Punktiermanier von Johann Ferdinand Krethlow (1767-1842) nach

Johann Heinrich Schröder (1757-1812), im Zustand vor den Lebensdaten und der Verlegeradresse

von [J. B.] Schiavonetti, o.O. (Berlin), um 1800.

Referenz: Nagler 5; Drugulin 23761; M. Spangenberg ´Der Meininger Porträtmaler Johann Heinrich

Schröder (1757–1812), Monographie und Werkverzeichnis´, Meiningen 1995, Nr. 395;

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv und Grafiksammlung, Inv.-Nr. PORT_00112051_01

sowie Inv.-Nr. PORT_00112052_01, beide im 2. Zustand mit den Lebensdaten und der Verlegeradresse.

Der Prediger Zöllner (1753-1804) provozierte mit seiner kritischen Frage "Was ist Aufklärung?" vom

Dezember 1783 in der Berlinischen Monatsschrift folgenreich Immanuel Kants gleichnamige berühmte Schrift.

In derselben Publikation veröffentlichte Zöllner seine Fabel "Der Affe. Ein Fabelchen", das die skeptische

Haltung Zöllners gegenüber dem Wunsch der Aufklärer verdeutlicht, dass das breite Publikum deren Schriften

so rezipieren soll, wie die Aufklärer es sich erhofften:

Ein Affe stekt' einst einen Hain/Von Zedern Nachts in Brand,/Und freute sich dann ungemein,/Als er's so

helle fand./"Kommt Brüder, seht, was ich vermag;/Ich, - ich verwandle Nacht in Tag!" Die Brüder kamen groß

und klein,/Bewunderten den Glanz/Und alle fingen an zu schrein:/Hoch lebe Bruder Hans!/"Hans Affe ist des

Nachruhms werth,/Er hat die Gegend aufgeklärt."

Photos unten sowie o. li. (HR)