TattooBurma/ Myanmar Ink container 3 cm Holz

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Als Yantra-Tätowierung, auch sak yant (Thai: สักยันต์) genannt, wird eine sakrale Form der Tätowierung bezeichnet, welche in Südostasien – vor allem in Kambodscha, Laos und Thailand – verbreitet ist. Die Praxis des sak yant erfreut sich seit geraumer Zeit auch unter chinesischen Buddhisten in Singapur wachsender Beliebtheit.[1] Sak kann mit „(Tätowierung) stechen“, yant – abgeleitet von sanskr. yantra – mit „sakrale geometrische Figur“ wiedergegeben werden.[2] Das yantra hat die Aufgabe, (psychische) Kräfte in einem – teilweise komplexen – Muster oder Ornament zu konzentrieren und nutzbar zu machen.[3]


Bei der für eine Yantra-Tätowierung gebrauchten Schrift handelt es sich um ein Konglomerat der Schrift der alten Khmer[9] und buddhistischer Pali-Schrift. Diese Schriftart wird auch als Âksâr khâm (អក្សរខម) bezeichnet und wurde zur Schreibung von Palitexten auf Palmblättern benutzt. Der Stil zeichnet sich durch betonende Serifen und Kanten aus. Die Praxis der Yantra-Tätowierung scheint sich bis in die Zeit des Khmer-Königreiches Kambuja zurückverfolgen zu lassen; zumindest kam es im Khmer-Reich zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert zu einer Blüte buddhistisch geprägter Kunstformen.[10] Die eingewanderten Thai konnten somit bei der Ausprägung eigenständiger künstlerischer Traditionen auf das Substrat der Dvâravatî- und Khmer-Kunst zurückgreifen.[11]


Zudem verbinden einige Yantra-Tätowierungen Elemente der buddhistischen Kunst (Bsp. Ritualdiagramme) mit Elementen der Symbolsprache prä-buddhistischer oder auch schamanistischer Religionen (Bsp. Tierdarstellungen) Südostasiens.[12] So lassen sich verschiedene Symbole und Darstellungen (Bsp.: Hanuman) auf Einflüsse des Hinduismus zurückführen.[13]


Die Vermischung und Fruchtbarmachung unterschiedlicher Anschauungen und künstlerischer Elemente wurde durch die generelle Offenheit des Buddhismus für Kunstformen und Traditionen erleichtert.[14] Spätestens seit dem 19. Jahrhundert treten in Thailand auch Bücher und (Lehr-)Schriften auf, die sich mit der Erstellung und der Funktion von Yantra-Tätowierungen und magischer Schutzkleidung befassen.[15]