Antiquariat Peter Ibbetson
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Einbandkunst - Bibliophilie - Buchbinderliteratur - Varia
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Weitere Fotos finden Sie im Anschluss an die Beschreibung.




Ludwig Tieck: Phantasus. Eine Sammlung von Mährchen, Erzählungen, Schauspielen und Novellen. Neu herausgegeben von Karl Georg Wendriner. Mit 13 signierten Originalradierungen und Buchschmuck von Moriz Melzer. Drei Bände. Berlin, Morawe & Scheffelt, 1911.

Sehr schön gestaltete bibliophile Ausgabe.

Eines von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Van Gelder-Bütten und in handgebundenen Lederbänden.

8° (19 x 15 cm). VIII, 338, 456, 472 Seiten mit 13 handsignierten Original-Radierungen unter verziertem Seidenpapier.

Handgebundene Original-Handeinbände. Franzbände in Kalbsleder mit vergoldeten Rückentiteln und Kopfgoldschnitt.

Zustand: Sehr gutes seltenes Exemplar in späterem angepasstem Schuber mit blindgeprägter Lederapplikation. Leder teils berieben, Rücken etwas geblichen. Innen von ausgezeichneter Erhaltung. Lagen teils noch unaufgeschnitten. Sehr stabile Bindungen. Das Leder mit schöner matt glänzender Patina.

Moriz Melzer (1877 -1966) war ein deutscher Maler und Grafiker des Expressionismus.

Melzer verdiente sich seinen Lebensunterhalt zunächst mit dem Bemalen von Keramik und studierte seit 1903 an der Kunstakademie in Weimar bei Ludwig v. Hofmann. Seit 1909 beteiligte er sich an den Ausstellungen der Berliner Secession. 1910 gehörte er gemeinsam mit Max Pechstein, Georg Tappert und anderen, die von der Ausstellungsjury der Berliner Secession zurückgewiesen wurden, zu den Gründern der expressionistisch orientierten Neuen Sezession. In diesem Jahr gründete er mit Tappert in Weimar die „Schule für freie und angewandte Kunst“. 1912 hielt sich Melzer in Paris auf und nahm mit Erfolg am Salon d'Automne teil. 1913 erhielt er den Villa-Romana-Preis, doch wurde sein Aufenthalt in Florenz durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs beendet. Melzer war Mitarbeiter der Zeitschriften „Der Sturm“, „Die Aktion“, „Die weißen Blätter“ und „Die Schöne Rarität“, die Originalgraphiken von ihm veröffentlichten. Im Dezember 1918 gründete er gemeinsam mit Pechstein, Tappert, César Klein, Otto Freundlich, Rudolf Belling und anderen die Berliner „Novembergruppe“, die sich als „Vereinigung der radikalen bildenden Künstler“ verstand; um 1922 war er ihr Vorsitzender. Seit 1921 arbeitete Melzer als Lehrer an der Reimann-Schule in Berlin. 1933 wurde er als „entarteter“ Künstler aus dem Schuldienst entlassen. 30 seiner Werke wurden in öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt und z. T. vernichtet. Seit den 30er Jahren lebte Melzer zurückgezogen bis zu seinem Tod in Berlin.

Nach impressionistischen Anfängen entwickelte Moriz Melzer seit 1911/12 einen expressiven Figuralstil, der von Anfang an eine unverwechselbare persönliche Handschrift aufweist. Sein stärkstes Erlebnis war 1912 in Paris die Begegnung mit der Sammlung oriental. Miniaturen im Louvre. Während seines Italienaufenthalts hatten ihn sowohl die Malereien der ital. Frührenaissance als auch die Fresken von Hans v. Marées beeindruckt. Diese Eindrücke sind, verbunden mit der Erinnerung an die noble Jugendstilmalerei seines Lehrers Hofmann, in Melzers Werken auf eigenwillige Weise zu einem neuen Ganzen verarbeitet. Die manieristisch überlängten großen Gestalten, welche die Vordergründe seiner idealen Landschaften bevölkern, lassen ebenso die Erinnerung an griech. und russ. Ikonen wie an die frühe ital. Freskenmalerei wach werden. Das „O, Mensch“-Pathos der zweiten Expressionistengeneration ist in Melzers auf Monumentalität angelegten Bildern von religiöser Inbrunst getragen. Um 1918 gehörte er zu den Begründern des Stils, der für den Synkretismus eines Teils des deutschen Expressionismus der Zeit nach dem Krieg maßgebend geworden ist. Hier wurde versucht, die Stilerfindungen des „Blauen Reiters“, des franz. Kubismus und des ital. Futurismus durch einen zur Abstraktion tendierenden Kubo-Expressionismus zur Synthese zu bringen. Vor allem durch die Arbeiten jener Stilphase ist Melzer bekannt geworden. In diesen Zusammenhang gehören einige seiner bedeutendsten Gemälde wie „Segnung“ (1917, Berlin, Nat.-gal.) und „Im Glanz der Sonne“ (1918, Privatbes.). Seit Mitte der 20er Jahre hat Moriz Melzer die Stereotypen seines expressiven Figuralstils wiederaufgegriffen und in Variationen bis zum Ende seines Schaffens beibehalten.

 

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