Mit zehn leitenden Wirtschaftsfunktionären der DDR haben die Autoren im Jahre 1993 ausführliche Gespräche geführt. Ziel war es, die Struktur der Entscheidungsprozesse zu erkunden, die informellen Beziehungen und die Kriterien der Willensbildung zu analysieren. Ausgewählt wurden zwei Mitglieder des Politbüros (Günter Mittag und Harry Tisch), zwei Mitglieder des Wirtschaftssekretariats des ZK der SED (Claus Krömke und Christa Bertag), zwei Mitglieder der Staatlichen Plankommission (Gerhard Schürer und Siegfried Wenzel), der Leiter des Bereichs "Kommerzielle Koordinierung" (Alexander Schalck-Golodkowski), zwei Mitglieder des Ministerrates (Wolfgang Rauchfuß und Günther Wyschofsky) und zwei Generaldirektoren von Kombinaten (Wolfgang Biermann und Christa Bertag). Hinzu trat der Direktor des Zentralinstituts für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED, Helmut Koziolek. Diese Gespräche vermitteln ein eindringliches Bild der Kontaktstrukturen, Willensbildung, Entscheidungsfindung und Anpassungszwänge, die die Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsführung der DDR bestimmt haben. Die Beiträge der Autoren erschließen diese Dokumente durch Einzelanalysen und Darstellungen des historischen Kontextes."







(...) ein sehr empfehlenswertes Buch, das sich wohltuend von zahlreichen 'Schnellschüssen' zur DDR-Geschichte abhebt."



Deutschlandradio, 21.4.1996







"(...) Die hier publizierten Gespräche vermitteln ein drastisches Bild der Machtkämpfe hinter den Kulissen, der Entscheidungsstrukturen und Anpassungszwänge im Planungsgefüge, das sich unseren gewohnten Vorstellungen absolut verschließt. Insofern ist dies ein umfassendes Buch. Es schließt mit einem ausführlichen Abschnitt, in dem die Autoren, alle vier sind Wissenschaftler, die Gespräche analysieren und in einen historischen Zusammenhang stellen."



Süddeut


Dr. Theo Pirker ist Professor em. für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Dr. Rainer M. Lepsius ist Professor em. für Soziologie an der Universität Heidelberg. Priv. Doz. Rainer Weinert ist Leiter einer Forschungsgruppe am Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. Hans-Hermann Hertle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin.


Einleitung: Problemstellung und Durchführung / Analysen: Hans-Hermann Hertle: Die Diskussion der ökonomischen Krisen in der Führungsspitze der DDR - Rainer Weinert: Politische Vorgaben und wirtschaftspolitische Praxis der Wirtschaftsführung - M. Rainer Lepsius: Handlungsräume und Rationalitätskriterien - Theo Pirker: Der okzidentale Despotismus - Gespräche: Günter Mittag, Claus Krömke, Gerhard Schürer, Siegfried Wenzel, Harry Tisch, Alexander Schalck-Golodkowski, Wolfgang Rauchfuß, Günther Wyschofsky, Wolfgang Biermann, Christa Bertag, Helmut Koziolek.