Angeboten wird ein beidseitiges Gemälde von Hermann Hörner
TITEL: o.A. [recto - (wohl) Blick auf Landschaft der Schwäbischen Alb
bzw. bei Schwäbisch Gmünd / verso – Stillleben mit Krug und Äpfeln auf
einem Tisch]
TECHNIK: Öl auf Leinwand; Keilrahmen; gerahmt
ENTSTEHUNGSJAHR: u.r. datiert „[19]23“
RAHMENGRÖSSE: 81,2x71,7cm
LEINWANDGRÖSSE: 70x60,5cm
SIGNATUR: u.r.
signiert „Herm. Hörner“
ERHALTUNGSZUSTAND: partiell leicht beschmutzt;
vereinzelt leichte Craquelé-Bildung; im oberen Bereich leichte
Druckstelle in der Leinwand; vereinzelt leichte Retuschen
---Der aus Schwäbisch Gmünd stammende Hermann Hörner studierte von 1920
bis 1922 in Stuttgart, bevor er 1923 nach Berlin wechseln sollte, wo er
sich im Späteren als Künstler etablierte. Die Vorderseite des
vorliegenden Gemäldes entstand in dieser zentralen biographischen Phase
im Jahr 1923. Das verso gezeigte, und wohl vom Künstler selbst als
sekundär erachtete, Stillleben, dürfte wohl während der Studienzeit in
Stuttgart entstanden sein. Betrachtet man die Vorderseite, so streift
der Blick entlang leichter Hügel, über Baumspitzen zu weiteren
Erhebungen der Schwäbischen Alb. Etwa Zweidrittel des Bildes nimmt der
leicht bewölkte, heiter blaue Himmel ein. Das Blau des Himmels nimmt
dabei vom oberen Rand bis hin zum Horizont immer mehr ab, bevor es
abermals in den hinteren Baum-, Hügelreihen in einem noch tieferen,
satteren Ton erscheint. Es ist dabei nicht so sehr ein Spiel mit Licht-
und Schatteneffekten, sondern vielmehr die farbliche Wirkkraft der
einzelnen Bereiche, Objekte an sich, die das Bild insbesondere
auszeichnet. Die dunklen, schwarzblauen Nadelbäume, der erdig braune
Weg, die grünen Wiesen – stehen jeweils für sich und erzeugen in
Verbindung miteinander eine beeindruckende, farbintensive
Landschaftskomposition des damals gerade einmal 19jährigen Künstlers!---
Zu Hermann Hörner (1904 Schwäbisch Gmünd - 1967):
Maler; 1920-22 Studium an der Kunstakademie
Stuttgart; 1922-26 Besuch der Kunsthochschule Berlin; 1826-28 Besuch der
Ecole des Beaux Arts (Paris); 1928 Einzelausstellung in der Galerie
Neumann-Nierendorf (Berlin); ab 1929 als freischaffender Künstler in
Berlin tätig; 1938 Beteiligung an der Ausstellung "Berliner Kunst" des
Vereins Berliner Künstler; 1939 Beteiligung an der "Gast-Ausstellung im
Verein Berliner Künstler"; ab 1959 als freischaffender Künstler in
Schwäbisch Gmünd tätig --- LITERATUR: NAGEL, Gert K. (1986):
Schwäbisches Künstlerlexikon; Kunst & Antiquitäten; S. 59 -- Gmünder
Kunstverein (Hrsg.) (1990): 100 Jahre Gmünder Kunstverein; Schwäbisch
Gmünd; Gmünder Tagespost; S. 95 -- Galerie Nierendorf (1971): Die
zwanziger Jahre (II). Deutsche Kunst von 1924 bis 1933 [Kunstbläter Nr.
21/23]; Markert & Co. Druck; Berlin; S. 92