3 Briefe des reformierten Oberkirchendirektoriums bzw. der Kriegs- und Domainenkammer in Berlin an Karl Ludwig Muzel, den Prediger und Kircheninspektor der ev.-ref. Gemeinde in Prenzlau, über die Speisegelder für den reformierten Kantor Conrad und den Küster Chatlie.

Ein Brief signiert vom Präsidenten des reformierten Oberkirchendirektoriums Karl Abraham von Zedlitz (1731-1793).

 Berlin 1776

 Vorhanden sind eine Copia eines Schreibens der Kriegs- und Domainenkammer in Berlin vom 19. Januar 1776 sowie zwei Briefe des reformierten Oberkirchendirektoriums vom 8. Juli und 9. September 1776 (jeweils mit schönem Siegel der Behörde), davon einer signiert vom Präsidenten Karl Abraham von Zedlitz.

Zustand: Papier gebräunt und fleckig, mit Nadelstichen im Falzbereich.

 

Der Empfänger Karl Ludwig Muzel war der Vater des ev.-ref. Theologen Philipp Ludwig Muzel (1756-1831).

Über Karl Abraham von Zedlitz (Quelle: wikipedia): Karl Abraham Freiherr von Zedlitz und Leipe (* 4. Januar 1731 zu Schwarzwaldau in Schlesien; gest. 18. März 1793 auf seinem Gut Kapsdorf in Schlesien) war preußischer Minister. -- Herkunft: Seine Eltern waren der Landrat Karl Siegismund von Zedlitz (gest. 1756) und dessen Ehefrau Eva von Czettritz. Leben: Nach seiner Schulausbildung an der Ritterakademie in Dom Brandenburg trat Zedlitz 1755 als Kammergerichtsreferendar in den Staatsdienst, wurde 1759 Oberamtsregierungsrat in Breslau, 1764 Präsident der Regierung Schlesien, 1770 Geheimer Staats- und Justizminister und erhielt 1771 neben dem Kriminaldepartement das ganze geistliche Departement in Kirchen- und Schulsachen. Als Anhänger der Kant'schen Philosophie förderte er das Volksschulwesen und sorgte an den höheren Schulen und Universitäten für eine freie Geistesrichtung. Er führte das heutige Abitur ein, angeregt durch praktische Erfahrungen von Meierotto. Als Friedrich II. während des Arnoldschen Prozesses 1779 von ihm die Bestrafung der beteiligten Kammergerichtsräte verlangte, weigerte sich Zedlitz entschieden und zog sich für einige Zeit die Ungnade des Königs zu. 1788 verlor er das geistliche Departement, das Johann Christoph von Wöllner übertragen wurde, und nahm 1789 seine Entlassung aus dem Staatsdienst. In diesen beiden Jahren 1788 und 1789 war er Direktor der Ritterakademie zu Liegnitz. Zedlitz starb am 18. März 1793 auf seinem Gut Kapsdorf in Schlesien, und wurde in Wüstewaltersdorf (heute Walim) bestattet. 2009 wurden seine sterblichen Überreste in der wüstewaltersdorfer Kirche entdeckt. 2014 konnten Forscher dies dank jahrelanger Untersuchungen bestätigen.