Schreiben von Johann I. von Pfalz-Zweibrücken (1550-1604) an Georg von der Leyen über Lehen und Lehensleute des Klosters Hornbach. Erwähnt ist auch Militärisches ("der offene Krieg [. . .] in Franckreich unndt Hispanien" // "daruff durch den Herzog von Bouillon [. . .] in dem Herzogthumb Lutzelburg etliche [. . .] Heusser eingenohmen worden"). Vorliegend in Abschrift des 17. Jhs.

 

Zweibrücken 1595

 

Deutsche Handschrift auf Papier, datiert Zweibrücken, 6. Februar 1595. Vorliegend in Abschrift des 17. Jhs. Umfang: eine Folio-Seite beschrieben (rückseitig Inhaltsangabe).

 

Zustand: Papier fleckig (auch leicht wasserfleckig), mit geringen Randschäden.

 

Über das Kloster Hornbach und Johann I. (Pfalz-Zweibrücken) (Quelle: wikipedia):

Das Kloster Hornbach ist ein um das Jahr 741 im historischen Ort Gamundias (heute Hornbach) vom heiligen Pirminius gegründetes ehemaliges Kloster, das bald als Benediktinerabtei bestand. Die bedeutendsten unmittelbaren Nachbarabteien waren Busendorf, St. Avold, Glandern, Weiler-Bettnach, Fraulautern, Mettlach, Tholey, sowie das Stift St. Arnual.  Kaiser Heinrich V. verlieh dem Kloster das Münzrecht, das bis etwa 1230 ausgeübt wurde. Im 12. Jahrhundert wurde der Bau erneuert. Das Kloster gab wichtige Impulse für die Entwicklung in Oberlothringen, was in zahlreichen Dorf- und Hofgründungen durch die Mönche dokumentiert ist. Als es unter den Einfluss der Grafen von Zweibrücken geriet, begann der Niedergang. 1548 lebten hier nur noch drei Mönche und 1557 wurde das Kloster Hornbach - im Zuge der Reformation - endgültig aufgehoben. Das Klostervermögen, die laufenden Einkünfte und die Klostergebäude wurden zur Errichtung einer fürstlichen Landesschule benutzt, die für die Ausbildung des in Pfalz-Zweibrücken benötigten Nachwuchses an Pfarrern und höheren Beamten zuständig war bzw. auf das Studium an einer Universität vorbereiten sollte. 1631 wurde die Schule nach Zweibrücken verlegt. Danach verfiel das ungenutzte Gebäude zusehends. Auch Kriege führten zu weiterer Zerstörung; so schleiften im Holländischen Krieg französische Truppen den Vierungsturm der Basilika.

 Johann I. von Pfalz-Zweibrücken (* 8. Mai 1550 in Meisenheim; gest. 12. August 1604 in Germersheim) war von 1569 bis zu seinem Tode Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken und betätigte sich auch als Genealoge seines Hauses und des Hauses seiner Gemahlin Magdalena von Jülich-Kleve-Berg. Er begründete die jüngere Linie Zweibrücken. Leben: Johann war der zweite Sohn des Pfalzgrafen und Herzogs Wolfgang von Zweibrücken (1526-1569) aus dessen Ehe mit Anna (1529-1591), Tochter des Landgrafen Philipp I. von Hessen. Um die Erziehung des Prinzen kümmerte sich unter anderem Georg Marius, der reformistisch auf Johann einwirkte und deshalb von Johanns lutherischem Vater entlassen wurde. Während in der Erbteilung sein älterer Bruder Philipp Ludwig das Fürstentum Pfalz-Neuburg erhielt, fiel Johann das Fürstentum Pfalz-Zweibrücken zu, das sein Vater erheblich finanziell belastet hatte. Deshalb hielt sich Johann zunächst aus Kostengründen am Hof seines Bruders in Neuburg auf, während die Regentschaft in Zweibrücken durch Räte ausgeführt wurde. 1575 trat Johann selbst die Regierung an, konnte jedoch der Schuldenlast trotz teilweiser Übernahme der Schulden durch die Landschaften, in der auch Bürger und Bauern vertreten waren, nicht Herr werden. Im Jahr 1577 unterschrieb Johann die Konkordienformel, nachdem 1570 bereits die lutherische Kirchenordnung erneuert worden war. 1588 ersetzte er in seinem Fürstentum das lutherische Bekenntnis seines Vaters durch das reformierte, was die Beziehungen zu seinen Brüdern nachhaltig belastete. Als weltweit erster Herrscher führte er 1592 die allgemeine Schulpflicht ein. Ab dem Jahr 1593 siedelte Johann Hugenotten in Annweiler an. Johann, der zeitlebens unter einer Behinderung litt und hinkte, kümmerte sich sehr intensiv um die Landesverwaltung. Außenpolitisch näherte sich Johann der Kurpfalz an und sein Sohn Johann II. wurde unter Umgehung seines Vetters Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg im Testament Friedrichs IV. von der Pfalz zum Regenten bestimmt, was zum endgültigen Bruch der ohnehin in der Konfessionsfrage zerstrittenen Linien Pfalz-Zweibrücken und Pfalz-Weilburg führte. Johanns Grabstätte in der Zweibrücker Alexanderskirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.