Badioli, Carlo, Baß, * 7.4.1916 Bagnara di Romagna; er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Bologna und trat bereits 1940 am Teatro Comunale Bologna in der Oper »Palla de' Mozzi« von Gino Marinuzzi auf. Seine Karriere wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen; er debütierte dann 1945 am Teatro Donizetti von Bergamo als Comte des Grieux in »Manon«. Er sang die gleiche Rolle anschließend mit dem Ensemble der Mailänder Scala am Teatro Lirico in Mailand. Seit 1945 kam er bis Mitte der sechziger Jahre an der Scala zu einer sehr erfolgreichen Karriere, u.a. als Geronimo in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa (den er auch im Dezember 1955 in der Eröffnungsvorstellung der Piccola Scala sang), als Prince de Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini und in vielen anderen Partien. 1959 wirkte er an der Scala in der Uraufführung der Oper »David« von D. Milhaud mit. 1946 trat er am Teatro Comunale Bologna als Alfonso in »Così fan tutte« (eine seiner großen Kreationen) auf, 1948 als Miracleto in »Belfagor« von Respighi. Er gastierte an der Oper von Toulouse und 1947 an der Grand Opéra Paris (als Sparafucile im »Rigoletto«); seit 1947 war er immer wieder am Teatro San Carlo Neapel zu Gast 1948-49 machte er eine ausgedehnte Gastspiel-Tournee durch Australien mit, wobei er eine Vielfalt von Rollen vortrug. 1952 trat er mit einer italienischen Operntruppe in London auf. An der Staatsoper von Wien hörte man ihn 1959 als Mesner in »Tosca«, 1963 als Fra Melitone in »La forza del destino« von Verdi, an der Oper von Monte Carlo 1962 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1966 als Geronimo in »Il matrimonio segreto«, beim Spoleto Festival 1962 in »Le Comte Ory« von Rossini. Weitere Gastspiele am Teatro Regio Turin (1962), am Teatro Carlo Felice Genua (1959) und am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1958 und 1963), in Nordamerika an der Oper von Chicago (1956), in Holland (1957 als Geronimo, den er dann auch beim Edinburgh Festival sang) und in Deutschland. 1961, 1965 und 1967 wirkte er bei den Festspielen von Glyndebourne mit (Dulcamara in »Elisir d'amore«, Geronimo, Benoît in »La Bohème«). Seine bedeutendsten Leistungen als Sänger wie als Darsteller erreichte er in den Partien für Baß- Buffo: als Dulcamara in »Elisir d'amore«, als Kezal in der »Verkauften Braut«, als Doktor Bombasto in »Arlecchino« von Busoni, als Sancho Panza in »Don Quichotte« von Massenet, als Marquis in »Linda di Chamounix« von Donizetti, als Alfonso in »Così fan tutte« und als Leporello im »Don Giovanni«.

[Lexikon: Badioli, Carlo. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 1020 (vgl. Sängerlex. Bd. 1, S. 148 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


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