McCracken, James, Tenor, * 16.12.1926 Gary (Indiana), † 30.4.1988 New York; als Kind sang er in einem Kirchenchor, im Zweiten Weltkrieg zeitweilig im Bluejacket Chor der amerikanischen Marine. Dann Musik- und Gesangstudium an der Columbia Universität. Schüler der New Yorker Pädagogen Walter Ezekiel und Mario Pagano, spätere Studien bei Elsa Seyfert in Konstanz. Bühnendebütt 1950 an der Central City Opera als Rodolfo in »La Bohème«. 1953-57 war er als Eleve an der Metropolitan Oper New York engagiert, wo er kleinere Partien sang (Antrittsrolle: Parpignol in Puccinis »La Bohème«). 1957 kam er nach Europa und studierte zwei Jahre lang bei Maestro Conati in Mailand. Nach kurzer Tätigkeit am Stadttheater von Bonn kam er 1959 an das Opernhaus von Zürich, wo er bald glänzende Erfolge hatte. 1960 sang er in Washington erstmals den Othello von Verdi, der eine seiner großen Partien wurde, und den er noch im gleichen Jahr in Zürich und Wien, 1963 an der Metropolitan Opere New York, und 1964 in London vortrug. 1960 gastierte er in Wien als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Seitdem als ständiger Gast an der Wiener Staatsoper verpflichtet. Als erster Tenor für das heldische Fach war er seit 1963 wieder an der Metropolitan Oper New York tätig, der er jetzt bis 1978 angehörte. 1977 hatte er an diesem Haus einen besonderen Erfolg als Tannhäuser. Er ist an der Metropolitan Oper insgesamt in 410 Vorstellungen aufgetreten, u.a. als Canio im »Bajazzo«, als Manrico im »Troubadour«, als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns (mit seiner Gattin Sandra Warfield als Dalila), als José in »Carmen«, als Radames in »Aida«, als Kalaf in »Turandot« von Puccini und als Jean im »Propheten« von Meyerbeer. 1983 kam er nochmals an die Metropolitan Oper zurück, an der er noch wenige Wochen vor seinem Tod den Manrico sang. 1963 übernahm er auch bei den Salzburger Festspielen den Manrico im »Troubadour«. Seit 1964 regelmäßig an der Covent-Garden Oper London zu hören. Seine kraftvolle, ausdrucksstarke Stimme und sein erregendes darstellerisches Talent erreichten Höhepunkte in Rollen wie dem Othello, dem Manrico, dem José, dem Samson in »Samson et Dalila«, dem Florestan, dem Prinzen Kalaf in »Turandot« und dem Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Einer der bedeutendsten Heldentenöre seiner Generation. Verheiratet mit der Altistin Sandra Warfield (* 1929).

[Lexikon: McCracken, James. Kutsch/Riemens: Sängerlexikon, S. 16024 (vgl. Sängerlex. Bd. 3, S. 2295 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]


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