Angeboten wird eine Aktzeichnung von Hans Orlowski

TITEL: ohne Titel [
weibliches Bildnis]

TECHNIK: Faserstifte (blau, gelb, schwarz) auf Karton, darüber selbst erstellte (unsauber zugeschnittene) Passepartoutmaske

ENTSTEHUNGSJAHR: oben links datiert "[19]55"

GRÖßE: 18,8 x 19,9 cm (Blatt) bzw. 15,3 x 15,5 cm (Passepartoutausschnitt)

SIGNATUR: oben links monogrammiert

ERHALTUNGSZUSTAND: über dem Karton selbst erstellte (unsauber zugeschnittene) Passepartoutmaske; leicht nachgedunkelt; leicht fleckig; Kartonränder etwas uneben zugeschnitten; Karton verso fleckig; Passepartoutmaske fleckig und mit Druckstellen

PROVENIENZ: Hans-Werner Schwarzenberger (1943-2015, Sohn von Fritz Schwarzenberger (Bearbeiter des Werkverzeichnisses zu Hans Orlowski), (Werbe-)Grafiker, Kunstsammler)



Zu Hans Orlowski (01.03.1894 Insterburg / Ostpreußen – 03.05.1967 Berlin):
Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator; Sohn eines Schneiders; 1899 Umzug der Familie nach Königsberg; 1905 Umzug der Familie nach Potsdam und später nach Charlottenburg; 1911-15 Besuch der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg (bei Harold Bengen, Edmund Schaefer); 1914 zum Kriegsdienst eingezogen und Soldat in Serbien; 1915 aufgrund einer Verwundung Einsatz als Zeichner im Kriegsministerium; zu dieser Zeit entstehen erste Linol- und kurze Zeit später erste Holzschnitte; 1918 erste Ausstellungsbeteiligung bei der Berliner Sezession; 1918-19 Besuch der Staatlichen Kunstschule Berlin (bei Philipp Franck); 1919 Abschluss des Studiums mit dem Diplom als Kunsterzieher; 1921-45 Lehrer an der Kunstgewerbeschule Charlottenburg; 1924 Reise nach Paris und Abkehr vom Expressionismus; Orlowski selbst zerstörte ein Großteil seines bis dahin entstandenen Werks; 1931 Ernennung zum Professor; es entstehen zahlreiche Holzschnitte und Illustrationsfolgen; 1934 erste Einzelausstellung in der Galerie Gurlitt (Berlin); 1935, 1937, 1939 Beteiligungen an der Ausstellung „Ostpreussenkunst. Kunstausstellung des Kunstvereins Königsberg“ (Kunsthalle am Wrangelturm, Königsberg); 1936 Beteiligungen an der Ausstellung „Deutsche Graphik-Schau“ (Museum der bildenden Künste, Leipzig); 1937 werden bei der Aktion „Entartete Kunst“ sieben Werke Orlowskis beschlagnahmt; 1937 Beteiligung an der Ausstellung „Graphik und Kleinplastik“ (Haus der Kunst, Berlin); 1940 Beteiligung an der Ausstellung „Deutsche Graphik“ (Kunstverein Hamburg); 1943 Kollektivausstellung  mit Otto Niemeyer-Holstein, Otto Manigk, Arno König und Anny Schröder (Anhaltischer Kunstverein, Dessau); Orlowskis Atelier in der Kunstgewerbeschule wird ausgebombt, wobei alle Holzstöcke, sowie 65 Gemälde vernichtet werden; 1945 wird seine Wohnung durch Bombenangriff zerstört; nach 1945 zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen; 1945 Leiter einer Klasse für Wand- und Glasmalerei an der Hochschule für bildende Künste Berlin; 1953 Wahl zum Mitglied der Königlich Flämischen Akademie der Wissenschaften, Literatur und Schönen Künste, Brüssel; 1954 Kunstpreis der Stadt Berlin (West); 1959 Gründung des Hans-Orlowski-Kreises durch Fritz Schwarzenberger (Berlin); 1962 Ernennung zum Offizier im Orden Leopold II von Belgien; 1962 Verleihung der  Ehrenmedaille des Ministeriums für nationale Erziehung und Kultur von Belgien; 1963 Verleihung des Kulturpreises für Bildende Kunst der  Landsmannschaft Ostpreußen; 1964 Ernennung zum Ehrenmitglied der Accademia delle Arte del Disegno von Florenz; die Witwe Orlowskis vermachte den Nachlass dem Freilichtmuseum Bokrijk bei Hasselt; Orlowski schuf Illustrationen zu über 120 Büchern (u.a. zu Werken von Heine, Hölderlin, Rilke, Schiller) --- LITERATUR: JESSEWITSCH, Rolf / SCHNEIDER, Gerhard (Hrsg.) (2008): Entdeckte Moderne; Kettler; Bönen; S. 507 --- OSMAN, Silke: Dem Alltäglichen enthoben. Gedenken an den Graphiker Hans Orlowski aus Insterburg, in: „Das Ostpreußenblatt“ (v. 27.02.1999) --- ZIMMERMANN, Rainer (1994): Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation; Hirmer; München; S. 427 --- Hans-Orlowski-Kreis (Hrsg.) (1965-72): Werkverzeichnis Hans Orlowski (6 Bände, bearb. v. Fritz Schwarzenberger); Berlin