Papua Neu Guinea: musikalisch kaum erforschtes Territorium auch in Zeiten, in denen es an allen Ecken von -- manchmal nur so genannter -- Weltmusik aus aller unbekannter Herren Länder munkelt. Dennoch ein Kulturkreis, der, wie jede andere Region auf diesem Planteten, natürlich auch nicht ohne Musik ist. Einer der wenigen, die diese Musik über die Landesgrenzen hinaus getragen hat, ist George Telek. Während die Legende erzählt, er habe seine Inspiration und Begabung, seit er als Kind mal auf einer Betelnuss herumgekaut hat, führt George selbst das (auch?) auf den direkten Einfluss seines Großvaters zurück, der ihn viele der alten Lieder seines Volkes lehrte.

Getragen, beschwörend, fröhlich oder traurig, erzeugen insbesondere Teleks Stimme und die Harmoniegesänge den Eindruck von grosser Friedfertig, einen freundlichen Zauber. "Snaking the vocal" nennt man diese Art Gesang in seiner Heimat, bei der sich, quasi wie eine Schlange, die dritte Stimme dicht zwischen den zwei ersten bewegt. Die Sprache -- Tolai aus Teleks Heimatprovinz und ein Tok Pigin genannter Akzent -- ist ausserordentlich klangvoll und für jemanden, der sie nicht versteht (die meisten also), leicht als weitere Instrumentalstimme zu akzeptieren. Traditionelle Rhythmusinstrumente, ergänzt durch "normales" Schlagzeug und subtile Elektronik, zurückhaltende akustische und E-Gitarren und Minimal-Bass erzeugen diesen fürs Real-World-Label typischen, unaufdringlichen Pop-Aspekt in Teleks Liedern, die gelegentlich schon in ihren Grundstrukturen überraschend nord-hemisphärisch klingen. Mit anderen Worten: Musik als universelle Sprache. -