Günter Zint


Günter Wallraff


Der Aufmacher – Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1977, ISBN 3-462-02663-1. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 24. Oktober 1977 bis zum 5. Februar 1978)

• Pressefotographie

• Vintage

• Fotograf: Günter Zint

• Original-Abzug

• historische Fotografie

• ca. 23,0 x 17,7 cm

• Die Fotografie ist in einem hervorragenden Zustand. Lediglich leichte Knickspuren, die nur bei entsprechender Ausleuchtung zu sehen sind (siehe Fotos).

• Versand mit Sendungsverfolgung (Tracking)

Günter Wallraff


Der Aufmacher – Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1977, ISBN 3-462-02663-1. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 24. Oktober 1977 bis zum 5. Februar 1978)

Günter Wallraff wurde als Sohn von Josef Wallraff und seiner Frau Johanna, geb. Pannier, in Burscheid geboren. Sein Vater war erst Arbeiter, später Angestellter bei Ford in Köln. Seine Mutter entstammte einer südfranzösischen Hugenottenfamilie, ihre Eltern waren Klavierbauer. Als er fünf Jahre alt war, erkrankte der Vater schwer, eine Folge seiner Arbeit in der Lackiererei von Ford, die sein Sohn später „Lackhölle“ nannte. Da die Mutter für den Unterhalt der Familie arbeiten gehen musste, kam Günter Wallraff vorübergehend in ein katholisches Waisenhaus. Nach seiner Geburt evangelisch getauft, wurde er nun auf Drängen der Ordensschwestern mit Einwilligung seines todkranken Vaters katholisch. Als er 16 Jahre alt war, starb sein Vater. Zu Gymnasialzeiten schrieb Wallraff einige Gedichte und schickte sie Heinrich Böll, mit dessen Neffen er befreundet war und dessen Nichte er später heiratete. Nach der 10. Klasse verließ er das Gymnasium und begann eine Buchhändlerlehre, die er 1962 abschloss.

Im Frühjahr 1963 stellte Wallraff zwei Monate vor der Einberufung zur Bundeswehr einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung; weil dieser Antrag jedoch zu spät erfolgte, wurde er zum 1. Juli 1963 eingezogen. Er versuchte mit verschiedenen Aktionen, seine vorzeitige Entlassung zu provozieren. Als der Antrag Ende September abgelehnt wurde, legte er umgehend Widerspruch ein. Wallraff (Dienstgrad Schütze) weigerte sich 10 Monate, ein Gewehr in die Hand zu nehmen. Seine Erfahrungen notierte Wallraff und kündigte, unterstützt von Böll, das Veröffentlichen eines Bundeswehrtagebuchs an. Daraufhin bot man ihm Freistellung gegen Veröffentlichungsverzicht an, was Wallraff ablehnte. Der Truppenarzt nahm einen Sturz mit Gehirnerschütterung trotz Genesung zum Vorwand, ihn in die geschlossene neurologisch-psychiatrische Abteilung des Bundeswehrlazaretts Koblenz einzuweisen. Dort wurden „kein krankhafter Befund“ oder „körperliche Beschwerden“ festgestellt, jedoch erklärte man ihn für „verwendungsunfähig auf Dauer“.

Die militärärztliche Diagnose „abnorme Persönlichkeit“ (Tauglichkeitsgrad VI) und „untauglich für Krieg und Frieden“ im vorläufigen Entlassungsbericht wurde mit Wallraffs Veröffentlichungen in der „Zeitschrift für Lyrik“ und seinem Interesse an pazifistischer Literatur begründet. Wegen „Entwicklung individualistischer pazifistischer Überzeugung“ als Soldat sei er „dauernd verwendungsunfähig“ und würde „auch im Verteidigungsfall nur als Versager auftreten“. Dieser Befund des Oberstabsarztes vom 14. Februar 1964, neurologisch-psychiatrische Abteilung des Bundeswehr-Krankenhauses, ist heute im Militärhistorischen Museum in Dresden ausgestellt. Seine Erfahrungen veröffentlichte Wallraff zunächst in der damaligen Jugendzeitschrift Twen (1964) und später in zwei Buchausgaben (1982, 1994). Trotzdem ist Wallraff für eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht bzw. eines sozialen Pflichtjahres in Deutschland, da er bei einer Berufsarmee die Gefahr einer geschlossenen Gesellschaft und in einem Pflichtjahr gesellschaftliche Vorteile sehe.

Im Jahre 1977 arbeitete Wallraff dreieinhalb Monate lang als Redakteur bei der Bild-Zeitung in Hannover. In dem Bestseller Der Aufmacher. Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war schildert er seine Erfahrungen in der Lokalredaktion Hannover und weist der Bild-Zeitung schwere journalistische Versäumnisse und unsaubere Recherchemethoden nach. Der Deutsche Presserat sprach daraufhin sechs Rügen gegen die Bild-Zeitung aus und rügte auch Wallraff für seine „nicht zulässige verdeckte Recherche“. Die Axel Springer AG verklagte Wallraff daraufhin mehrfach, sodass in den weiteren Auflagen etliche Passagen geändert wurden. Seit 2012 erscheint das Buch wieder unzensiert.

1978 rief Wallraff den Hilfsfonds „Wenn Bild lügt, kämpft dagegen“ ins Leben, um Betroffene der Bild-Berichterstattung juristisch zu unterstützen. 1979 erschien das Buch Zeugen der Anklage. Die „Bild“-Beschreibung wird fortgesetzt. Darin äußerten sich erstmals viele Betroffene und langjährige Mitarbeiter des Blattes. 1981 folgte Das „Bild“-Handbuch. Das Bild-Handbuch bis zum Bildausfall als eine Art juristischer Ratgeber für Geschädigte.

Im selben Jahr fand die von der Axel Springer AG eingeleitete Prozess-Serie, die der Repression des Werks diente, ein Ende. Der Bundesgerichtshof entschied weitgehend zu Gunsten Wallraffs. Dagegen legte die Axel Springer AG eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein. In seinem Grundsatzurteil vom 25. Januar 1984 rügte dieses aber lediglich die teils wörtliche Schilderung einer Redaktionskonferenz.

1987 gab der konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza bekannt, dass er den Großteil der „Anti-BILD-Trilogie“ als Ghostwriter geschrieben habe. Wallraff habe kein einziges seiner Bücher ganz allein geschrieben. Gremliza wiederholte im Januar 2012 nochmals, er selbst habe den Aufmacher von Anfang bis Ende geschrieben. Uwe Herzog gab an, Teile der Recherchen zu Ganz unten durchgeführt und einen Teil dieses Buches geschrieben zu haben. Wallraff selbst bestreitet nicht, mit Ko-Autoren gearbeitet zu haben, hält dies aber für nebensächlich, auch beanspruche keiner von ihnen irgendwelche Rechte an den Werken. Wallraff zufolge lektorierte Gremliza als damaliger Herausgeber diktierte Texte.

Günter Zint

Günter Zint (* 27. Juni 1941 in Fulda) ist ein deutscher Fotograf. Ende der 1960er gründete er die St.-Pauli-Nachrichten.

1959 begann Zint ein Volontariat bei der Deutschen Presse-Agentur (DPA) in Frankfurt am Main, wo er zum Bildjournalisten und Redakteur ausgebildet wurde.

Anschließend arbeitete er als Reporter für Quick und twen, bevor er 1962 nach Schweden und dann nach England ging. 1964 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Hamburg nieder. 1966 verkaufte er die Haare von John Lennon und die Schere, mit der diese abgeschnitten wurden, an die Bravo und kaufte sich davon einen BMW V8. Lennon drehte für den Film Wie ich den Krieg gewann und musste dafür Haare lassen. Von 1967 bis 1971 arbeitete er fest für das Magazin Der Spiegel und anschließend als freier Pressefotograf. Er wurde bekannt durch seine Fotos im Hamburger Star-Club. Ende der 1960er gründete er die St.-Pauli-Nachrichten, ursprünglich eine linke Boulevardzeitung, für die auch Henryk M. Broder und Stefan Aust schrieben. Nach deren Verkauf 1971 entwickelte diese sich immer mehr zu einer Sexpostille. Neben weiteren Aufträgen für Stern, Spiegel, konkret sowie Gewerkschafts- und Auslandszeitungen konzentrierte sich Zint immer mehr auf die ihm wichtig gewordenen Schwerpunkte Umwelt, Soziales, Kiez usw. Günter Zint bezeichnet sich selbst als „Gebrauchsfotograf“.

Später wirkte er in der Anti-Atomkraft-Bewegung mit und arbeitete mit dem Journalisten Günter Wallraff zusammen. Seit 1964 trägt er mit seinen Fotos zu Wallraffs Undercover-Reportagen bei. Anfang der 1980er Jahre gründete er zusammen mit den Fotograf/-innen Hinrich Schultze, Marily Stroux, Gaby Schmidt, Jutta Stadach und Inge Kramer die Pan-Foto Agentur zur Verbreitung alternativer Pressefotos GmbH, die auch die Bestände von Zints seit 1966 bestehendem Pan-Foto-Archiv verwaltet. 1999 verließ Zint seinen langjährigen Wohnort Hamburg-Altona und zog in die Gegend von Worpswede. Ab 1982 versuchte er, seine umfangreiche Sammlung von Exponaten, Dokumenten und Fotos zum Hamburger Stadtteil St. Pauli in ein Museum einzubringen, doch zunächst schlugen erfolgversprechende Ansätze immer wieder fehl oder erwiesen sich als schwer finanzierbar. Seit 2005 wird die Sammlung von einem privaten Verein als Sankt-Pauli-Museum getragen, das der Öffentlichkeit einen Teil dieses Materials präsentiert. 2011 zog er mit dem Panfotoarchiv, das über 6 Millionen Fotos von 15 Fotografen enthält, nach Behrste im Landkreis Stade.

Zint ist Mitglied der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in Verdi, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst und Ehrenmitglied im Haus der Pressefreiheit.

Im Jahre 2021 wurde eine Günter-Zint-Stiftung gegründet, die das St.-Pauli-Museum sowie Zints Lebenswerk und die Bestände von Panfoto übernehmen soll. Neben der Kulturbehörde haben diverse private Geldgeber, darunter die J.P.Reemtsma Stiftung für Wissenschaft und Kultur und Udo Lindenberg, Unterstützung zugesagt.

Die Stiftung ist seit dem 8. Juni 2022 Online: www.stiftung-günter-zint.de


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