Esther Vilar

Aktion Blaues Dreieck

Münchner Stachusrondell

• Pressefotographie

• Vintage

• 2.10.1972

• Bajzat (dpa)

• Original-Abzug

• historische Fotografie

• ca. 20,5 x 15,2 cm

• Versand mit Sendungsverfolgung (Tracking)


Esther Margareta Vilar (geboren am 16. September 1935 als Esther Margareta Katzen in Buenos Aires) ist eine deutsch-argentinische Schriftstellerin. Sie wurde in den 1970er Jahren vor allem als Autorin des Buches Der dressierte Mann und der damit verbundenen öffentlichen Auftritte und Kontroversen bekannt.


Esther Vilar wurde 1935 in Buenos Aires geboren. Ihre Eltern waren nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zu Beginn der 1930er Jahre nach Argentinien ausgewandert, weil die Familie des aus Erlangen stammenden Vaters jüdisch war. Er arbeitete in Buenos Aires als Stehgeiger in Cafés, dann fand er eine Anstellung als landwirtschaftlicher Gutsverwalter. Die 1909 geborene Mutter stammte aus Nürnberg. Sie fühlte sich im südamerikanischen Exil aber nicht wohl und kehrte kurz nach der Geburt ihrer Tochter nach Deutschland zurück. Dort lebten sie und Esther im Nürnberger Ortsteil Ziegelstein. Nach der Zerstörung der „Reichsparteitagsstadt“ Nürnberg kehrte sie mit ihrer Tochter für einige Jahre nach Argentinien zu ihrem Mann zurück. Sie starb hochbetagt in den 2010er Jahren in Nürnberg.


Vilar studierte Medizin in Argentinien und ab 1960 Soziologie und Psychologie an der Hochschule für Sozialwissenschaften in Wilhelmshaven und in München. Sie arbeitete zunächst als Ärztin. Später war sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin tätig und begann, Bücher zu schreiben. Esther Vilar ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.


Mit ihrem Buch Der dressierte Mann wurde sie 1971 als Schriftstellerin durch ihren Auftritt in der Eurovisionssendung Wünsch Dir was bekannt. In diesem Buch formulierte sie die provokante These, dass nicht – wie von der damals aufkommenden Frauenbewegung postuliert – die Frau durch den Mann unterdrückt werde, sondern umgekehrt der Mann durch die Frau. Mit dem Buch löste sie große Kontroversen aus und war teilweise heftigen Anfeindungen und körperlichen Angriffen bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. So wurde sie auf einer Toilette der Münchner Staatsbibliothek von vier jungen Frauen verprügelt. Nach eigener Aussage war dies der Grund für ihre fluchtartige Emigration aus Deutschland.


1975 lieferte sie sich ein TV-Duell mit Alice Schwarzer, die als Vertreterin der Frauenbewegung ebenfalls zu dieser Zeit bekannt wurde. Der Spiegel nannte Vilar in seinem Bericht über die Sendung „modisch-populäre Manneshelferin im Geschlechterkampf“. Nach der Ausstrahlung wurde die Sendung kontrovers diskutiert. Die Meinungen darüber, wer dominierend in diesem Fernsehduell war, sind geteilt.


In ihrem Buch Das Ende der Dressur (1977) richtete Vilar sich gegen die angebliche Meinungsführerschaft von Lesben, denen sie vorwarf, heterosexuelle Frauen zu verführen, die „normalerweise für ihre ausgefallenen Wünsche absolut unzugänglich wären“. Um dies zu können, würden sie die feministische Bewegung nutzen, die quasi nur aus Lesben und „männlichen Feministen“ bestehe.


Vilar veröffentlichte weitere Bücher und Theaterstücke, die sich oft gegen linke und feministische Positionen richteten. Zu ihren bekannten Texten zählt die eigenwillige Auseinandersetzung mit Henrik Ibsens Schauspiel Nora oder Ein Puppenheim, das in den 1970er Jahren von der Frauenbewegung stark rezipiert wurde. Ihre Theaterstücke, insbesondere EiferSucht, werden auf deutschsprachigen und europäischen Bühnen gespielt.


In ihrem Buch Der betörende Glanz der Dummheit wandte Vilar sich gegen eine zu weitgehende Spezialisierung. In der vorangestellten Widmung heißt es: „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel“ (von Bertrand Russell). In Die Fünf-Stunden-Gesellschaft propagierte sie ein alternatives Arbeitszeitmodell. Sie schlug vor, mit je zwei 5-Stunden-Berufseinheiten für Mann und Frau pro Tag das Miteinander in Familien besser zu regeln. Jeder der Partner solle eine Schicht arbeiten, so dass immer jemand bei den Kindern sein könne. Die Wochenarbeitszeit würde sich auf je 25 Stunden verringern, die Lebensarbeitszeit dadurch aber verlängert. Dies allerdings müsste ohne Lohnausgleich geschehen.


Vilar sieht ihr eigentliches Thema in der Auseinandersetzung mit den sehr grundsätzlichen Größen „Freiheit“ und „Gefangenschaft“, wie sie selbst im Nachwort zu ihrem Buch Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin hervorhebt: „Die Angst vor der Freiheit – die Sehnsucht, alle persönliche Verantwortung in die Hände eines anderen zu legen, sich aus freien Stücken dessen Befehlen zu beugen – war von jeher das Thema meiner schriftstellerischen Arbeit und wird wohl bis zuletzt irgendwie bestimmend für sie bleiben.“


Esther Vilar war mit dem Schriftsteller Klaus Wagn verheiratet, mit dem sie den Caann-Verlag betrieb. Aus dieser Ehe stammt ein Sohn.


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