Angeboten wird ein historisches Etikett aus der Mineraliensammlung des bedeutenden deutschen Mineralogen Johann Friedrich August Breithaupt (* 18. Mai 1791 in Probstzella; † 22. September 1873 in Freiberg).

Das Etikett misst 85 x 65 mm und trägt folgende eigenhändige Beschriftung des Mineralogen:

Vorderseite:

Gemeng von Flußspath

Paradoxit und Quarz aus

welchem, nach feiner Pulveri-

sirung, Zinnerz aussichern

lässt; von einem Gange im

Rothliegenden zu Euba bei Chem-

nitz in Sachsen

                                     A. Breithaupt

Rückseite:

GRA

(?).17.Aug 1861

 

GRA steht für Geologische Reichsanstalt (Danke an Peter für die Info!).

Viele Etiketten Breithaupts sind im Laufe der Jahre verschollen. Die meisten erhaltenen sind gar nicht oder nur mit seinen Initialien unterschrieben. Das angebotene Etikett trägt als grosse Seltenheit die voll ausgeschriebene Unterschrift Breithaupts mit dem charakteristischen Abschlussschnörkel und ist zusätzlich auch genau datiert.

Das Etikett ist trotz des Alters von über 160 Jahren in absolutem Topzustand, keine Restauration, keine Löcher, Knicke, Einrisse.

Für Sammler von Mineralien oder antiken Messinstrumenten, an historischem Bergbau oder Geologie Interessierte etc. ist das eine seltene Gelegenheit, seine Sammlung mit einem aussergewöhnlich seltenen und wissenschaftshistorisch wichtigen Exponat zu bereichern.

Das Etikett kann gerne vorab besichtigt und persönlich abgeholt werden. Versand nach Absprache und auf Risiko des Käufers ist möglich.

Das Angebot ist privat, daher keine Gewährleistung, Garantie, Umtausch und/oder Rücknahme.

 

Für Interessierte ein kurzer Abriss aus dem Leben Breithaupts:

August Breithaupt wurde 1791 in Probstzella bei Sallfeld/Saale als Sohn des herzoglich-sächsischen Rats und Oberamtmanns Friedrich Gottlob Breithaupt geboren. Von 1809 bis 1811 studierte er an der Universität Jena; danach ging er an die Bergakademie Freiberg, um bei Abraham Gottlob Werner seine Studien fortzusetzen. In Freiberg schloss er sich 1811 der Landsmannschaft Montania, dem späteren Corps Montana, an.

1813 wurde er Lehrer für Mineralogie an der Freiberger Bergschule und Leiter der Sammlungen der Bergakademie. Nach Werners Tod (1817) übernahm Breithaupt dessen Mineralogievorlesungen, bis Friedrich Mohs ihn 1818 ablöste.

Als Mohs 1826 Freiberg verließ, erhielt August Breithaupt die Professur für Mineralogie, die er bis 1866 bekleidete.

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit förderte Breithaupt den Abbau von Steinkohle im Zwickauer Raum. Gemeinsam mit dem Bergrat Carl Amandus Kühn und den Bankiers Carl und Gustav Harkort gründete er 1840 den Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein.

Im Jahre 1849 veröffentlichte August Breithaupt sein Werk Die Paragenesis der Mineralien. Bei seinen Studien über die Eigenschaften und Vorkommen von Mineralen hatte er entdeckt, dass bestimmte Minerale immer wieder gemeinsam auftreten. Die Begründung der Paragenesenlehre, die von großer Bedeutung für die Lagerstättenkunde und den Bergbau ist, gilt als seine bedeutendste Leistung als Wissenschaftler. 1849 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Er entdeckte und beschrieb über 40 neue Minerale. Für die Bestimmung von Kristallsystemen führte er Bezeichnungen wie tetragonal, hexagonal und rhombisch ein. Er führte etwa 4.500 Dichtebestimmungen durch.

August Breithaupt war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften, viele Ehrungen wurden ihm zuteil. Im Jahr 1853 wurde er zum Bergrat und 1863 zum Oberbergrat ernannt. Wilhelm Ritter von Haudinger benannte 1859 das Mineral Antimonnickel (NiSb) Breithauptit. Im Jahr 1863 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina und 1864 zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1872 wurde Breithaupt Ehrenbürger der Stadt Zwickau. Zudem war er Mitglied der Freiberger Freimaurerloge Zu den drei Bergen und deren Meister vom Stuhl.

In den letzten Lebensjahren litt er unter einem schweren Augenleiden, das ihn schließlich erblinden ließ. Eine Augenoperation im Sommer 1873 blieb ohne Erfolg. Er starb am 22. September 1873 in Freiberg, wo ihm zu Ehren eine Straße seinen Namen trägt.

Breithaupt war der Vater des Geologen Hermann Theodor Breithaupt und der Onkel des Chemikers Clemens Winkler.

Das Etikett kann gerne vor Kauf begutachtet werden, Bezahlung bei Abholung ist möglich.

Das Angebot ist privat, daher keine Gewährleistung, Garantie, Umtausch oder Rücknahme. Ich schließe ausdrücklich jegliche Sachmangelhaftung aus. Die Haftung auf Schadensersatz wegen Verletzungen von Gesundheit, Körper oder Leben und grob fahrlässiger und/oder vorsätzlicher Verletzungen meiner Pflichten als Verkäufer bleibt uneingeschränkt.