5. von 9: Kunst-Glas Miniatur Art Deco Hahn und Huhn Lampenglas Bimini Wien Lauscha Thüringen ~1930

 

Schöner filigran hergestelltes Glas Tier "Schwan". Vor der Lampe geblasen aus getöntem außen silbrig irisierendem Glas. Künstlerischer für die Lampenglasbläserei entwickelter Entwurf, wohl von Bimini in Wien oder in Lauscha Thüringen um 1930 hergestellt. 18 cm hoch, in gutem Zustand, ohne Beschädigung, ohne Chip, ohne Haarriss, ohne Restaurierung - siehe Fotos. Bitte beachten Sie auch meine anderen Auktionen mit Glaskunst-Tieren.

 

Lauscha ist eine Landstadt im thüringischen Landkreis Sonneberg. Der durch das Glasbläserhandwerk bekanntgewordene Ort liegt im fränkisch geprägten Süden des Freistaates. Die Lampenglasbläserei ist eine dort stark angewandte Glasverarbeitungsmethode. In einer Glashütte werden Röhren (hohl) und Stäbe (massiv) aus Glas gezogen. Dieses vorgefertigte Material erhitzen die Glasbläser an einem Arbeitstisch mit Hilfe eines Gasgebläsebrenners, anfänglich an einer Öllampe, daher der Name Lampenglas. Sie bringen das Glas in einen zähflüssigen Zustand. Das Glas kann nun in der Flamme entweder frei geblasen und geformt oder in kleine Modeln eingeblasen werden. Während des Biedermeier, Historismus und Art Deco entstanden so hervorragende Sammelobjekte, insbesondere Personen- und Tiergruppen, aber auch Fruchtschalen und Ziergefäße. In Lauscha Thüringen befindet sich auch das Museum für Glaskunst in der Strasse des Friedens 46, in dem verschiedenstes Lampenglas zu besichtigen ist.


Bimini, die sagenhafte Insel, von Heinrich Heine als Wunderinsel mit dem Wasser der Verjüngung besungen, war namensgebend für die Wiener Werkstätte und ist zugleich Symbol für eine leichtherzige und heitere Art der Kleinkunst. Unter der künstlerischen Leitung des Dichters Fritz Lampl und der Architekten Artur Berger und seines Bruders Josef entstand in den Wiener Bimini-Werkstätten Glaskunst, die losgelöst von jeder Erdgebundenheit scheint. Nach klassischen Vorbildern venezianischer Murano Herkunft sind viele Gefäße und Tiere gestaltet. In gefärbtem oder farblosem Glas sind ganze Tiermenagerie ist zu sehen, der geflügelte Pegasus, der Löwe Alois, Katzen und Pinguin, Känguruhs und Eidechsen und vieles andere. Sie werden durch einen unverwechselbaren Charme und figurverfremdenden Humor ausgezeichnet. 
Der Wiener Jude Josef Berger war Jude und studierte an der Technischen Hochschule Wien, unterbrochen durch den Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, bis 1921. Außerdem besuchte er kurze Zeit die Kunstgewerbeschule bei Oskar Strnad und war Schüler von Adolf Loos. 1921 gründete Berger gemeinsam mit seinem Studienkollegen Martin Ziegler ein Architekturbüro, in dem zeitweise auch sein Bruder Artur Berger mitwirkte. Mangels Architekturaufträgen befasste sich das Büro zunächst mit Möbelentwürfen und Inneneinrichtungen. Daraus entstanden 1923 die Bimini-Werkstätten, die Josef Berger mit seinem Bruder Arthur und seinem Schwager Fritz Lampl ins Leben rief. In der Wiener Werkstätte "Bimini" wurde in der Zeit von 1923 bis 1938 Glas "vor der Lampe" geblasen.