Jugendstil frühe Keramik Akt Figur nacktes Mädchen Höhle Schale Émile René Lafont Friedrich Goldscheider Wien Österreich ~1900

Sehr seltene große alte dekorative Jugendstil Keramik Skulptur mit Schale "nacktes liegendes Mädchen in Höhle". Frühe Goldscheider Figur, weißer Scherben hohl gearbeitet, Modellnummer "01170", Entwurf vor 1900 von Émile René Lafont. Helle grünlich-weiß glänzende dicke Schlicker-Glasur. Seitlich über dem Boden grau unter der Glasur in der seit 1895 praktizierten handschriftlichen Form bezeichnet "Goldscheider", daneben handgeritzt schlecht lesbar Künstler Signatur "Lafont" oder "Lefont" und gepresst gestempelt "Reproduktion reservee Friedrich Goldscheider Wien" (=Vervielfältigungs-Rechte bei Friedrich Goldscheider Wien, in dieser Form seit 1895 gestempelt), sowie drei Nummern, Modellnummer "01170", "12" und "65". Höhe 26 cm, Breite 33 cm, Tiefe 23 cm, Gewicht 3,2 Kilogramm. Guter gebrauchter originaler Zustand, 1. Wahl, Bodenkante kaum sichtbar Minichips (siehe Großfotos), sonst ohne Beschädigung, ohne Haarlinie, ohne Restaurierung, garantiert aus der Zeit, keine Replik.

Eine sichere Doppelbox Versand-Verpackung ist zugesagt. Versand nur innerhalb Deutschland zu 7,50 Euro und Europäische Union zu 22,-- Euro als sendungsverfolgbares DHL Paket bis 10 Kilogramm. Versand in erweitertes Ausland nur auf Anfrage vor dem Kauf.

International Bidders very welcome: Art Nouveau Ceramic by Friedrich Goldscheider Vienna, disigned by Émile René Lafont Paris.

Der französische Bildhauer, Modelleur und Maler Émile René Lafont (Lefont) (1853 Paris -1916 Paris) war Schüler von A. Maignan und Frémbiet. Er beschickte von 1886 bis 1902 die Ausstellungen im Salon Art der Société des Arts France mit Büsten (Ambroise Thomas im Foyer der Opéra-Comique), Statuen (Mignon im Garten des Konservatoriums für Musik) und kleinplastischen Arbeiten aus Keramik, polychromen Marmor, Onyx und anderen Steinen. 1909 bis 1914 Ausstellungs-Beteiligung im Salon der Société des Arts Indépendend mit gemalten Ansichten von Paris und Umgebung. Literatur und Quellen: Berman Harold: Bronze Bildhauer & Gründer Band 3, Kjellberg Pierre: Bronzen des 19. Jahrhunderts, Thieme, Ulrich, Becker, Felix: Allgemeines Lexikon der bildenden Kuenstler Leipzig, R. Dechant und F. Goldscheider Firmengeschichte und Werksverzeichnis, Benzit, Busse, Müller-Singer und andere mehr. 

Friedrich Goldscheider (* 6. November 1845 in Slabetz; † 19. Januar 1897 in Nizza) war ein österreichischer Unternehmer, Terrakotta- und Bronzefabrikant. Figuren der Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider waren Ende des 19. Jhds. und vor allem in den 1920er Jahren international begehrt und trafen den Geschmack eines breiten Publikums. Goldscheider gehört zu den erfolgreichsten Unternehmen der Europäischen Keramik-Geschichte. Figuren und Gefäße auf höchstem künstlerischen und technischen Niveau entstanden in den zeittypischen Stilen Historismus, Jugendstil und Art Déco. 1938 wurde die Firma Goldscheider „arisiert“ und in den Kriegsjahren von Josef Schuster geleitet. Er sorgte dafür, dass neue Modelle der herrschenden NS-Ästhetik entsprachen. Bäuerliche Figuren in groben Formen erweiterten nun das Angebot, und die Aktfiguren mit keuschem Gesichtsausdruck und sittlicher Haartracht aus dieser Zeit blieben bis in die 1950er Jahre hinein in Mode.  Die Goldscheider-Objekte entstanden unter anderem in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Walter Bosse, Alexandre-Louis-Marie Charpentier, Demetre Chiparus, Stephan Dakon, Claire Weiss-Herczeg, Benno Geiger, Kurt Goebel, Rudolf Knörlein, Dina Kuhn, Josef Lorenzl, Ida Meisinger, Michael Powolny, Adolf Prischl, Hans-Stephan Stoltenberg-Lerche, Arthur Strasser, Wilhelm Thomasch, Vally Wieselthier u.v.m. Zahlreiche Künstler, die für Goldscheider gearbeitet haben, haben auch für andere Wiener Manufakturen wie Augarten, Wiener WerkstätteKeramos, Gmundner Keramik, Anzengruber, Wiener Kunstkeramik oder auch die deutschen Marken Karlsruher Majolika, Cortendorf oder  Rosenthal gearbeitet. Vom November 2007 bis Februar 2008 gab es eine große Goldscheider-Ausstellung im Wien Museum, vom Januar bis April 2009 in New York. Weitere Ausstellungen können über die offizielle Goldscheider Seite angefragt werden, die der Autor des Standardwerks zu Goldscheider, Filipp Goldscheider, betreibt. Dort kann man auch kostenlos Auskunft zu Modellen erhalten.