PABLO PICASSO

LE VISAGE DE LA PAIX 5.12.50 - IV

Que le visage humain connaisse

Original - 66 Jahre alte - Lithographie aus der Offizin Mourlot , Paris !

Limitierte Auflage: 2100 Exemplare

Meisterhaftes Blatt aus dem insgesamt 29-Blatt umfassenden und durch Pablo Picasso illustrierten Zyklus des erstmals im Oktober 1951 durch Cercle d´Art aufgelegten Gesamtwerks

Ursprung: Das Antlitz des Friedens basiert auf dem Gedicht „Novembre 1936", von Paul Eluard unter dem Eindruck des Spanischen Bürgerkriegs und des wachsenden Einflusses der Nazis in Italien geschrieben. Jene Zeilen berührten Picasso so tief, dass er in direkter Bezugnahme auf Eluard am 5. Dezember 1950, aus Anlaß des dreißigjährigen Bestehens der kommunistischen Partei Frankreichs, eine Folge von 29 allegorischen Variationen, sämtlich datiert und von I-XXIX nummeriert, zum Thema Taube (Friedenstaube) und Frauengesicht zeichnete. (Die Nummer XX diente als Vorlage für den Festvorhang der Gedenkfeier zum 30. Geburtstag der kommunistischen Partei im Dezember 1950; die Nummer XXVI wurde als Vorlage für ein bedrucktes Taschentuch verwendet.) In der Abfolge der Zeichnungen entwickelte Picasso nach Art einer Bildergeschichte die schrittweise Annäherung der Taube an das Frauengesicht. Es erscheint zuerst nur als Umriss, wird nach und nach belebt, während der Vogel sich mehr und mehr herandrängt, das Gesicht mehr und mehr umfängt, bis er schließlich eine Einheit mit ihm bildet: die Taube hat sich das Frauengesicht einverleibt. Gestalt- und Antlitz-Metamorphosen sind im Werk von Picasso nichts Ungewöhnliches; sie finden sich bevorzugt in Verbindung mit dem Minotaurus-Thema, sowie als Sonnen- oder Blumengesicht. Das Motiv der Verbindung von Taube und Frauengesicht hingegen erscheint hier zum ersten Mal. Möglicherweise hat sich Picasso dabei von den phantasievollen Damenhüten inspirieren lassen, mit denen französische Frauen bei Kriegsende ihre Freude über den Frieden auf den Straßen von Paris zum Ausdruck gebracht hatten. Im Sommer 1951 schrieb Eluard zu den 29 Zeichnungen dieser Folge je einen kurzen Text: fünf Einzeiler, zehn Zweizeiler, acht Dreizeiler und sechs Vierzeiler. Ihre sprachliche Klarheit entspricht dem sparsamen Duktus von Picassos Bleistiftzeichnungen, ihre poetischen Bilder beschwören den Frieden als Versöhnung von Natur und Mensch. Der dringliche Grundton dieser Sinnsprüche für den Frieden wird verständlich auf dem Hintergrund der zu Beginn der fünfziger Jahre durch den Korea-Krieg ausgelösten Angst vor einem neuen, atomaren Weltkrieg. Im Oktober 1951 ging dieses letzte Gemeinschaftswerk von Eluard und Picasso bei den Editions Cercle d´Art in Druck. Picassos Zeichnungen wurden auf lithographischem Wege im Atelier Fernand Mourlot vervielfältigt, jede auf einem eigenen Blatt. Paul Eluard starb am 18. November 1952. Als er vier Tage später auf dem Friedhof Père-Lachaise in Paris beerdigt wurde, stand auch Picasso, entgegen seiner Gewohnheit, den Tod zu verleugnen, am Grab des Freundes.

Zustand: Fein. Lieferung mit Kartonrückwand in Schutzhülle !

Das neue Qualitäts-Passepartout hat ein Format von 30x40cm, der Ausschnitt (45°Schrägschnitt) ist mit ca. 14x20cm dezent um die Graphik geführt. Passgenaue Anfertigung !

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